114 illegal gehandelte Welpen bei Verkehrskontrollen entdeckt

Die Welpen waren in winzigen Käfigen im Kofferraum eingesperrt. Wird dieses Elend denn nie ein Ende nehmen? | Foto: Tierheim Nürnberg
  • Die Welpen waren in winzigen Käfigen im Kofferraum eingesperrt. Wird dieses Elend denn nie ein Ende nehmen?
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VIER PFOTEN drängt auf Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht

NÜRNBERG (pm/nf) – Schon wieder: Gleich zwei illegale Welpentransporte wurden in den letzten Tagen von der Verkehrspolizei bei Routinekontrollen auf der A6 entdeckt. Beim ersten Fall stießen die Beamten im Kofferraum eines Kleintransporters auf 37 Hundewelpen und 10 Katzenbabys verschiedenster Rassen. Am Montag fanden sie sogar 77 Hundewelpen vor. Beide Male sollten die erst vier Wochen alten Tiere von der Slowakei aus nach Spanien transportiert und dort verkauft werden. Es wird vermutet, dass es sich unter Umständen um den selben Händler handelt – der nach der Beschlagnahmung der Welpen einfach umgekehrt ist, um den Ausfall so schnell wie möglich wieder wettzumachen. Noch gibt es dafür aber keine Bestätigung. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts von Urkundenfälschung und Verstößen gegen das Tierschutzgesetz. Um den illegalen Welpenhandel zu stoppen, fordert VIER PFOTEN schon seit langem eine EU-weite Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für alle Hunde.

„Die aktuellen Fälle machen deutlich, dass die skrupellosen Händler von Anzeigen und Strafen nicht abgeschreckt werden. Der Profit bei einem Transport von 77 Welpen geht in die zehntausende von Euro“, berichtet Dr. Martina Stephany, Kampagnenleiterin von VIER PFOTEN.

Zu früh von ihren Müttern getrennt und meistens nicht geimpft, sterben viele der Tiere bereits nach kurzer Zeit. „Dieser Ausfall ist einkalkuliert und wird durch die immensen Gewinnspannen wieder ausgeglichen“, sagt Dr. Stephany. Über Internet- oder Zeitungsinserate können Interessenten jede Hunderasse inklusive der meist gefälschten Impfpässe zum vermeintlichen Schnäppchenpreis erwerben. Geschönte Angaben und Fotos täuschen darüber hinweg, dass es sich bei den Welpen in der Regel um kranke und traumatisierte Tiere handelt.

„Die Mütter solcher Welpen sind nichts anderes als reine Gebärmaschinen“, kritisiert Dr. Stephany. „Oftmals selbst krank und völlig ausgelaugt, können sie ihren Jungen weder Gesundheit noch Geborgenheit schenken. Körperliche und seelische Folgen sind damit vorprogrammiert.“ Kein Wunder also, dass die Kosten für den Tierarzt schnell den Kaufpreis für einen „Billig-Welpen“ übersteigen. „Die Rechnung des Käufers Geld zu sparen, geht also nicht auf“, sagt Dr. Stephany.

„Eine EU-weite Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für alle Hunde würde die Welpen, aber auch die Käufer schützen“, erklärt Martina Stephany. Mit einer internationalen Kampagne gegen den illegalen Welpenhandel verfolgt VIER PFOTEN das Ziel, durch Aufklärung der Bevölkerung sowie durch politische Forderungen die kriminelle Vorgehensweise der Hundehändler zu unterbinden. Auch die Bundestierärztekammer, Prominente, Tierärzte und Betroffene unterstützen die VIER PFOTEN-Kampagne. „Die aktuellen Vorfälle bei Nürnberg zeigen einmal mehr, wie groß der Handlungsbedarf für eine Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht ist“, so Dr. Martina Stephany von VIER PFOTEN.

Weitere Informationen auf
www.vier-pfoten.de/kampagnen/heimtiere/welpenhandel

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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