Verhaltensregeln für positiv getestete Personen
Corona-Krise: Aktuelle Lage in Nürnberg

Foto: Marius Becker/dpa/Symbolbild

NÜRNBERG (pm/nf) - Das Gesundheitsamt meldet für Nürnberg einen starken Anstieg der Corona-Fallzahlen. Am Mittwoch, 11. November 2020, gab es in Nürnberg aktuell knapp 1.800 akute Indexfälle, das heißt infizierte Personen, die sich in Quarantäne befinden. Das entspricht einem Netto- Anstieg von über 550 Personen oder um über 50 Prozent im Vergleich zur Vorwoche. Fast 1.200 Personen wurden seit dem 4. November neu in Quarantäne gesetzt.

Die Zahl der Neuinfektionen liegt nach wie vor deutlich über dem Niveau der „ersten Welle“ im Frühjahr. Der Höhepunkt dort lag bei circa35 Neuinfektionen am Tag, in den vergangenen Tagen lag die Zahl bei deutlich über 300. Jede positiv getestete Person hat im Schnitt acht enge Kontaktpersonen („Kontaktperson 1“), das heißt, es kommen zusätzlich täglich bis zu 3.000 neue Kontaktpersonen hinzu.

Vor diesem Hintergrund werden Kontaktpersonen der Kategorie 1 im Regelfall nicht mehr vom Gesundheitsamt angerufen. Infizierte Personen sind aufgefordert, ihre engen Kontaktpersonen zunächst selbst zu informieren und die Empfehlung zur Selbstisolation auszusprechen sowie dem Gesundheitsamt per E-Mail an
https://www.nuernberg.de/internet/gesundheitsamt/meldung.html#15 eine Liste der engen Kontaktpersonen zuzuschicken. Den von den Indexpersonen genannten engen Kontaktpersonen wird eine Arbeitgeberbescheinigung über die Quarantäne zugesandt.Absolute Priorität hat nach wie vor die Information und Beratung sowie das in Quarantäne-Setzen von infizierten Personen. Auch hier kommt es jedoch aufgrund der hohen Neuinfektionszahlen zu Verzögerungen.

Daher ergeht die Aufforderung seitens des Gesundheitsamts an positiv getestete Personen, sich gemäß Allgemeinverfügung des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege vom 6. November 2020 unverzüglich nach Erkenntniserlangung des positiven Testergebnisses auch ohne Anordnung des Gesundheitsamts in Isolation zu begeben.

Sind sensible Einrichtungen wie Pflegeheime, Kitas oder Gemeinschaftsunterkünfte betroffen, so werden die Fälle priorisiert durch Sonderteams bearbeitet. Hier werden nach wie vor enge Kontaktpersonen ermittelt und getestet.In der vergangenen Woche wurden im Rahmen des Contact-Tracings täglich zwischen 1.200 und 1.500 Anrufe getätigt, schwerpunktmäßig Erstanrufe bei Personen mit positivem Testergebnis sowie Anrufe im Zusammenhang mit Fällen in sensiblen Einrichtungen wie zum Beispiel Pflegeheimen und Schulen oder Kitas. Hinzu kamen über 2.000 Anrufe, die über die Bürgerhotline beantwortet wurden.

Aufgrund der hohen Zahl an Neuinfektionen wurden die personellen Kapazitäten bei der Eingabe der Neuanmeldungen in die Datenbank sowie bei Erstanrufen von Indexfällen erhöht. Das Personal im Gesundheitsamt wird weiterhin aufgestockt. Zuletzt haben am Montag, 9. November, zehn weitere Personen ihren Dienst am Telefon begonnen. Der aktuelle starke Fallanstieg kann jedoch nicht durch Personalaufbau kompensiert werden.

Das steigende Infektionsgeschehen ist auf einen allgemeinen diffusen Anstieg der Fallzahlen zurückzuführen. Die Altersstruktur der Infizierten lässt darauf schließen, dass die mobilen Generationen (Alter 15 bis 34: 545 Fälle sowie 35 bis 59: 608 Fälle) das Infektionsgeschehen vorantreiben, die verstärkt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen und sozial interagieren. Es ist jedoch auch zunehmend die Altersgruppe 80+ betroffen (107 Fälle).
 https://www.nuernberg.de/internet/gesundheitsamt/meldung.html#15

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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