Kongresshalle Nürnberg
Besuch auf Deutschlands größter Kulturbaustelle

Rundgang auf dem zukünftigen Kulturareal Kongresshalle. | Foto: oh/Michael Frieser, MdB
3Bilder
  • Rundgang auf dem zukünftigen Kulturareal Kongresshalle.
  • Foto: oh/Michael Frieser, MdB
  • hochgeladen von Nicole Fuchsbauer

NÜRNBERG (pm/nf) –   118000 m² Grundfläche, 95.000 Kubikmeter Fundamentbeton und etwa 42 Millionen Ziegelsteine - die Zahlen sind beeindruckend. Das tatsächliche Ausmaß der Gigantomanie, mit dem die Nationalsozialisten die Kongresshalle in Nürnberg in den 1930er Jahren geplant haben, wird Besuchern aber erst bei einem Gang durch den Rundbau bewusst.

V.l.: Dr. Martina Bauernfeind (persönl. Referentin der Kulturbürgermeisterin), Prof. Dr. Lehner (Kulturbürgermeisterin), Dr. Christiane Schenderlein (MdB, Mitglied im Kulturausschuss), Michael Frieser (MdB).  | Foto: oh/Michael Frieser, MdB
  • V.l.: Dr. Martina Bauernfeind (persönl. Referentin der Kulturbürgermeisterin), Prof. Dr. Lehner (Kulturbürgermeisterin), Dr. Christiane Schenderlein (MdB, Mitglied im Kulturausschuss), Michael Frieser (MdB).
  • Foto: oh/Michael Frieser, MdB
  • hochgeladen von Nicole Fuchsbauer

"Hier vor Ort wird deutlich, dass das Ganze kein Thema ist, das auf Nürnberg beschränkt ist, sondern dass die Zukunft des Baus ein Vorhaben von nationaler und internationaler Relevanz ist, bei dem der Bund in der Tat Verantwortung übernehmen muss", so die nordsächsische Bundestagsabgeordnete Dr. Christiane Schenderlein, die als Mitglied des Kulturausschusses auf Einladung ihres Kollegen Michael Frieser nach Nürnberg gereist ist.

Der Rundbau steht seit 1973 unter Denkmalschutz und ist das größte bestehende Relikt nationalsozialistischer Herrschaftsarchitektur. Wie kein anderes NS-Einzelbauwerk dieser Dimension steht es in kommunalem Eigentum. Eine enorme Herausforderung für die Stadt Nürnberg, die den weitgehend leerstehenden Rohbau in den kommenden Jahren mit den Mittel der Kunst und Kultur einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen will. Dazu gehören vor allem die Ermöglichungsräume für Kunst und Kultur und die Spielstätte für das Staatstheater. Ohne die maßgebliche Beteiligung von Bund und Land wären die ambitionierten Pläne für die Stadt nicht zu stemmen. Nach einem zähen Ringen und einer gemeinsamen Initiative der Nürnberger Bundestagsabgeordneten um Michael Frieser hat der Bundestag im September 2023 grünes Licht gegeben für die Beteiligung des Bundes an der Entstehung des Kulturareals.

Dr. Martina Bauernfeind (persönl. Referentin der Kulturbürgermeisterin),  Dr. Christiane Schenderlein (MdB, Mitglied im Kulturausschuss), Michael Frieser (MdB).  | Foto: oh/Michael Frieser, MdB
  • Dr. Martina Bauernfeind (persönl. Referentin der Kulturbürgermeisterin), Dr. Christiane Schenderlein (MdB, Mitglied im Kulturausschuss), Michael Frieser (MdB).
  • Foto: oh/Michael Frieser, MdB
  • hochgeladen von Nicole Fuchsbauer

Michael Frieser zeigt sich angesichts der Projektfortschritte optimistisch: "Als Nürnberger Politiker ist man seit Tag eins seiner politischen Arbeit mit der Kongresshalle befasst. Nach Jahrzehnten der erinnungspolitischen Debatte setzen wir jetzt ein handfestes Konzept für die Erschließung des Relikts für die Nürnberger Stadtgesellschaft um. Durch den Erhalt des Rohbaus und die die Öffnung für zeitgenössische Künste treten wir der Mystifizierung des NS-Baus aktiv entgegen und bewahren zugleich ein unmittelbar erlebbares Objekt der historischen Vermittlungsarbeit."

Kulturbürgermeisterin Prof. Dr. Julia Lehner informierte die Besucher zusammen mit ihrer persönlichen Referentin Dr. Martina Bauerfeind über die Fortschritte auf "der größten Kulturbaustelle des Landes". Die 2023 begonnene Schadstoffbeseitigung läuft auf Hochtouren. Insgesamt wurden knapp 2.000 Kubikmeter belastete Erdmassen im sogenannten Innenhof ausgehoben und ersetzt. Bei den Arbeiten wurden diverse Kampfmittel, beispielsweise Stabbrandbomben und Maschinengewehre, aber auch Stahlhelme und Teile von Panzern gefunden. Mit der Dekontaminierung im Gebäudeinnern des Kongresshallen-Rundbaus wurde bereits begonnen. Auf die laufende Schadstoffsanierung folgen Maßnahmen zur grundsätzlichen Nutzbarmachung und Substanzsicherung.

Parallel geht das Vergabeverfahren für Planung und Bau des Ergänzungsbaus der neuen Spielstätte des Staatstheaters in die finale Phase. Ende Mai 2024 sollen Angebote der Bieter vorliegen, sodass der Stadtrat im Juli über die Vergabeentscheidung abstimmen kann.

Wer sich übrigens selbst ein Bild von den bisher nicht zugänglichen Bereichen des Gebäudes machen möchte, kann dies tatsächlich an ausgewählten Terminen tun:

Der nächste Open Day Kongresshalle mit kostenlosen Führungen findet am Samstag, 27. April, statt. Anmeldungen sind ab 18. April unter nuernberg.de/internet/kongresshalle/ möglich.

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

Webseite von Nicole Fuchsbauer
Nicole Fuchsbauer auf Facebook
Nicole Fuchsbauer auf Instagram
Nicole Fuchsbauer auf X (vormals Twitter)
following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

27 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.