1 Kilo Spargel kostet zwischen 9.40 und 10.90 Euro
Holpriger Start der Erntesaison mit gutem Ergebnis
FRANKEN (pm/nf) - Die Halbzeitbilanz bei der Spargelernte, Marktsituation und der Einsatz der Erntehelfer – diese Themen standen im Mittelpunkt eines Gesprächs, zu dem der frühere Landwirtschaftsminister Christian Schmidt MdB gemeinsam mit Vertretern des Spargelerzeugerverbandes in Franken eingeladen hatte. Neben der Vorsitzenden des Spargelerzeugerverbandes in Franken Miriam Adel, dem Ehrenvorsitzenden Hans Höfler, BBV-Kreisobmann Peter Höfler und dem Vorsitzenden des Gemüseerzeugerverbandes Johannes Höfler waren auch die Knoblauchsländer Spargelprinzessin Ann-Katrin Meinert sowie die fränkische Spargelkönigin Christiane Reinhart zum Gespräch gekommen.
„Der Erntestart war aufgrund der Corona-Krise holprig, weil wir unsicher waren, ob Erntehelfer kommen dürfen oder nicht. Aber jetzt freuen wir uns über ein bisher sehr gutes Ernteergebnis", betont Miriam Adel. Zwischen 9,40 Euro und 10,90 Euro koste ein Kilo Spargel 1. Klasse und damit nur etwas mehr als im vergangenen Jahr.
„In den letzten Wochen wurde deutlich, dass gerade während der Pandemie viele Verbraucherinnen und Verbraucher beim Lebensmitteleinkauf deutlich mehr Regionalität nachgefragt haben und auf heimische Produkte unserer Bauern setzten", so Christian Schmidt.
Während beim Gemüse insgesamt nur eine Selbstversorgung von 37 Prozent vorliege, sei dies beim Spargel seit Jahren deutlich mehr. Hier werde der Selbstversorgungsgrad auf rund 80 Prozent geschätzt. „Das bedeutet, dass gerade bei diesem Produkt die Regionalität bisher schon einen hohen Stellwert hatte," betont Schmidt. „Diesen Umstand führe ich darauf zurück, dass man frühzeitig im Spargelerzeugerverband Franken, das EU-weit einheitliche Siegel g.g.A. (geschützte geografische Angabe) eingesetzt und gute Werbung gemacht hat.“
Entscheidend sei beim Spargel aber besonders die Frische und die hohe Qualität vor Ort. „Deshalb war und ist es wichtig, dass die Ernte hier in Franken, in Bayern und in ganz Deutschland auch eingebracht werden kann - Aussaat und Ernte lassen sich nicht verschieben", so der Bundestagsabgeordnete. „Wir haben seitens der Politik früh Anreize für eine Beschäftigung in der Landwirtschaft geschaffen." So wurden Hinzuverdienstgrenzen für Kurzarbeiter und Ruheständler erhöht. Wenn Studenten in systemrelevanten Branchen - wie der Land- und Ernährungswirtschaft - aushelfen, wird ihnen der Lohn nicht aufs Bafög angerechnet und es wurden die Arbeitnehmerüberlassungen vereinfacht.„Klar ist aber auch, dass die Erntearbeiten im Gemüsebau und im Spargelanbau keine reinen Hilfsarbeiten sind, sondern, dass hier fachliches Können und körperliches Durchhaltevermögen gefragt sind. Deshalb benötigen wir - wie in den zurückliegenden Jahren auch ausländische Saisonarbeiter, denn das sind Fachkräfte für die Landwirtschaft!"
„Ich halte es für die absolut richtige Entscheidung, dass Anfang April das Bundeslandwirtschafts- und das Bundesinnenministerium gemeinsam mit dem Robert- Koch-Institut unmittelbar nach den Grenzschließungen ein Konzept zur Einreise ausländischer Saisonarbeitskräfte vorgelegt hat", berichtet Schmidt.
„Dazu gehörten neben einer 14-tägigen faktischen Quarantäne nach Ankunft, Abstandsregelungen, eine geringere Belegung bei den Unterkünften, auch weitreichende Hygienemaßnahmen und vieles mehr, was die Betriebe sicherstellen müssen", so Schmidt. „Mit dem Konzept und den strengen Infektionsschutzauflagen haben wir den Betrieben viel abverlangt, aber auch aufgezeigt, wie wir Wirtschaften in Zeiten der Pandemie hinbekommen. Unsere fränkischen Betriebe haben hier voll mitgezogen, wofür ich ihnen sehr danke", betonte der Bundestagsabgeordnete. Schmidt nahm auch die Anregungen von Kreisobmann Peter Höfler und Johannes Höfler vom Gemüseerzeugerverband mit nach Berlin, wo in dieser Woche weitere Entscheidungen über Aufenthaltsdauer und Einreisebedingungen für Saisonarbeitskräfte ab 1. Juni anstehen.
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