IHK-Konjunkturklima: Mittelfränkische Wirtschaft startet mit Schwung ins Jahr
Trotz politischer Unsicherheit: Plus bei Investitionen und Beschäftigung
NÜRNBERG (pm/nf) - Die mittelfränkische Konjunktur ist nicht zu bremsen. Auch aktuelle weltpolitische Entwicklungen wie der Regierungswechsel in den USA, der Brexit und Einschränkungen des Freihandels beeinträchtigen die gute Stimmung in der mittelfränkischen Wirtschaft bislang nicht. Im Gegenteil: Die Aufwärtsdynamik setzt sich fort, der IHK-Konjunkturklimaindex steigt gegenüber dem Herbst 2016 um weitere 1,4 Punkte auf 127,8 an.
Zum Anstieg des Konjunkturklimas in Mittelfranken haben sowohl die hervorragende aktuelle Geschäftslage als auch die optimistischen Erwartungen für die kommenden Monate beigetragen. Beide Werte stiegen im Saldo um einen Punkt gegenüber der IHK-Konjunkturumfrage im Herbst an.
Mehr als die Hälfte der Unternehmen bezeichnet die Geschäftslage derzeit als gut und weitere 40 Prozent als saisonüblich bzw. befriedigend. Diese positive Einschätzung gilt über alle Branchen. Auch die Aussichten für das Jahr 2017 bleiben in allen Wirtschaftszweigen gut: Rund ein Drittel der Unternehmen geht davon aus, dass sich die Geschäfte in den kommenden Monaten verbessern, nur jeder achte Betrieb erwartet eine Verschlechterung. Das Inlands- und das Auslandsgeschäft werden gleichermaßen optimistisch gesehen, weshalb auch die Unternehmen weiter investieren und zusätzliches Personal einstellen wollen. Dabei wird es immer schwieriger, den Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern zu decken. Inzwischen betrachtet mehr als die Hälfte aller befragten Unternehmen den Fachkräftemangel als die größte Gefahr für die weitere wirtschaftliche Entwicklung.
Die mittelfränkische Industrie befand sich im gesamten Jahresverlauf 2016 auf einem stabilen Wachstumskurs, der sich zum Jahresbeginn 2017 fortsetzt. Die Hälfte der heimischen Industriebetriebe meldet eine Verbesserung der Geschäftslage gegenüber dem Herbst 2016, weitere 47 Prozent sind aktuell zufrieden und nur 3 Prozent äußern sich gegenteilig.
Trotz des Winters freuen sich 69 Prozent der mittelfränkischen Bauunternehmen über eine verbesserte Geschäftslage, nur 6 Prozent melden eine Verschlechterung – angesichts der Saisonabhängigkeit der Bauwirtschaft ein bemerkenswertes Ergebnis.
Der stark durch die Binnennachfrage geprägte Aufschwung hat den mittelfrän-kischen Handelsbetrieben im vergangenen Jahr eine gute Saison beschert. Nach Abschluss des Weihnachtsgeschäfts bewerten 45 Prozent der Unternehmen ihre Lage als gut, weitere 39 Prozent sind zufrieden, 16 Prozent unzufrieden. Mit einem Saldo von +29 sehen die Händler ihre Geschäftslage als ebenso gut wie bei der Herbstumfrage 2016.
Um 6 Punkte verschlechtert hat sich die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage bei den verbrauchernahen Dienstleistungen zu Jahresbeginn, der Saldo aus positiven und negativen Antworten ist auf einen Wert von +37 gesunken, liegt damit aber immer noch 4 Punkte über dem Vorjahreswert. Im Saldo sinkt der Erwartungswert um 14 Punkte auf +7. Hierzu trägt besonders das Hotel- und Gaststättengewerbe bei, das mit dem Weihnachtsgeschäft eigentlich recht zufrieden war und von positiven Umsätzen berichtet, aber über steigende Arbeitskosten und zunehmende Regulierungen klagt.
Beim Blick auf das Jahr 2017 gibt es derzeit keine Anzeichen dafür, dass sich die gute Geschäftslage in den kommenden Monaten verschlechtern könnte. Die Mehrheit der Betriebe geht davon aus, dass das aktuell gute Geschäftsniveau Bestand haben wird: 61 Prozent erwarten in den kommenden Monaten konstant gute Geschäfte, ein Drittel rechnet sogar mit einer weiteren Verbesserung der Geschäftslage.Eine Belebung prognostiziert die Wirtschaft insbesondere für den Export.
Auch für 2017 erwartet die Mehrheit der mittelfränkischen Unternehmen einen Anstieg der Beschäftigung und will Personal einstellen. Ein Fünftel der Betriebe geht von einem steigenden Personalbedarf aus, 12 Prozent erwarten einen Rückgang. Der Saldo sinkt um -5 Punkte auf +6. Das liegt vor allem daran, dass es den Unternehmen immer schwerer fällt, passendes Personal zu finden. 53 Prozent der Unternehmen nannten diesen Aspekt als bedeutendes Risiko für ihre wirtschaftliche Entwicklung – dies ist der höchste Wert, seit die IHK in ihrer Umfrage nach den Risiken für die Konjunktur fragt.
Autor:Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg |
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