Tiergarten züchtet Sumpfschildkröten
Erfolgreiches Schutzprojekt: Wenn das Glück sechs Gramm leicht ist

Gerade geschlüpfte, auf dem Rücken liegende Europäische Sumpfschildkröte. | Foto: Tiergarten Nürnberg/Jörg Beckmann
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  • Gerade geschlüpfte, auf dem Rücken liegende Europäische Sumpfschildkröte.
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NÜRNBERG (pm/nf) - Im Tiergarten der Stadt Nürnberg ist am 13. August 2021 die erste Nachzucht bei den Europäischen Sumpfschildkröten (Emys orbicularis) geschlüpft. Zu diesem großen Zuchterfolg kommt hinzu, dass der Tiergarten in den vergangenen Wochen fünf Exemplare der Europäischen Sumpfschildkröte in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft Sumpfschildkröte in den hessischen Nidda-Auen bei Stockheim auswildern konnte. Die Europäische Sumpfschildkröte ist die einzige Schildkröten-Art, die natürlicherweise in Deutschland vorkommt, hier allerdings akut vom Aussterben bedroht ist.

 Eine der jungen, im August 2021 im Tiergarten Nürnberg geschlüpften Europäischen Sumpfschildkröten. | Foto: Tiergarten Nürnberg/Jörg Beckmann
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Am 17. Juni 2021 legten die Tierpflegerinnen und Tierpfleger im Tiergarten acht Eier der Europäischen Schildkröten in den Inkubator. Beim Schieren, also dem Durchleuchten der Eier, waren bereits nach wenigen Tagen sich entwickelnde Blutgefäße in den Eiern zu erkennen. Am 13. August schlüpfte die erste Schildkröte der insgesamt acht Jungtiere. Beim Schlupf wiegen die Tiere zwischen fünf und sechs Gramm.

Der Tiergarten Nürnberg beteiligt sich seit Mai 2020 an einem Schutzprojekt für Europäische Sumpfschildkröten und engagiert sich damit für eine weitere bedrohte einheimische Tierart. Im Mai 2020 übergaben Mitglieder der AG Sumpfschildkröte (Hessen) junge Tiere an den Tiergarten zur Aufzucht. Die Jungtiere sind im Tiergarten geschützt bis zur Auswilderung auf hundert Gramm herangewachsen. Dadurch erhöht sich ihre Überlebenswahrscheinlichkeit deutlich.

In der vergangenen Woche wurden fünf dieser jungen Europäischen Sumpfschildkröten in Hessen bei Stockheim ausgewildert. Dieses Jahr wildert die AG rund 70 junge Sumpfschildkröten aus und kommt damit auf etwa 600 ausgewilderte Nachzuchten seit Projektbeginn.

Die auf private Initiative hin gegründete AG Sumpfschildkröte bemüht sich seit 1999 in Kooperation mit dem Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und einigen Zoos für den Erhalt der Europäischen Sumpfschildkröte. Ziel dabei ist es, in geeigneten Lebensräumen in Hessen wieder sich selbst erhaltende Populationen zu begründen. Dieses Projekt zeigt, wie im Artenschutz private Tierhalter, Zoos und staatliche Einrichtungen kooperieren können.
www.sumpfschildkröte.de

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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