Wie geht der Verein mit den Einschränkungen um?

Geschichte Für Alle e.V. startet nach Corona-Pause mit Stadtführungen

NÜRNBERG/REGION (pm/nf) - „Exakt 77 Tage sind seit unserer letzten Führung vergangen“, erklärt Bernd Windsheimer, Geschäftsführer des Vereins Geschichte Für Alle. So eine lange Zeit ohne einen einzigen Rundgang habe es seit der Vereinsgründung 1985 noch nie gegeben. 2019 gab es zum Beispiel nur zwei „führungsfreie“ Tage, ansonsten in der Hochsaison täglich bis zu 50 verschiedene Touren. Aber die Corona-Pandemie hat eben auch vor der Geschichtsvermittlung nicht Halt gemacht.

Umso größer ist jetzt die Freude bei den über 250 Rundgangsleitungen des Vereins, denn seit dieser Woche laufen nun wieder Rundgänge für private Gruppen. Die Resonanz aller Teilnehmer ist trotz Abstandsgebot äußerst positiv. Durch die staatlich verordnete maximale Gruppengröße von 15 Personen ist es auch mit reichlich Abstand möglich, die Rundgangsleitungen gut zu verstehen.

Esther Guckenberger, die kürzlich als Premiere eine kleine Gruppe durch Johannis geführt hat, meint dazu schmunzelnd: „Ich habe schon so viele Gruppen mit 30 Personen oder mehr geführt, da schaffe ich es locker, die kleinen Gruppen mit Abstand zu beschallen.“ Außerdem ergänzt die langjährige Stadtführerin des Vereins „Es ist einfach eine riesige Freude, wieder mit Gruppen unterwegs zu sein. Das hat mir wirklich sehr gefehlt.“Das äußerst vielfältige und umfangreiche Programm an öffentlichen Rundgängen von Geschichte Für Alle e.V. startet wieder am 14. Juni. „Uns war es wichtig, das unter den gegebenen Umständen größtmögliche Angebot auf die Beine zu stellen. Und so bieten wir wieder unsere bekannte Themenvielfalt von der geführten Begehung des ehemaligen Reichsparteitagsgeländes über thematische Rundgänge in der Nürnberger Altstadt bis hin zu Entdeckertouren durch einzelne Stadtteile“, informiert Bernd Windsheimer.

Auch in Bamberg, Erlangen und Fürth starten die Rundgänge wieder und warten mit spannenden Einblicken in die Stadtgeschichte auf.Aber nicht alle der im gedruckten und überall ausliegenden Jahresprogramm ausführlich vorgestellten thematischen Führungen sind derzeit machbar: Die beliebten kulinarischen Stadtführungen wie auch Rundgänge für Kinder sind bis auf weiteres nicht möglich. Hier lassen sich die geltenden Hygienebestimmungen einfach nicht umsetzen.

Die wohl größte Änderung ist, dass man derzeit nicht wie bisher üblich einfach spontan an einer öffentlichen Führung des Vereins teilnehmen kann, sondern sich über den neuen Webshop unter  www.geschichte-fuer-alle.de im Vorverkauf ein Ticket sichern muss. Nur so lassen sich die maximale Gruppengröße wie auch die Kontaktnachverfolgung zuverlässig gewährleisten. Schnell sein lohnt sich also, um sich einen Platz in der Gruppe zu sichern. Eine Maskenpflicht für Führungen im Freien besteht übrigens nicht. Nur wenn der Mindestabstand von 1,5 Metern zwischen Leuten, die nicht demselben Hausstand angehören, nicht eingehalten werden kann, müssen Mund und Nase bedeckt werden.

Anders sieht es bei Rundgängen in geschlossenen Räumen, wie zum Beispiel dem Nürnberger Volksbad aus. Hier gilt für Rundgangsleitung und Gäste Maskenpflicht. Esther Guckenberger, die auch durch das leerstehende historische Schwimmbad führt, ist aber hier ebenso zuversichtlich: „Auch wenn das laute Sprechen mit Mundschutz etwas anstrengender ist, fällt ja in Gebäuden der Straßenlärm weg. Was eine echte Herausforderung wird, ist aber dass die Mimik durch die Maske etwas eingeschränkt ist. Hilfreich ist da natürlich, dass so spannende Orte wie das Volksbad ja auch ein bisschen für sich sprechen.“

Tickets wie auch weiterführende Informationen zu den Stadtführungen und den Aktivitäten von Geschichte Für Alle e.V. gibt es unter www.geschichte-fuer-alle.de