Am Freitag steht der ÖPNV still
Erneuter Warnstreik: VAG stellt Fahrbetrieb komplett ein
NÜRNBERG (pm/nf) - Am Freitag, 9. Oktober 2020, wird die VAG Nürnberg von Betriebsbeginn bis 14.00 Uhr erneut durch die Gewerkschaft ver.di bestreikt. Betroffen sind alle Linien sowie das KundenCenter am Nürnberger Hauptbahnhof. Begründet wird der Warnstreik mit der Forderung der Gewerkschaft ver.di nach einem bundesweit einheitlichen Mantel für alle Beschäftigten im ÖPNV.„Besonders ärgerlich sind die Warnstreiks für unsere Fahrgäste, die am Freitagvormittag nach Alternativen zum ÖPNV suchen müssen“, erläutert der VAG-Vorstandsvorsitzende Josef Hasler.
Hasler weiter: „Die Gewerkschaften lassen der VAG in einer angespannten Lage keine andere Möglichkeit als das Angebot während des Warnstreiks komplett einzustellen. Der Schutz der Mitarbeiter und der Fahrgäste hat oberste Priorität.“
Zwischen Betriebsbeginn und 14.00 Uhr gibt es kein Angebot mit Bussen, Straßen- und U-Bahnen. Ab 14.00 Uhr setzen die Fahrzeuge auf ihren regulären Linien ein. Es wird dann allerdings noch eine Zeit lang dauern, bis alle Fahrzeuge planmäßig unterwegs sind. Je nach Verkehrslage kann es über den Nachmittag hinweg noch zu Unregelmäßigkeiten kommenDie Erfahrungen beim Warnstreik am vergangenen Dienstag, 29. September 2020, haben gezeigt, dass die VAG trotz aller Bemühungen mit dem Notfahrplan kein verlässliches Angebot für ihre Fahrgäste aufrecht erhalten konnte. Die Busse standen bei dichtem Verkehr und vielen Baustellen im Stadtgebiet lange im Stau. Es kam teils zu massiven Verspätungen.
Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie gilt zudem: Die Busse im Notnetz können beim Platzangebot keinen adäquaten Ersatz für das Regelangebot der VAG bieten.Das KundenCenter der VAG im Verteilergeschoss des Nürnberger Hauptbahnhofs wird ebenfalls bestreikt. Es öffnet somit erst um 14.00 Uhr. Die VAG bedauert diese Streik-Maßnahme und die daraus resultierenden Beeinträchtigungen für ihre Fahrgäste. Sie bittet ihre Kunden, sich für Freitagvormittag Alternativen zu suchen – beispielsweise VAG_Rad. Mit den Leihrädern ist man trotz Streik flexibel unterwegs.
Warnstreik Nordklinikum
Bereits heute, Donnerstag, 8. Oktober 2020, läuft seit 8 Uhr die Streikdemonstration vom Nordklinikum zum Rathaus und Gesundheitsministerium. „Die Behandlung von Notfällen und die laufenden Therapien der Krebspatienten hätten wir auch ohne eine Einigung mit der Klinikleitung sichergestellt und auch weitere besonders sensible Bereiche vom jeglichen Streikmaßnahmen ausgeschlossen. In zähen Verhandlungen und Dank des massiven betriebsinternen und öffentlichen Drucks auf den Vorstand des Klinikums konnten wir uns mit diesem nun doch mit der Klinikleitung auf eine Notdienstvereinbarung verständigen, die die Patientenversorgung sicherstellt und zugleich das Streikrecht ermöglicht“, erklärte ver.di Gewerkschaftssekretär Martin Schmalzbauer. Bei einer Zwischenkundgebung am Rathaus wollen die Streikenden die Stadt Nürnberg auf ihre Verantwortung für die Beschäftigten von NürnbergStift und Klinikum und OB König auch an das Versprechen erinnern, die Servicegesellschaft des Klinikums wiedereinzugliedern. Auch in der kommunalen Altenpflege ist eine hohe Streikbeteiligung zu erwarten. Der Notdienst wurde hier einvernehmlich als Sonntagsbesetzung geregelt.
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