Ideen für intelligentere Städte
NÜRNBERG (pm/vs) - Der Nuremberg Campus of Technology (NCT), eine gemeinsame Forschungsplattform der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm, widmet sich unter der Überschrift „Engineering for Smart Cities“ dem Zukunftsthema "Grüne Innenstadt-Infrastruktur". Nach dem Energie Campus Nürnberg ist der NCT, der am 6. Dezember offiziell die Arbeit aufgenommen hat, das zweite große und wegweisende Gemeinschaftsprojekt, in dem die FAU und TH Nürnberg ihre Kräfte bündeln.
Die Bayerische Staatsregierung stattet den NCT für die nächsten drei Jahre mit Gesamtmitteln in Höhe von 13,6 Millionen Euro aus. Dr. Ludwig Spaenle, bayerischer Staatsminister für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, sowie Dr. Markus Söder, bayerischer Staatsminister für Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat, betonen bei der Eröffnungsveranstaltung gemeinschaftlich die Bedeutung des NCT für die Wissenschaftslandschaft in der Metropolregion.
„Ich freue mich, dass durch den Nuremberg Campus of Technologie die außerordentlich gute und erfolgreiche Zusammenarbeit von FAU und TH Nürnberg um einen weiteren Baustein ergänzt wird“, erklärt Bildungs- und Wissenschaftsminister Spaenle. „Wie schon beim Energiecampus sind die fränkischen Hochschulen hier beispielhaft und zeigen, dass Nordbayern sich bei den entscheidenden Zukunftstechnologien eine Topausgangsposition erarbeitet hat.“
Finanzminister Söder unterstreicht einmal mehr die Stärkung der High-Tech-Achse Nürnberg-Fürth-Erlangen. „Mit dem NCT bauen wir den Standort Auf AEG weiter zum Wissenschaftscampus aus. Ich bin mir sicher, dass wir hier noch viele Eröffnungen von hochkarätigen Forschungseinrichtungen erleben werden.“
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden im Nuremberg Campus of Technology im ersten Schritt auf rund 1.000 Quadratmetern Auf AEG forschen. Im kommenden Jahr kommen noch einmal rund 4.000 Quadratmeter hinzu, um weitere Lehrstühle und Arbeitsgruppen zu beherbergen. Insgesamt sind dann knapp 20.000 Quadratmeter auf AEG mit Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen belegt.
Nürnbergs Wirtschaftsreferent Dr. Michael Fraas ergänzte: „Der Nuremberg Campus of Technology wertet den Hochschul- und Wissenschaftsstandort Nürnberg weiter auf.“ Dr. Fraas begrüßt den von den beiden Staatsministern angekündigten Erwerb von Flächen auf dem ehemaligen AEG-Areal: „Hierdurch wird der Wissenschaftsstandort ‚Auf AEG‘ nachhaltig gesichert. Im Nürnberger Westen bildet sich um den Energie Campus herum ein neuer Wissenschaftsknoten. Von dort wächst entlang der Fürther Straße eine Wissenschaftsmeile zur Uferstadt in Fürth. Wir haben die Chance, hieraus ein ‚Knowledge Economies Hub‘ zu bilden.“
In ihrer Arbeit konzentrieren sich die Forschenden des NCT auf fünf Themenschwerpunkte, die in der intelligenten Stadt der Zukunft eine maßgebliche Rolle spielen: Automatisierungstechnik (ressourceneffiziente Produktion), Energie- und Speichertechnologien, Intelligente Verkehrsplanung (urbane Technologien), Bau und Umwelt (Umwelt, Rohstoff, Recycling) sowie Sicherheitstechnik. Jedem dieser Forschungsgebiete widmen sich zunächst je ein Lehrstuhl an der FAUund eine Professur an der TH Nürnberg sowie weitere Arbeitsgruppen. Zum 1. Januar 2014 tritt an der TH Nürnberg mit Dr. Roland Schmidt-Vollus der erste Professor für Steuerungstechnik seine Position im Rahmen des NCT an. Der Lehrstuhl für ressourcen- und energieeffiziente Produktionsmaschinen an der FAU wird im Frühjahr 2014 besetzt. Ebenfalls ausgeschrieben sind derzeit eine W2-Professur für Energiewandlung und Speicherung an der TH Nürnberg. Eine W3-Professur für angewandte Kryptographie im Department Informatik der FAU soll 2014 folgen.
Auch die Industriepartner aus der Region sollen von den Ergebnissen profitieren: Mit dem Konzept „Engineering for Smart Cities“ nimmt der NCT eine aktuelle Entwicklung des Industriestandortes Nürnberg und der Region auf und knüpft an Forschungsschwerpunkte von Unternehmen in der Region an – wie etwa der Bereich „Sustainable Cities“ der Siemens AG.
Last, but not least bedeutet der NCT einen weiteren Fortschritt für die Lehre: Geplant ist die Einrichtung gemeinsamer Lehrangebote wie etwa neuer Masterstudiengänge in den oben genannten Themengebieten für besonders qualifizierte Absolventinnen und Absolventen der beteiligten Hochschulen sowie für externe Interessierte Ein weiteres wichtiges Ziel ist der Aufbau einer Plattform für kooperative Promotionen.
Die gemeinsame technisch-wissenschaftliche Forschungsplattform sei eine essentieller Erfolgsbaustein für eine Zusammenarbeit von FAU und TH Nürnberg, sind sich Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske, Präsident der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und Prof. Dr. Michael Braun, Präsident der TH Nürnberg, einig: „Der Nuremberg Campus of Technology ist eine exzellente Gelegenheit, die unterschiedliche Expertise beider Hochschulen in Forschungsfragen der Zukunft zu bündeln und in den Dienst der Gesellschaft zu stellen.“
Die gemeinsame Arbeit wird, davon sind die beiden Hochschul-Präsidenten überzeugt, dem NCT überregionale Wahrnehmung verschaffen – und der Metropolregion Nürnberg weitere Attraktivität als Forschungs- und Wissenschaftsstandort.
Die Kooperation zwischen FAU und TH Nürnberg findet auch im Corporate Design des neuen NCT ihren Niederschlag, das während der Eröffnungsveranstaltung am 6. Dezember erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde: Zwei Quadrate – für die zwei Hochschulen. Schlicht und eindeutig müsse das Logo sein – und das Selbstbewusstsein ausstrahlen, das eine führende Wissenschaftsinstitution beanspruchen kann: Das war die Idee hinter dem Grafikkonzept, das aus der Feder eines Studierenden der TH Nürnberg, Andreas Schwarz, stammt. Studierende der Fakultät für Design hatten im Rahmen eines Praxisseminars vier Wochen lang Entwürfe für ein Corporate Design erarbeitet und der Leitung des NCT 28 Vorschläge vorgestellt. Umgesetzt wird das Corporate Design in Kürze auch auf der neuen Website unter www.ncatec.de.
Autor:Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.