Projekt mit Pilotcharakter wird getestet
Erstes Notrufsystem für Menschen mit Hörbehinderung

- Serviceleiter Axel Hübschmann von Schmitt + Sohn Aufzüge, die Vize-Vorsitzende des Behindertenrats Nürnberg, Rosa Reinhardt, und Oberbürgermeister Marcus König (v. l.) bei der Präsentation des Aufzugs mit Pilotcharakter, der seit Kurzem im Heilig-Geist-Haus in Nürnberg in Betrieb ist.
- Foto: Sven Heublein / Stadt Nürnberg
- hochgeladen von Nicole Fuchsbauer
NÜRNBERG (pm/nf) – Die Stadt Nürnberg hat das erste Notrufsystem für Gehörlose in einem Aufzug in Betrieb genommen. Das System, das durchaus bundesweiten Pilotcharakter hat, ist seit einigen Tagen im Heilig-Geist-Haus, Hans-Sachs-Platz 2, in Betrieb und wird nun ausgiebig getestet.
Die konkrete Umsetzung des Projekts geht zurück auf ein Podiumsgespräch bei der Nürnberger Inklusionskonferenz im März 2023 mit Oberbürgermeister Marcus König und Rosa Reinhardt, stellvertretende Vorsitzende des Behindertenrats Nürnberg (BRN). Umgesetzt wurde es mit Unterstützung der Firma Schmitt + Sohn aus Nürnberg. „Viele Jahre haben wir für ein solches System geworben und gekämpft. Schön, dass nun endlich der Anfang gemacht wurde. Hoffentlich werden nun schnell weitere Aufzüge mit solch einem System ausgestattet – das wäre für Menschen mit Höreinschränkung eine enorme Erleichterung“, betonte BRN-Vizechefin Rosa Reinhardt bei der Inbetriebnahme.
Das Projekt leistet einen wichtigen Beitrag, Nürnberg schrittweise inklusiver zu machen. Es ist Teil des Nürnberger Aktionsplans zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention. Den Ersten Aktionsplan hat der Stadtrat 2021 beschlossen. Um die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit und ohne Behinderung in Nürnberg zu verwirklichen, wurden und werden umfangreiche Maßnahmen entwickelt und umgesetzt.
„Nürnberg geht voran. Ich freue mich, dass wir nun das erste Notrufsystem für Menschen mit Hörbehinderung in einem städtischen Aufzug in Betrieb genommen haben. Wir werden schrittweise weitere Aufzüge in öffentlichen Gebäuden damit ausstatten und hoffen, dass andere es uns nachmachen“, sagte Oberbürgermeister Marcus König. Er fügte hinzu: „Es gibt unzählige Barrieren, die wir noch abbauen müssen. Ich bin dankbar für die Ideen, Anregungen und Impulse unseres Behindertenrats. Gemeinsam mit weiteren Engagierten gelingt es uns, dass wir Nürnberg Stück für Stück inklusiver gestalten.“
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