Jetzt sorgt verdi für Stillstand
Ganztägiger Nahverkehrs-Warnstreik am Freitag in Nürnberg und Fürth!

Foto:  Tom Weller/dpa/Symbolbild
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REGION (dpa/nf) - Die Gewerkschaft Verdi kündigt für diesen Freitag (19. Mai) einen ganztägigen Nahverkehrs-Warnstreik in München, Nürnberg und mehreren weiteren Städten an. In fünf Verhandlungsrunden über höhere Löhne habe es bislang kein Ergebnis gegeben, teilte Verdi in München mit. «Die logische Folge sind diese Warnstreiks», erklärte Verhandlungsführer Sinan Öztürk.

Betroffen sind alle VAG-Linien - also die U-Bahn-, Straßenbahn- und regulären Buslinien - sowie das KundenCenter am Nürnberger Hauptbahnhof und das Servicetelefon. Der Betrieb wird am Samstag, 20. Mai 2023 wieder normal, also wie im Jahresfahrplan vorgesehen, anlaufen.

Unverständnis für Ablehnung des Arbeitgeberangebots

Seit Januar 2023 fanden fünf Verhandlungsrunden zwischen dem Kommunalen Arbeitgeberverband Bayern (KAV) und den Gewerkschaften ver.di und dbb beamtenbund und tarifunion statt. Das Arbeitgeberangebot entspricht dem höchsten jemals im öffentlichen Tarifbereich abgeschlossenen Tarifabschluss und wurde beispielsweise im TV-V eins zu eins übernommen. ver.di möchte eine bundesweite Angleichung der Arbeitsbedingungen erreichen und fordert daher eine kürzere Laufzeit des Mantels zu schlechteren Bedingungen als die von den Arbeitgebern angebotenen.

Dies stößt bei Magdalena Weigel, VAG-Arbeitsdirektorin und Verhandlungsführerin beim Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV) auf Unverständnis: „Der aktuell auf dem Tisch liegende Abschluss würde bei uns eine Entgeltsteigerung von durchschnittlich 11,34 Prozent bedeuten. Wir können nicht nachvollziehen, dass ver.di dieses Angebot ablehnt. Wenn die Arbeitgeber dem Modell der Gewerkschaften folgen würden, würde das bedeuten, dass unsere Beschäftigten 440 Euro weniger Inflationsausgleichsprämie bekämen und weiterhin statt den garantierten mindestens 340 Euro Lohnsteigerung nur 200 Euro. Es ist für uns aber wichtig, dass wir uns als attraktiver Arbeitgeber positionieren, um in diesen Zeiten weiterhin Fachkräfte für uns gewinnen zu können.“

Foto: Paul Zinken/dpa/Symbolbild

Streik-Fahrplan

Um eine Grundleistung zur Verfügung stellen zu können, bietet die VAG ein Fahrplanangebot mit Bussen auf Basis des NightLiner-Netzes an. Entsprechend diesem „Streiknetz“ fahren die Busse von Betriebsbeginn bis circa 20.00 Uhr einen 30-Minuten-Takt und ab circa 20.00 Uhr bis Betriebsschluss gegen 24.00 Uhr einen 60-Minuten-Takt.

Die genauen Zeiten und Haltestellen stehen in den Streik-Fahrplänen

In Bayern gilt für den Nahverkehr der Tarifvertrag TV-N, der separat vom sonstigen öffentlichen Dienst oder der Bahn ausgehandelt wird. Dem TV-N gehören viele städtische Verkehrsunternehmen an, darunter die Münchner MVG und die VAG Nürnberg. Streiken sollen Bus- und Tramfahrerinnen am Freitag auch in Augsburg, Regensburg, Fürth, Landshut, Schweinfurt, Bamberg und Bayreuth. Mit Ausnahme Augsburgs soll überall ganztägig gestreikt werden.

Streikmaßnahmen im ÖPNV immer nur auf Kosten der Nutzer?
Foto:  Tom Weller/dpa/Symbolbild
Foto: Paul Zinken/dpa/Symbolbild
Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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