Betrug am Nürnberger Bauamt
Es geht um rund 3,9 Millionen Euro: Urteilsverkündung steht bevor
NÜRNBERG (dpa/lby) - Im Prozess um einen Millionenbetrug am Nürnberger Bauamt sollen voraussichtlich am Mittwoch die Urteile verkündet werden. Das Landgericht Nürnberg-Fürth habe die Beweisaufnahme abgeschlossen, hatte eine Gerichtssprecherin zuvor mitgeteilt.
Der Staatsanwaltschaft zufolge sollen ein ehemaliger Bauamtsmitarbeiter und ein Angestellter einer Nürnberger Baufirma ein betrügerisches Abrechnungssystem aufgebaut haben. Demnach habe die Baufirma regelmäßig Aufträge vom Bauamt erhalten, aber viel zu hohe Rechnungen dafür ausgestellt. Allein in den Jahren von 2017 bis 2021 sollen sie das Bauamt laut Anklage so um rund 3,9 Millionen Euro gebracht haben. Einen großen Teil des Geldes sollen die Angeklagten untereinander aufgeteilt haben.
Für den einstigen Bauamtsmitarbeiter beantragte die Staatsanwaltschaft eine Freiheitsstrafe von acht Jahren und drei Monaten. Die Verteidigung habe eine Freiheitsstrafe von höchstens sechs Jahren beantragt, hieß es. Für die sieben weiteren Angeklagten habe die Staatsanwaltschaft Freiheitsstrafen zwischen einem Jahr und sechs Jahren beantragt.
Um den Zahlungsfluss über Scheinrechnungen zu verschleiern, sollen weitere Firmen in Mittelfranken und der Oberpfalz beteiligt gewesen sein. Außerdem soll der Hauptangeklagte gegen Schmiergeld bevorzugt Aufträge an die gleiche Nürnberger Baufirma vergeben und dadurch nach und nach einen Betrag im unteren sechsstelligen Bereich in bar eingestrichen haben.
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