Umsatzausfall von 819 Millionen Euro
Corona hat Nürnbergs Tourismus mit voller Wucht getroffen!
NÜRNBERG (pm/nf) - Die Corona-Pandemie hinterlässt ihre Spuren, gerade im Tourismus. Die Zahl der Übernachtungen sank im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr von über 3,5 Millionen auf rund 1,5 Millionen, das entspricht einem Rückgang von 57,8 Prozent. Die Zahl der Gästeankünfte ist 2020 im Vergleich zum Vorjahr insgesamt um fast 60 Prozent zurückgegangen. Statt 2 Millionen reisten nur rund 808.000 Personen nach Nürnberg. Die internationalen Übernachtungen fielen in Folge der Reisebeschränkungen sogar um 68,4 Prozent niedriger als im Vorjahr aus.
Nürnbergs Wirtschafts- und Wissenschaftsreferent Dr. Michael Fraas sagt: „Corona hat Nürnberg als starke Geschäftsreise-, Messe- und Kongress-Destination in ihrer ganzen Wucht getroffen und den Wirtschaftsmotor Tourismus fast zum Erliegen gebracht. In Zahlen bedeutet dies einen Umsatzausfall in unserer Stadt von rund 819 Millionen Euro alleine von März bis Dezember 2020. Wir müssen nach dem Lockdown nun alles daransetzen, um den Wirtschaftsmotor Tourismus wieder zum Laufen zu bringen.“
Der Tourismus hat als Querschnittsbranche Auswirkungen auf viele andere Branchen. Es gibt kaum einen Wirtschaftsbereich, der nicht vom Tourismus profitiert und damit derzeit unter dem Wegfall des touristischen Reisens leidet, sei es Gastgewerbe, Einzelhandel, Dienstleister oder Zulieferer, darunter viele regionale Produzenten und Handwerksbetriebe. Dies bestätigt eine aktuelle Studie im Auftrag der Congress- und Tourismus-Zentrale Nürnberg auf Basis der Zahlen des Tourismusjahrs 2019. Im Jahr 2019 hat der Tourismus noch Umsätze von 2,1 Milliarden Euro für Gastronomie, Einzelhandel und Dienstleistungssektor in Nürnberg erbracht. Hiervon profitieren das Gastgewerbe mit 41,3 Prozent, der Einzelhandel mit 39,5 Prozent und übrige Dienstleistungen mit 19,2 Prozent. Der Tourismus schaffte im Jahr 2019 Einkommen in Höhe von knapp einer Milliarde Euro und steht rechnerisch für knapp 33 000 Menschen, die ihren Lebensunterhalt durch den Tourismus bestreiten können.
Durch den coronabedingten Nachfrageausfall von März bis Dezember 2020 musste der Tourismusstandort Nürnberg Umsatzeinbußen von rund 819 Millionen Euro hinnehmen. Das sind 18,7 Millionen Euro pro Woche. Der Umsatzausfall im Übernachtungstourismus liegt mit 436,5 Millionen Euro etwas höher als im Tagestourismus, bei dem sich der Ausfall im Jahr 2020 auf 382,5 Millionen Euro summiert.
Angesichts der großen Herausforderungen betont Dr. Fraas: „Die Stadt Nürnberg steht in der Krise zur Tourismusbranche. Die Congress- und Tourismus-Zentrale Nürnberg erhält einen hohen Zuschuss. Vor allem stehen wir zu unserem Anteil am Tourismusfonds. Die Congress- und Tourismuszentrale hat Kampagnen für Nürnberg als Tourismusziel erarbeitet. Auf pragmatische Weise helfen wir unseren Gastronomiebetrieben mit der Befreiung von Sondernutzungsgebühren und erweiterten Freischankflächen im öffentlichen Raum. Das bringt wieder Leben in unsere Stadt.“
Chancen für eine Erholung wird es, sobald es das Infektionsgeschehen zulässt, in erster Linie im Tagungssegment bis 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie im nationalen Tourismus gesehen.
Dr. Fraas sagt mit Blick auf die Zukunft: „Jetzt gilt es, Nürnberg als lebendige Stadt und attraktive Tourismusdestination weiterzuentwickeln und zu präsentieren. Dies tun wir mit den Mitteln des Tourismusfonds, guter Vernetzung und frischen Ideen. Bestes Beispiel dafür ist die Nürnberger City Werkstatt. Hier gehen Stadt und IHK gemeinsam mit zahlreichen Innenstadtakteurinnen und -akteuren aus Handel, Hotellerie, Gastronomie, Kultur und Stadtverwaltung neue Wege, um Impulse für Nürnberg zu setzen. Dies stärkt insgesamt die Attraktivität Nürnbergs, auch als Tourismusdestination.“
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