Hauptzollamt Nürnberg zog Bilanz - Nachwuchskräfte zum 1. April 2016 gesucht
1,8 Milliarden Euro Einnahmen - Hauptzollamt Nürnberg übernimmt Erhebung der KFZ-Steuer für Mittelfranken und den Landkreis Forchheim - Ermittlungsverfahren wegen Schwarzarbeit
NÜRNBERG/REGION (pm/nf) - Das Hauptzollamt Nürnberg mit seinen 550 Zöllnerinnen und Zöllnern nahm im Jahr 2014 rund 1,8 Milliarden Euro ein. Dies ist eine leichte Steigerung im Verhältnis zum Vorjahr. Zu den einnahmestärksten Abgabearten gehörten erneut die Einfuhrumsatzsteuer mit 1,34 Milliarden Euro und die Verbrauchsteuern mit knapp 280 Millionen Euro. Die Verbrauchsteuern gliedern sich in Energiesteuer (63 Mio. Euro), Stromsteuer (197 Mio. Euro), Biersteuer (9 Mio. Euro) und Steuern auf Branntwein, Tabak, Schaumwein, Zwischenerzeugnisse, Alkopops und Kaffee (knapp 7 Mio. Euro), die fast ausschließlich dem Bundeshaushalt zufließen.
Das Hauptzollamt Nürnberg mit seinen fünf Zollämtern hat 2014 über 1,7 Millionen Warensendungen abgefertigt und somit die Zahlen des Vorjahres gehalten. Seit Mai 2014 hat das Hauptzollamt Nürnberg die Verwaltung und Erhebung der KFZ-Steuer für Mittelfranken und den Landkreis Forchheim übernommen. 1,5 Millionen Steuerfälle werden in der neu errichteten KFZ–Steuerstelle im Business – Park Nürbanum im Südosten Nürnbergs verwaltet.
„Der Zoll ist eine moderne Wirtschaftsverwaltung des Bundes und nimmt Jahr für Jahr rund die Hälfte der dem Bund zufließenden Einnahmen ein. Somit leistet auch das Hauptzollamt Nürnberg mit seinen Steuereinnahmen einen wichtigen Beitrag, damit der Staat handlungs- und leistungsfähig bleibt“, sagt Martina Stumpf, Pressesprecherin des Hauptzollamts Nürnberg. Zur Unterstützung bei den für die Allgemeinheit und das Staatswesen wichtigen Aufgaben sucht die Zollverwaltung ab dem 1. April wieder engagierte Nachwuchskräfte für die Laufbahnen im mittleren und gehobenen Zolldienst. Bei erfolgreicher Bewerbung kann ab dem 1. August 2016 eine zweijährige Ausbildung bzw. ein dreijähriges duales Studium begonnen werden.
Finanzkontrolle Schwarzarbeit
Die Bediensteten der Finanzkontrolle Schwarzarbeit haben 2014 knapp 10.000 Personen nach ihren Beschäftigungsverhältnissen befragt und weit über 1.500 Prüfungen bei Arbeitgebern durchgeführt. Von der Autolackiererei über Bars und Baufirmen bis hin zum Sexshop fanden die Zöllner Schwarzarbeit vor, der sie erfolgreich „das Handwerk legten“.
Über 1.200 Ermittlungsverfahren wegen Straftaten wurden abgeschlossen, 67 Jahre Freiheitsstrafen und über 1,25 Millionen Euro Geldbußen und – strafen erwirkt.
Auch in 2014 gingen wieder über 4.000 Hinweise aus der Bevölkerung und von anderen Behörden zur Schwarzarbeit ein. Dies zeigt, wie stark in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird, dass der Zoll mit seinem Einsatz die gerechte und korrekte Abführung der Sozialversicherungsbeiträge sichert und für fairen Wettbewerb sorgt.
Schmuggelbekämpfung
Die Bediensteten der Kontrolleinheit Verkehrswege Nürnberg haben 2014 weit über 8.000 Personen und 6.600 Beförderungsmittel überprüft. Dabei konnten unter anderem über 1,7 Millionen geschmuggelte Zigaretten und andere Tabakwaren sowie gut 50 Kilogramm Drogen aus dem Verkehr gezogen werden. Von Goldschmuck in einer Papiertüte über Marihuana in Getränkedosen bis zu Zigaretten hinter einer Holzverkleidung reicht die Auflistung der Funde der 15 Zöllnerinnen und Zöllner, die wieder Tag und Nacht auf den Straßen Mittelfrankens unterwegs waren.
Im gesamten Bezirk des Hauptzollamts Nürnberg konnten – insbesondere im Postverkehr - gefälschte Markenartikel im Wert von über 200.000 Euro sichergestellt werden. Bekleidung, Accessoires und Mobiltelefone mit Zubehör waren erneut die häufigsten der 356 Fälle. Sonnenbrillen und Sportschuhe hatten geradezu Hochkonjunktur, aber auch Rasierklingen, Lockenstäbe, ein Kühlergrill und der WM - Pokal waren vor den Fälschern nicht sicher. „Weil diese für ihre schädlichen Produkte natürlich keine Verantwortung übernehmen“, so die Pressesprecherin, „sind die Verbraucher immer gut beraten, Originalprodukte zu kaufen. Dies dient nicht nur der Sicherung einheimischer Arbeitsplätze, sondern oft auch dem Schutz der eigenen Gesundheit, da zum Beispiel Sicherheitsmängel Unfälle oder nicht deklarierte Inhaltsstoffe Allergien auslösen können.“
Auch 37 artengeschützte Exemplare konnten im Fracht- und Postverkehr sowie aus Koffern und Taschen von Reisenden beschlagnahmt werden. Darunter befanden sich diverse Korallen, aber auch ein ganzes Wolfspelzfell und Ginsengwurzeln. „Viele Tier- und Pflanzenarten sind vom Aussterben bedroht“, so Martina Stumpf „und der deutsche Zoll leistet seinen Beitrag zu den weltweiten Maßnahmen zum Artenschutz.“
Mehr Informationen zur Zollverwaltung gibt es unter
www.zoll.de.
Autor:Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg |
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