Fußball-EM 2024 ++ Bildergalerie
Zauberfußball: Hammer-Auftaktspiel für deutsche Mannschaft!

Bundestrainer Julian Nagelsmann küsst nach dem Sieg seine Freundin Lena Wurzenberger.  | Foto: Christian Charisius/dpa
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  • Bundestrainer Julian Nagelsmann küsst nach dem Sieg seine Freundin Lena Wurzenberger.
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MÜNCHEN (dpa) - Das tat allen gut. Den Nationalspielern, dem Bundestrainer und natürlich auch den Millionen Fußball-Fans im ganzen Land. Die erste große EM-Party beim 5:1 (3:0) gegen Schottland weckt nach den drei Murks-Turnieren 2018, 2021 und 2022 Hoffnungen und Träume - von einem wunderschönen Fußball-Sommer mit dem DFB-Team, der im Idealfall bis zum 14. Juli dauert, dem Tag des Endspiels in Berlin.

Die deutschen Fans feiern den 5:1-Sieg des DFB-Teams gegen Schottland.  | Foto: Christian Charisius/dpa
  • Die deutschen Fans feiern den 5:1-Sieg des DFB-Teams gegen Schottland.
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«Das ist ein überragender Auftakt zu dem, was wir am Ende haben wollen - ein Sommermärchen», sagte Torschütze Niclas Füllkrug in der Münchner Arena in Erinnerung an das Original bei der Heim-Weltmeisterschaft vor 18 Jahren. Bundestrainer Julian Nagelsmann sprach am Freitagabend von «einem guten und wichtigen Schritt». Aber wie seine Spieler auch machte er einen bedeutsamen Zusatz: Es sei halt nur «der erste Schritt» gewesen.

Deutschlands Spieler Niclas Füllkrug trägt nach dem Sieg seine Tochter Emilia durch das Stadion.  | Foto: Christian Charisius/dpa
  • Deutschlands Spieler Niclas Füllkrug trägt nach dem Sieg seine Tochter Emilia durch das Stadion.
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«Das ist ein Fundament, auf dem wir aufbauen können», sagte Nagelsmann mit Blick auf die zunächst folgenden weiteren Gruppenspiele gegen Ungarn und die Schweiz. Der torreiche Auftakt gegen Schottland hatte viele Sieger - und einige besonders große Gewinner.

Der deutsche Bundestrainer Julian Nagelsmann jubelt nach dem Sieg.  | Foto: Christian Charisius/dpa
  • Der deutsche Bundestrainer Julian Nagelsmann jubelt nach dem Sieg.
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Daten & Fakten zum Fußball-Ereignis des Jahres

Der Bundestrainer

Julian Nagelsmanns radikale Neuausrichtung im EM-Jahr ist beim Eröffnungsspiel voll aufgegangen. Der Kaderumbau, die klare Rollenverteilung, die frühzeitige Festlegung auf eine Wunschelf und nicht zuletzt die Rückholaktion von Toni Kroos haben etwas bewegt in einer Mannschaft, die notorisch erfolglos war und die Fans zeitweise verloren hatte.

Team und Trainer finden zu einer verschworenen Einheit zusammen. «Als Cheftrainer musst du Energie geben. Und die Mannschaft gibt mir viel Energie zurück», sagte Nagelsmann glücklich und stolz nach seinem bislang wichtigsten Sieg. Der war für ihn, wie er betonte, ein Produkt der Gemeinschaft und nicht vor allem einiger herausragender Einzelkönner.

«Die Gemeinschaft soll die Massen emotionalisieren. Und die Gemeinschaft hat das Spiel gewonnen. Und die Gemeinschaft hat dafür gesorgt, dass Fußball-Deutschland noch ein Stück mehr an uns glaubt, als das vor dem Spiel der Fall war», sagte er. Auch an ihn glauben nach diesem Knallstart ins Turnier sicherlich noch mehr.

Kai Havertz traf zum 3:0 per Strafstoß.  | Foto: Federico Gambarini/dpa
  • Kai Havertz traf zum 3:0 per Strafstoß.
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Die Offensive

Die Effektivität vor dem gegnerischen Tor war in jüngerer Vergangenheit oft ein Makel des DFB-Teams. Ein Dauerthema. Gegen Schottland waren gerade die Offensivspieler richtig scharf. «Es war wichtig, dass wir viele Tore geschossen haben, auch verteilt», sagte Nagelsmann nach den Treffern der Offensivkräfte Florian Wirtz, Jamal Musiala, Kai Havertz (Foulelfmeter) und Niclas Füllkrug sowie von Mittelfeldspieler Emre Can. «Den Flow wollen wir mit ins nächste Spiel nehmen», sagte der herausragende Musiala.

DFB-Kapitän Ilkay Gündogan organisierte das deutsche Offensivspiel.  | Foto:  Tom Weller/dpa
  • DFB-Kapitän Ilkay Gündogan organisierte das deutsche Offensivspiel.
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Der Kapitän

Viel war in der Turniervorbereitung über Ilkay Gündogan geredet und geschrieben worden. Die Rolle des 33-Jährigen wurde hinterfragt, sogar seine Position auf Dauer in der Startelf. Der Kapitän gab die Antwort gegen Schottland auf dem Platz mit vielen starken Aktionen.

Er leitete unter anderem das 2:0 mit einem tollen Pass auf Kai Havertz ein. Vor dessen Tor zum 3:0 holte er den Foulelfmeter und die Rote Karte heraus. «Ich bin froh, dass ich heute der Bessermacher sein durfte für die Nebenleute», sagte Gündogan nach seinem 78. Länderspiel, das auch ein Statement in eigener Sache war. «Ich freue mich extrem über Ilkays Leistung», bemerkte Nagelsmann. Ihm bleibt eine lästige Debatte erspart.

Der Münchner Marienplatz ist voll - vor allem mit schottischen Fans.  | Foto: Stefan Puchner/dpa
  • Der Münchner Marienplatz ist voll - vor allem mit schottischen Fans.
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Die Fans

Es waren gerade 21 Minuten gespielt und Deutschland führte 2:0, da stimmten die deutschen Anhänger erstmals «Oh, wie ist das schön» an. Nach drei vermurksten Turnieren seit 2018 herrschte lange keine EM-Vorfreude im Land des viermaligen Weltmeisters und dreimaligen Europameisters. Zeitweise gab es gar eine Entfremdung zwischen Fans und Nationalelf.

Dabei will das Publikum seine neuen Lieblinge wie Musiala und Wirtz nur zu gerne feiern. Und die Spieler wollen gemeinsam mit den Zuschauern dieses Heimturnier genießen. «Es war eine geile Nummer mit den Fans im Rücken», sagte der Dortmunder Can. In den Fanzonen, vor den Fernsehern, überall wurde dieser EM-Auftakt gefeiert. In der Münchner Arena waren die Menschen nach dem Schlusspfiff «völlig losgelöst», als Major Tom aus den Lautsprechern dröhnte. «Es macht super viel Spaß mit der Truppe», sagte Nagelsmann. Den Fans auch.

Das DFB-Team in der Einzelkritik:

Neuer:

Deutschlands ewiger Turniertorwart patzte diesmal nicht. Der 38-Jährige war in seinem Münchner Fußball-Wohnzimmer lange arbeitslos und dann chancenlos beim Eigentor von Rüdiger.

Kimmich:

Auch als rechter Verteidiger kann man einiges bewirken. Der Münchner war der wichtige Vorlagengeber für Wirtz beim 1:0. Defensiv kaum gefordert, offensiv sehr aktiv.

Rüdiger:

Gegen den Champions-League-Sieger von Real Madrid war für die schottischen Angreifer im Zweikampf nichts zu holen. Strammer Distanzschuss (51.), ärgerliches Eigentor.

Tah:

Erster Turniereinsatz mit 28. Verteidigte robust gegen Adams. Agierte im Abwehrzentrum so zuverlässig und stark wie in der Leverkusener Double-Saison.

Mittelstädt:

Vor einem Jahr stieg er mit Hertha in die 2. Liga ab. Und jetzt? Ist er nach einer starken Saison beim VfB Stuttgart ist er die Lösung auf der Problemposition hinten links.

Andrich:

Der Mann fürs Grobe im Mittelfeld. Suchte förmlich jeden Körperkontakt mit den Schotten. Gleich verwarnt. Ohne Gelb-Sperre wird er kaum durch das Turnier kommen.

Kroos:

Der Mann fürs Feine. Sein Comeback ist ein Glücksfall für das DFB-Team. Leitete mit einem langen Ball auf Kimmich das 1:0 ein. Ruhepuls am Ball, immer Herr des Geschehens.

Musiala:

Eine Augenweide. Umdribbelte die Gegenspieler wie Slalomstangen. Und anders als noch bei der WM 2022 auch effektiv. Schloss beim 2:0 wuchtig und überlegt ab.

Gündogan:

Viel wurde vorher über den Kapitän diskutiert. Zum EM-Start war er voll da. Leitete das 2:0 mit einem Traumpass ein. Starker Kopfball, holte Elfmeter und Rot raus.

Wirtz:

Erstes Turnierspiel, erstes Tor: Der junge Zauberer eröffnete den Torreigen in der 10. Minute. Nach der Pause zielte er einmal zu hoch (57.). Ein verheißungsvoller EM-Einstand.

Havertz:

Kein klassischer Neuner, aber ein wertvoller. Große Übersicht im Strafraum beim Pass auf Torschütze Musiala. Und auch bei seinem ersten Elfmetertor ganz abgeklärt.

Groß:

Kam zur Pause für den verwarnten Andrich. Ein Abräumer der etwas feineren Art. Der Brighton-Profi fügte sich nahtlos ein.

Füllkrug:

Der klassische Mittelstürmer löste Havertz ab (63.). Fünf Minuten später hämmerte der Dortmunder den Ball volley ins Tor. Topquote: Zwölfter Treffer im 17. Länderspiel.

Sané:

Kam für Wirtz und schoss beim ersten Ballkontakt, aber zu schwach (64.). Schoss später nochmal wuchtig (86.). Wird vorerst Einwechselspieler bleiben.

Müller:

Der Turnier-Veteran wurde mit «Thomas Müller»-Rufen von den Fans empfangen, als er für den umjubelten Musiala den Rasen betrat (74.). Gleich im Spiel mit guten Flanken.

Can:

Ein Zeichen. Nagelsmann gab dem nachnominierten Dortmunder noch ein paar EM-Minuten als Einwechselspieler für Kroos (80.). Setzte den bejubelten 5:1-Schlusspunkt.

Das schreiben internationale Medien

Schottland

«The National»: «Deutschland stürmte aus den Startlöchern und feierte den höchsten Auftaktsieg bei einer Europameisterschaft. Die Gastgeber zeigten sich in der Allianz-Arena von ihrer besten Seite und gewannen im eigenen Land mit 5:1.»

«The Herald»: «Die Aussichten Deutschlands, sich bei der EURO 2024 im eigenen Land durchzusetzen, wurden nicht gerade optimistisch eingeschätzt. Es war schwer zu verstehen, warum dies so war. Ihr Passspiel, ihre Bewegungen und ihre Abschlüsse waren atemberaubend. Schottland war von Anfang bis Ende völlig unterlegen.»

Italien

«Gazzetta dello Sport»: «Dieses Deutschland macht schon Angst. Spektakel und fünf Tore gegen ein nicht existentes Schottland. Mamma mia, was für ein Deutschland. Die Hausherren spielen bei "ihrer" EM groß auf. Ein Torregen auf das arme Schottland und eine großartige Tore-Show der Champions von Nagelsmann.»

«Corriere dello Sport»: «Deutschland entfesselt. Sie schenken Schottland zum Start der EM fünf ein.»

«La Repubblica»: «Die EM 2024 beginnt mit einer Show der Hausherren. Ein Traumdebüt für die Nationalmannschaft von Nagelsmann, die schon nach der ersten Halbzeit mit drei Toren vorne liegt.»

«Tuttosport»: «Musiala brilliert, fünf Tore für Deutschland beim Start der EM 2024. Ein vernichtendes Deutschland überrollt Schottland.»

Schweiz

«Blick»: «Deutsche ziehen Bravehearts den Schotten-Rock aus»

«Tagesanzeiger»: «Deutschland degradiert die Schotten zu leidenden Statisten. Besser hätte der Gastgeber nicht in die EM starten können. Er führt gegen die Schotten früh 2:0, gewinnt 5:1. Und zeigt, weshalb er zu den Turnierfavoriten gezählt werden muss.»

«NZZ»: «Die Deutschen dominieren das Eröffnungsspiel nach Belieben. Der Gastgeber setzt gleich zu Turnierbeginn ein Ausrufezeichen.»

Österreich

«Kronen Zeitung»: «Europameister würde man gern werden, zum 4. Mal in der Geschichte, zum 1. Mal seit 1996 – und die erste von sieben zu nehmenden Hürden auf dem Weg zum Titel hätte Deutschland nun erfolgreich gemeistert!»

«Der Standard»: «Deutschland hat die Heim-EM mit einer Machtdemonstration eröffnet. Die DFB-Elf ließ Schottland nicht den Funken einer Chance»

«Kurier»: «Torfestival zum EM-Auftakt: Deutschland fertigt Schottland ab»

«Österreich»: «Deutsche Ballermänner feiern erste EURO-Party. Die DFB-Elf ist sensationell gut in die Heim-EM gestartet. Das Team von Julian Nagelsmann schoss Schottland zum Auftakt mit 5:1 aus dem Stadion in München.»

England

«The Sun»: «Dusche für Schottland. Die Tartan Army wird ruhig gestellt, als der zügellose Gastgeber mit einem kolossalen Sieg einen sensationellen Sieg bei der Euro 2024 schafft.»

«Daily Mail»: «Der Gastgeber bestraft schlampige Schotten.»

«Daily Star»: «Euro-Prügel. Fünf-Sterne-Deutschland schießt Schottland bei einer ernüchternden Leistung der Tartan Army ab.»

Frankreich

«L'Equipe»: «Es ist natürlich noch zu früh, um zu beurteilen, ob die deutsche Mannschaft das Sommermärchen erlebt, auf das sie seit der Weltmeisterschaft 2006, dem letzten Turnier im eigenen Land, so sehr hofft, aber sie hat auf jeden Fall an diesem Freitagabend ein erstes Kapitel geschrieben, das stark danach aussieht.»

«RMC Sport»: «Das nennt man einen gelungenen Auftakt. Deutschland, das als Außenseiter auf den Gesamtsieg bei "seiner" Heim-EM gehandelt wird, ließ sich in seinem ersten Spiel gegen Schottland am Freitag in München nicht aus der Ruhe bringen.»

«Le Parisien»: «Die DFB-Elf startet mit einer Dampfwalze in die EM 2024. Gegen eine bescheidene Opposition zeigten die Männer von Julian Nagelsmann das Ausmaß ihrer Offensivkraft. Nach 90 Minuten, die wie ein Konzert wirkten, hat die deutsche Mannschaft das Spiel genossen und Selbstvertrauen getankt.»

Spanien

«Marca»: «Deutschland, was für eine Maschine! In 45 Minuten zerstörten sie Schottland dank ihrer Angriffslust und der Führung von Kroos. Nicht einmal die übliche Angst der Gastgeber im Eröffnungsspiel konnte die deutsche Maschine mit Toni Kroos und den Pferdestärken von Musiala, Wirtz und Havertz stoppen.»

«As»: «Zwei Teufel auf freiem Fuß in München. Musiala und der 21-jährige Wirtz waren die Helden des gelungenen Debüts der deutschen Mannschaft bei der Europameisterschaft. Wer dachte, die Gastgeber seien nicht bereit für ihre Europameisterschaft, der irrt sich.»

Niederlande

«De Telegraaf»: «Deutschland setzt sich im EM-Eröffnungsspiel überzeugend gegen Schottland durch. Die Vorbereitung auf das Turnier war noch etwas schleppend, aber der überzeugende Sieg wird die EM-Stimmung und die Euphorie über das Team von Nagelsmann weiter anfachen. Der zweitjüngste deutsche Nationaltrainer überhaupt hat der "Mannschaft" überzeugend neues Leben eingehaucht, nachdem die Deutschen unter seinem Vorgänger Hansi Flick festgefahren waren.»

Von Klaus Bergmann, Arne Richter, Christian Kunz und Manuel Schwarz

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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