KI-Software-Test in Nürnberg
Bahn setzt jetzt auf Künstliche Intelligenz
NÜRNBERG (dpa) - Die Deutsche Bahn setzt künftig im Güterverkehr bundesweit auf Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz (KI). Mit Hilfe sogenannter Kamerabrücken werden Güterzüge von allen Seiten erfasst und anschließend von einer KI-Software gescannt. Die Anwendung ermöglicht es, etwa Schäden am Zug frühzeitig zu erkennen, wie ein Bahnsprecher am Mittwoch mitteilte. Das helfe, Güterwagen effizienter und schneller zu reparieren. Zudem könnten etwa Industrierohstoffe wie Metall oder Schrott erkannt und schneller sortiert werden.
«Künstliche Intelligenz wird ab sofort fester Bestandteil unserer Betriebsabläufe. Sie hilft uns, mehr Güterwagen und damit mehr Fracht auf die klimafreundliche Schiene zu bringen», sagte Sigrid Nikutta, DB-Konzernvorstand für den Güterverkehr, am Mittwoch in Nürnberg.
Am dortigen Rangierbahnhof war 2017 die erste Kamerabrücke in den Testbetrieb gegangen. Mittlerweile gibt es 13 Kamerabrücken in Nürnberg und sieben weiteren Standorten der DB Cargo. Nach Angaben der Bahn zeichnen sie bei rund 10.000 Durchfahrten pro Tag rund 300.000 Bilder auf, die anschließend mittels KI-Software analysiert werden. Die Bilder geben etwa Aufschluss über den Zustand der Bremsen eines Zugs. Für den Umgang mit der Software sei das neue Berufsbild des Digitalen Diagnostikers entstanden, hieß es. Bislang dauerte es - je nach Länge - bis zu eine Stunde, um einen Güterzug zu untersuchen.
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