Impfpriorität aufgehoben - trotzdem kein Angebot?
Corona-Impfungen: Fast 407.000 Dosen in Nürnberg verabreicht

Foto: Stadt Nürnberg
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NÜRNBERG (pm/nf) - In Nürnberg sind bisher 406.625 Impfdosen verabreicht worden (Stand: 23. Juni 2021). Vollständig geimpft sind mittlerweile 164.490 Personen. Die Stadt plant zusätzliche Aktionen, um der Bevölkerung dezentral in Stadtteilen weitere Impfangebote zu machen. Ausgeweitet werden auch die mehrsprachigen Kampagnen und die Impfaufklärung. Gesundheitsreferentin Britta Walthelm appelliert an die Bevölkerung, sich im Impfportal anzumelden.

Im bayerischen Impfportal sind aktuell noch rund 74.000 Impfinteressierte für Nürnberg gelistet. Davon sind 28.000 Personen in Priorität 3, die noch keine Einladung zu einer Terminbuchung erhalten haben. Hinzu kommen 4.300 Personen, die einer Aufforderung zur Terminbuchung noch nicht nachgekommen sind, und 3.300 Personen, die demnächst geimpft werden. Derzeit werden Bürgerinnen und Bürger im Alter von 64 Jahren eingeladen.

Vollständig geimpft sind – nach Altersklasse und Auswertung des Impfportals – rund 40 Prozent der im Impfportal registrierten über 70-Jährigen, 27 Prozent der 50- bis 69-Jährigen, 23 Prozent der 30- bis 49- Jährigen und zehn Prozent der unter 30-Jährigen. „Für die nächste Woche erwarten wir über 20.000 Impfdosen“, sagt Christine Schüßler, Leiterin der Koordinierungsstelle Impfzentrum der Stadt Nürnberg. „Wir können nun, nach einer fast vierwöchigen Pause, auch wieder verstärkt Erstimpfungen anbieten, auch mit AstraZeneca“, erläutert sie. „Bis Ende September können voraussichtlich alle eingetragenen 74.000 Interessenten geimpft sein.“

Christine Schüßler freut sich, dass in dieser Woche die 400.000-Marke für Impfungen geknackt wurde. Noch im Juli könnte die Priorität 3 abgeschlossen werden, um spätestens im August die Priorität 4 beginnen zu können. In beiden Monaten können jeweils zwischen 55.000 und 65 000 Impfungen durchgeführt werden.

Gesundheitsreferentin Britta Walthelm verweist auf bereits erfolgte Reihenimpfungen und kündigt weitere Impfaktionen und Aufklärungskampagnen an. Eine erste Folge von Reihenimpfungen ist bereits abgeschlossen. Dazu gehören Impfungen bei der Nürnberger Tafel (310 Dosen), bei Erntehelfern im Knoblauchsland (967, weitere Termine sind geplant), in Obdachlosenunterkünften, der Wärmestube und der Straßenambulanz (bislang 400, weitere Termine sind geplant), bei Flüchtlingen in Sammelunterkünften (300) oder bei der Noris Arbeit (260). In der Justiz Vollzugsanstalt konnten 600 Dosen verabreicht werden.

Zusätzliche Angebote in Stadtteilen

Britta Walthelm kündigt weitere Impfaktionen in Stadtteilen mit höherer Inzidenz an, bei denen unabhängig von der Priorisierung geimpft wird. So wird es einen weiteren Termin in der DITIB-Moschee geben, geplant ist eine Aktion in der Moschee-Gemeinde Ahmadiyya Jamaat, der Albanischen Islamischen Gemeinschaft Bashkimi, der Moschee- Gemeinde der Bosniaken sowie in der ISKA-Schuldnerberatung und bei der AWO-Migration. Weitere Impfangebote für die Bevölkerung, so Christine Schüßler, sollen zusammen mit Organisationen in Turnhallen einzelner Schulen gemacht werden. „Wer sich noch nicht in das Bayerische Impfportal eingetragen hat, sollte das jetzt tun“, appelliert Walthelm an die Bevölkerung.

Zu den vielen mehrsprachigen Impfkampagnen sollen in Kürze weitere Aktionen kommen, kündigt Walthelm an. So ist ein Flugblatt in Leichter Sprache entwickelt worden, das an interessierte Einrichtungen verteilt wird. Es wird zudem in 16 Sprachen übersetzt. Einzelne Versionen wird es auch in einer Hörversion geben.

Das Gesundheitsamt plant zudem den Einsatz von mehrsprachigen (ehrenamtlichen) Hygiene-Lotsen. Der städtische Sportservice plant Videos mit zum Teil bekannten Sportlerinnen und Sportlern mit Migrationshintergrund zur Impfaufklärung. Und die Koordinierungsstelle Impfzentrum besucht die Moschee-Gemeinden auf Anfrage vor Aktionen mit fremdsprachigen Impf-Ärzten.

Impfpriorität wurde am 7. Juni aufgehoben, warum habe ich noch kein Impfangebot erhalten?

Ungeachtet der Aufhebung der Priorisierung können Länder, Kommunen und impfende Ärztinnen und Ärzte eigenverantwortlich und je nach lokalem Bedarf gezielt auch zukünftig vorrangige Impfangebote für Personen aus den Priorisierungsgruppen 1 bis 3 („höchste, hohe und erhöhte Priorisierung“) ermöglichen, wenn diese noch keine Corona-Schutzimpfung erhalten haben. Nicht alle impfwilligen Personen können also schon im Juni geimpft werden  - dies hat mit den Liefermengen der Impfstoffe zu tun. Der Impfstoff ist immer noch begrenzt. Die Impfkampagne wird daher weiterhin wie geplant bis zum Ende des Sommers laufen.

Foto: Stadt Nürnberg
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Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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