Großbrand auf Kita-Baustelle
12 Millionen Euro Schaden: Feuer zerstört dringend benötigte Kindertagesstätte
NÜRNBERG (pm/nf) - Am Montag, 9. Mai 2022, kam es um die Mittagszeit zu einem Großbrand auf der Baustelle eines großen Kita-Neubaus in der Grünewaldstraße im Nürnberger Norden. Die drei umliegenden Kindertageseinrichtungen wurden kurzfristig evakuiert und alle Kinder und Beschäftigen in Sicherheit gebracht.
Zur Erleichterung aller Verantwortlichen sind weder in den Kitas noch auf der Baustelle Personen zu Schaden gekommen. Der finanzielle Schaden für die Stadt Nürnberg beläuft sich auf 12 Millionen Euro.
Der Betrieb in den beiden direkt angrenzenden städtischen Kindertageseinrichtungen Grünewaldstraße 4 und 18 kann bereits eingeschränkt wiederaufgenommen werden: Das Haus für Kinder Grünewaldstraße 18 bietet ab dem 10. Mai seit 12 Uhr eine Notbetreuung für Krippe und Kindergarten, der Hort bleibt zunächst geschlossen. Das Haus für Kinder Grünewaldstraße 4 ist uneingeschränkt geöffnet. Ab Freitag, 13. Mai, sind diese beiden Einrichtungen wieder im Regelbetrieb.
Die ebenfalls nahegelegene Kinderkrippe Grünewaldstraße 24a bleibt am Dienstag, 10. Mai, noch geschlossen, die Kinder werden in einer benachbarten Einrichtung desselben Trägers betreut. Die davon betroffenen Familien wurden entsprechend vom jeweiligen Träger der Einrichtungen informiert. Um mit den Kindern die durch den Brand entstandenen Bilder und Ängste bearbeiten zu können, werden die Teams kurzfristig beraten und gecoacht.
Die Referentin für Jugend, Familie und Soziales der Stadt Nürnberg, Elisabeth Ries, war selbst vor Ort, um sich ein Bild von der Evakuierung und dem Brand zu machen. „Der Verlust des Neubaus ist bitter. Die kurz vor der Eröffnung stehende Einrichtung war mit 150 Hort- und 100 Kindergartenplätzen ein wesentlicher, dringend benötigter Baustein für die ganztägige Bildung, Betreuung und Erziehung von Kindern in der Nordstadt. Das Gebäude ist leider nicht zu retten. Ich bin angesichts des heftigen Brandes sehr froh, dass niemand zu Schaden kam, die Flammen und die Rauchentwicklung waren vor Ort wirklich furchterregend. Mein herzlicher Dank geht an die Mitarbeitenden in den Nachbar-Kitas, die umsichtig und schnell alle Kinder in Sicherheit gebracht haben, und natürlich an die Feuerwehren und Einsatzkräfte, die über viele Stunden um die Eindämmung des Feuers gekämpft haben“, sagt Elisabeth Ries.
Der Neubau, der kurz vor der Fertigstellung stand, war als Ersatz- und Erweiterungsbau für die städtische Kindertageseinrichtung Grünewaldstraße 18 geplant. Das alte Bestandsgebäude sollte nach dem Auszug der Kindertageseinrichtungen saniert und einem freiem Träger übergeben werden. Diese Pläne müssen nun in die Zukunft verschoben werden. Der Betrieb in der Grünewaldstraße 18 mit rund 140 Plätzen kann weiter fortgeführt werden, die Betreuung der Kinder ist sichergestellt. Die mit dem Neubau geplante Aufstockung von Kindergarten- und Hortplätzen kann jedoch nun bedauerlicherweise nicht wie geplant zum Jahreswechsel 2022/2023 erfolgen.
Bisher wurden noch keine Platzzusagen für den Neubau erteilt. Das Jugendamt wird die auf den Wartelisten befindlichen Familien über die aktuelle Situation und über mögliche anderweitige Betreuungsmöglichkeiten informieren.
Die Stadt Nürnberg und der Baubetreuer WBG KOMMUNAL GmbH haben bereits eine schnelle Wiederaufnahme der Baumaßnahme angekündigt. Zunächst muss jedoch das Feuer vollständig gelöscht werden. Die Feuerwehr ist aktuell noch mit rund 50 Einsatzkräften vor Ort. Der Brand ist, auch aufgrund der Einsturzgefahr und der daraus folgenden Nichtbetretbarkeit des Gebäudes, nicht vollständig gelöscht. Auch sind die polizeilichen Ermittlungen zur Brandursache abzuwarten. Alle weiteren Planungen für Abbruch und erneuten Bau werden mit Hochdruck angegangen, ebenso Überlegungen für Interimsangebote der Kitabetreuung im betroffenen Stadtteil. Im Augenblick können aber noch keine weiteren Details oder Zeitangaben gemacht werden.
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