Vorschau: Saison beginnt mit einem großen Theaterfest

Vorschau Spielplanvorstellung 2015/2016 am Staatstheater Nürnberg. | Foto: Staatstheater Nürnberg/Ludwig Olah
  • Vorschau Spielplanvorstellung 2015/2016 am Staatstheater Nürnberg.
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Spielplan 2015/2016 am Staatstheater Nürnberg

NÜRNBERG (nf) - Staatsintendant Peter Theiler stellte kürzlich im Foyer des Schauspielhauses den Spielplan für die Saison 2015/2016 vor, zusammen mit dem Geschäftsführenden Direktor Christian Ruppert und den Spartenleitern des Staatstheaters, Schauspieldirektor Klaus Kusenberg, Ballettdirektor Goyo Montero und der Leiterin der Theaterpädagogik Anja Sparberg.

Erstmals wird das Staatstheater unter der Intendanz Peter Theilers die Saison mit einem großen Theaterfest beginnen. Am 20. September, ab 11 Uhr, präsentiert sich das Haus mit einem bunten Programm aus Technikshow, Lesungen, musikalischen Programmen auf allen Bühnen der beiden Häuser sowie auf dem Richard-Wagner-Platz. Und die Theaterleute fordern an diesem Tag ausdrücklich zum Mitmachen auf, u.a. beim Training für Hobby-Tänzer im Ballettsaal, einem Sprechchor im Schauspielhaus und einem großen Mitmachkonzert im Opernhaus, bei dem Laien und Profi-Musiker gemeinsam das Publikum unterhalten. Ins Opernhaus lockt außerdem der Kostümverkauf der Theaterschneiderei, ins Schauspielhaus das längste Kuchenbuffet Nürnbergs.

Einige Themenpunkte: Mit der Premiere von ,,Götterdämmerung" wird die Opernsaison am Richard-Wagner-Platz eröffnet (Premiere: 11.10.2015), gleichzeitig schließt das Staatstheater damit die ,,Ring"-Tetralogie in der spektakulären und bildmächtigen Interpretation von Regisseur Georg Schmiedleitner und Generalmusikdirektor Marcus Bosch ab. Vom 16. Oktober bis 6. Dezember ist im Neuen Museum auch eine Installation zum Ring-Projekt des Teams Brandtmayr / Schmiedleitner / Weßler zu sehen unter dem Titel ,,Ringaggregate".

Die mit der Sopranistin Marlis Petersen 2013 eröffnete Serie von ,,LiedGut extra" findet ihre Fortsetzung mit einem Liederabend mit dem lyrischen Bariton Christan Gerhaher am 14. Juli 2016 im Opernhaus. Während Gerhaher unumstritten als Weltstar des Gesangs bezeichnet werden kann, widmet sich das Staatstheater Nürnberg künftig noch intensiver der Suche und Förderung derer, die als die Stars von morgen gelten könnten: Im Sommer 2016 findet der 1. Gesangswettbewerb ,,Die Meistersinger von Nürnberg" unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly und dem Jury-Vorsitz von Prof. Siegfried Jerusalem statt (23.-28.07.2016). Der Wettbewerb wird auch speziell im deutschen Fach ausgetragen und endet am Vorabend des Nürnberger Bardentreffens mit einem Open Air-Konzert der Preisträger auf dem Hauptmarkt, live übertragen von BR-Klassik.

Mit einer Deutschsprachigen Erstaufführung eröffnet die Saison in den Kammerspielen: Christoph Mehler inszeniert ,,1984" (Premiere: 16.10.2015) in einer neuen Bühnenfassung von Robert Icke und Duncan Macmillan, deren grandioser theatraler Ansatz bereits in England gefeiert wurde und George Orwells Roman in eine erneute Zukunft, das Jahr 2050, versetzt. Schirin Khohadadian wird sich nach ihrer Sartre-Inszenierung erneut mit einem politischen Theatertext auseinandersetzen: Roland Schimmelpfennig setzt mit seinem jüngsten Stück ,,Wintersonnenwende" (Premiere: 19.12.2015) starke politische Akzente in einer Zeit, in der rechtes Gedankengut wieder salonfähig wird.
Für die Inszenierung des hochbrisanten Stücks ,,Terror" (Premiere: 14.02.2016) des Bestsellerautors Ferdinand von Schirach kehrt Frank Behnke, Schauspieldirektor in Münster und dem Nürnberger Publikum durch zahlreiche Inszenierungen bestens bekannt, als Gastregisseur ans Staatstheater zurück. ,,George Kaplan" von Frédéric Sonntag (Premiere 28.05.2016), eine rasante Komödie mit unbändiger Lust an Verschwörungstheorien, beschließt die Spielzeit in den Kammerspielen, Regie führt Klaus Kusenberg.

Ballettdirektor Goyo Montero beschreitet in seiner 8. Spielzeit am Staatstheater Nürnberg als Choreograph neue Wege. Nach einer Serie höchst erfolgreicher Handlungsballette wie ,,Romeo und Julia", ,,Cinderella" oder ,,Cyrano" erarbeitet er nun zum ersten Mal mit seiner Compagnie ein symphonisches Werk; die ,,Symphonie fantastique" von Hector Berlioz steht im Zentrum seines Balletts ,,Latent", das mit einer Auftragskomposition an Owen Belton eine weitere Zusammenarbeit mit dem kanadischen Komponisten und mit dem Dirigenten Gábor Káli bringt (Uraufführung: 12.12.2015).

Eine Reihe von außergewöhnlichen Sonderkonzerten vervollständigt das vielgestaltige Konzertprogramm der kommenden Saison: In ihrem Konzert anlässlich der Verleihung des Internationalen Menschenrechtspreises spielt die Staatsphilharmonie Mozarts Jupiter-Sinfonie (27.09.2015), ein Gastkonzert führt in die Abtei Münsterschwarzach (03.10.2015). Die beliebten Neujahrskonzerte widmen sich zum Jahreswechsel diesmal den Goldenen Zwanzigern und einer gelungenen Mischung aus berlinerndem Swing und einem Schuss Wiener Walzerseligkeit. Die ,,Einkehr mit Bach" findet in an Ostern statt, am Karfreitag (25.03.2016) erklingt Bachs Johannespassion im Opernhaus, am Karsamstag (26.03.2016) in der St.-Laurentius-Kirche in Altdorf. Die gemeinsame Einkehr von Mitwirkenden und Zuhörern im benachbarten Wirtshaus mit fränkischer Küche beschließt das Konzert.
Auch der traditionelle Spielzeitabschluss mit dem Klassik-Open-Air (24.07.2016) inklusive Familienkonzert am Vormittag darf nicht fehlen, genauso wenig wie ein abwechslungsreiches Programm zur Blauen Nacht mit Helden der Leinwand und berühmten Filmmusiken (07.05.2016), und das Konzert der Staatsphilharmonie im Rahmen der Internationalen Orgelwoche Nürnberg - Musica Sacra (06.06.2016).

Die Sparte ,,u18plus junges publikum" unter der Leitung von Anja Sparberg setzt ihre erfolgreiche Vermittlungsarbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen spartenübergreifend fort. Die große Resonanz auf die zahlreichen Programmangebote, von der Theaterführung bis zu Sit-in-Proben, von Künstlergesprächen bis zu Workshops und Projekttagen bestätigt das erfolgreiche Konzept der theaterpädagogischen Arbeit.

Mit dem Jugendclub des Staatstheaters planen Anja Sparberg und Marina Pilhofer für 2015/2016 auch wieder neue Sonderprojekte: In Zusammenarbeit mit dem Germanischen Nationalmuseum entsteht ein Theaterprojekt zum Thema ,,Mode", das im Rahmen der Ausstellung ,,In Mode" die Sichtweise von Jugendlichen auf die Welt des Catwalks spiegelt. ,,Flüchtlingsgespräche" heißt eine Reihe, die sich durch die Saison zieht, in der über Themen wie Heimat, Flucht, Vertreibung in unterschiedlichen Zusammenhängen gesprochen wird. Das Verstehen und der Austausch zwischen denen, die hier zuhause sind und denen, die ankommen, stehen im Mittelpunkt. Eine Schreibwerkstatt für Jugendliche schließt sich an den Dramenwettbewerb TALKING ABOUT BORDERS an. Unter Anleitung des Autors Thomas Perle werden dort erste Versuche im szenischen Schreiben unternommen.
Ausführlicher Spielplan und weitere Infos:
www.staatstheater.nuernberg.de

Autor:

Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg

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