Erstes Dokumentartheater am historischen Ort
Staatstheater Nürnberg: „Saal 600: Spurensuche“

Schwurgerichtssaal 600 während des Umbaus für die ,,Nürnberger Prozesse".  | Foto: © Museen der Stadt Nürnberg/Charles W. Alexander
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  • Schwurgerichtssaal 600 während des Umbaus für die ,,Nürnberger Prozesse".
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NÜRNBERG (pm/nf) - Das Staatstheater Nürnberg Schauspiel bringt mit „Saal 600: Spurensuche“ am 25. September eine dokumentarische Inszenierung zu den Nürnberger Prozessen am historischen Ort zur Premiere. Vor fast 75 Jahren wurden im Schwurgerichtssaal 600 des Nürnberger Justizpalasts die ersten Urteile gegen führende Nationalsozialisten verlesen.

Gerichtssaal 600 im Landgericht Nürnberg-Fürth. | Foto: Daniel Karmann/dpa/Archivbild
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Die Täter mussten sich erstmals vor einem internationalen Gericht und vor den Augen der Weltöffentlichkeit für „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ verantworten. Regine Dura und Hans-Werner Kroesinger, eines der renommiertesten Teams für zeitgenössisches Dokumentartheater, widmen sich am Ort der Prozesse dieser Geburtsstunde des Völkerstrafrechts.

Regine Dura.  | Foto: © Dura
Regie: Hans-Werner Kroesinger.  | Foto: © Dura/Kroesinger
  • Regie: Hans-Werner Kroesinger.
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Regine Dura und Hans Werner Kroesinger erarbeiten ihre Theaterproduktionen aus dokumentarischem Material. Auf Basis der Verhandlungsprotokolle greift der Text von „Saal 600: Spurensuche“ Ausschnitte aus dem Prozessgeschehen auf und erweitert sie um die Perspektive von Prozessbeobachterinnen und -beobachtern wie John Steinbeck, Erika Mann und John Dos Passos. Am historischen Ort bringen fünf Schauspielerinnen und Schauspieler des Staatstheaters Nürnberg die Texte zu Gehör, wobei sich die Inszenierung nie in einem psychologischen Reenactment erschöpft, sondern immer auch einen distanzierten Blick auf das Prozessgeschehen wirft. Es spielen: Nicolas Frederick Djuren, Janning Kahnert, Adeline Schebesch, Anna Klimovitskaya und Stephanie Leue.

Der Künstler und Bühnenbildner Rob Moonen hat, ausgehend von den immensen Mengen an Papier, die die Prozessakten verschlangen, ein assoziativ offenes Bühnenbild aus fünfundzwanzig Quadern und mehreren tausend Seiten Papier entworfen, das dem Gerichtssaal ein abstraktes Element entgegensetzt. Außerdem ist eine Videoleinwand im Saal installiert. Ebenfalls auf Basis von dokumentarischem Material hat Moonen Videos erarbeitet, die der Inszenierung eine weitere Ebene hinzufügen.

Werkstattgespräch

In einem Werkstattgespräch am Sonntag, 19. September um 17 Uhr geben Regine Dura und Hans-Werner Kroesinger im Saal 600 erste Einblicke in ihre Arbeit und sprechen darüber, wie sie sich den Prozessen genähert haben, wie die Proben zu einem solchen Dokumentartheater aussehen und was das Publikum bei der Premiere am 25. September um 19.30 Uhr erwartet.

Werkstattgespräch:

Der Eintritt zum Werkstattgespräch ist frei, Anmeldung über das Memorium Nürnberger Prozesse.
Werkstattgespräch mit Hans-Werner Kroesinger und Regine Dura: Termin: Sonntag, 19. September 2021, 17 Uhr, Justizgebäude, Sitzungssaal 600, Memorium Nürnberger Prozesse. Anmeldung: Tel. 0911/231-28614 oder E-Mail: memorium@stadt.nuernberg.de

Premiere: Samstag, 25. September 2021 um 19.30 Uhr, Saal 600,
Memorium Nürnberger Prozesse
Weitere Termine: Montag, 27.09.2021, 17 und 20 Uhr / Dienstag, 28.09.2021, 17 und 20 Uhr / Dienstag, 19.10.2021, 17 und 20 Uhr / Mittwoch, 20.10.2021, 17 und 20 Uhr / Donnerstag, 21.10.2021, 17 und 20 Uhr / Freitag, 29.10.2021, 19.30 Uhr / Sonntag, 31.10.2021, 17 und 20 Uhr

Tickets:

Tel.: 0180-1-344-276 (Festnetz 3,9 Ct./Min., Mobil bis zu 42 Ct./Min.) oder unter
www.staatstheater-nuernberg.de

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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