Freies Bayern-WLAN im Öffentlichen Nahverkehr Nürnberg
Stadt kann wählen: Alle Straßenbahnen oder alle Haltestellen – Freistaat investiert 400.000 Euro – Aktueller Stand Breitbandausbau in Nürnberg – Stadt erhält Förderbescheid
NÜRNBERG (pm/nf) - „Wir wollen kostenfreies BayernWLAN im öffentlichen Nahverkehr in Nürnberg anbieten. Die Stadt kann ein passendes Angebot wählen: Entweder wir richten BayernWLAN in allen Straßenbahnen oder an allen Straßenbahnhaltestellen ein“, kündigte Finanz- und Heimatminister in Nürnberg an.
„Der Freistaat übernimmt alle Einrichtungs- und Montagekosten, die Stadt muss lediglich die laufenden Kosten, wie zum Beispiel für die Internetanbindung, übernehmen“, so Söder weiter. Im Rahmen eines großen Pilotprojekts sollen alle 48 Züge auf allen 6 Straßenbahnlinien oder alternativ alle 78 Straßenbahnhaltestellen mit Hotspots ausgestattet werden. „Kostenfreies WLAN ist ein großer Mehrwert für die jährlich mehr als 40 Millionen Fahrgäste der Straßenbahnen in Nürnberg“, stellte Söder klar. Rund 400.000 Euro plant der Freistaat zu investieren.
Das Angebot des Freistaats an die Stadt beinhaltet alle technischen Komponenten, die in einer Straßenbahn oder an Haltestellen für den WLAN-Empfang verbaut werden (zum Beispiel LTE-Zugangsrouter, Hotspots, Verkabelung und Außenantennen auf den Straßenbahnen), sowie deren Montage. Verwendet wird ausschließlich professionelle Hardware, die speziell für Fahrzeuge und den Außeneinsatz zugelassen ist und besonderen klimatischen und elektrischen Belastungen standhält. „Wir bieten ein komplettes Ersteinrichtungspaket an“, fasste Söder zusammen. Die Stadt trägt lediglich die laufenden Kosten, für die sie auch auf die günstigen Konditionen des Rahmenvertrags des Freistaats zurückgreifen kann. Für alle 48 Straßenbahnen würden sich damit die Internetkosten auf rund 1.500 Euro pro Monat belaufen – im Fall der 78 Haltestellen wären es rund 2.400 Euro.
Jeder Nutzer der Straßenbahnen in Nürnberg wird von dem kostenfreien und offenen BayernWLAN profitieren. Es sind keine Passwörter und keine Anmeldedaten erforderlich, eine Registrierung ist nicht nötig, der Jugendschutz ist durch Filter garantiert. Auch ist mit BayernWLAN der Internetempfang in den Zügen deutlich besser, da die Hotspots an leistungsstarke externe WLAN-Antennen angeschlossen sind – normale Handyverbindungen werden durch die Karosserie abgeschwächt.
Der Freistaat Bayern soll bis 2020 mit einem engmaschigen Netz von kostenfreien WLAN-Hotspots überzogen werden. Mindestens 20.000 freie BayernWLAN-Hotspots sollen in ganz Bayern entstehen. Auch im öffentlichen Personennahverkehr werden Pilotprojekte umgesetzt. Der Freistaat will mit dem Pilotprojekt in Nürnberg Erfahrungen bei der Bereitstellung von kostenfreiem WLAN gewinnen. Die Erkenntnisse aus den Pilotprojekten sollen allen Städten und Gemeinden in Bayern zur Verfügung gestellt werden.
„Bayern wird das erste Bundesland mit einem eigenen WLAN-Netz. Ausgestattet werden insbesondere Kommunen, Hochschulen, Behörden und Tourismusziele“, teilte Söder mit. Seit Start der Initiative Anfang 2015 wurden bereits mehr als 1.600 Zugangspunkte ins BayernWLAN realisiert. „Mit einem dichten Netz von kostenlosen Hotspots über ganz Bayern schaffen wir die digitale Chancengleichheit auch für den ländlichen Raum“, so Söder. Hand in Hand mit den Kommunen wird nun das bayernweite Netz aus frei zugänglichen Hotspots verdichtet. Der Freistaat bietet den Kommunen bei der Einrichtung von kommunalen Hotspots attraktive Rahmenbedingungen. Mehr als 730 Kommunen haben sich bereits für einen BayernWLAN-Hotspot angemeldet. Das WLAN Zentrum Straubing unterstützt die Kommunen und koordiniert den Ausbau des BayernWLAN.
Im Rahmen der Pressekonferenz überreichte Söder dem Wirtschaftsreferenten der Stadt Nürnberg Dr. Michael Fraas einen Breitbandförderbescheid. „Auch die Großstädte nutzen unser Förderprogramm. Nürnberg erhält als 1.415te Kommune heute einen Förderbescheid über 58.700 Euro“, sagte Söder. So erreiche die Stadt Nürnberg einen nahezu flächendeckenden Ausbau mit schnellem Internet. Neben einem umfangreichen eigenwirtschaftlichen Ausbau von Telekommunikationsunternehmen, können mit dem geförderten Ausbau mehr als 1.000 nicht berücksichtigte Haushalte mit High-Speed-Internet versorgt werden. Dank der Förderung wird im kommenden Jahr ein rund 36,5 Kilometer langes Glasfasernetz errichtet, dabei werden über 200 Hausanschlüsse direkt mit Glasfaser versorgt, zum Beispiel das Gewerbegebiet Nürnberger Hafen.
Bayernweit sind bereits über 96 Prozent (1.977) aller Kommunen in das bayerische Breitband-Förderverfahren eingestiegen. Bereits 1.415 Kommunen starten mit einer Gesamtfördersumme von über 546 Millionen Euro in den Breitbandausbau. Viele Gemeinden gehen mehrfach in das Verfahren, um schrittweise eine hohe Flächendeckung und besonders zukunftssichere Glasfasernetze bis in die Gebäude zu erreichen. Allein bei den bisher im Ausbau befindlichen Projekten werden über 24.000 km Glasfaserleitungen verlegt. Damit können künftig weitere 556.000 Haushalte mit schnellem Internet versorgt werden, vor allem im ländlichen Raum.
Autor:Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg |
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