Konzept für Tuchbestattung
In Nürnberg sind jetzt sarglose Bestattungen möglich
NÜRNBERG (pm/nf) – Seit April 2021 ermöglicht es die geänderte Bestattungsverordnung auch Kommunen in Bayern, sarglose Bestattungen (Tuchbestattungen) aus weltanschaulichen oder religiösen Gründen durchzuführen. Die Friedhofsverwaltung der Stadt Nürnberg wird diese besondere Bestattungsform ebenfalls anbieten und hat ein Grobkonzept zur praktischen Durchführung entwickelt.
Bei einem Termin am Südfriedhof wurde das Konzept anschaulich dargestellt, am Beispiel einer lebensgroße Figur wurde eine Tuchbestattung vorgeführt. Tuchbestattungen gehören u.a. bei Muslimen zum Bestattungsritual.
Das passiert bei der Bestattung
Vor der Beisetzung erfolgt die rituelle Waschung in den Räumen des Bestattungsinstituts, da aus organisatorischen Gründen keine Waschungen am Südfriedhof stattfinden können. Der Verstorbene wird nach der Waschung im Sarg durch den Bestatter angeliefert.
Der Sarg wird vom Ordnungsdienst der Friedhofsverwaltung übernommen und vor der Trauerfeier/Beisetzung durch die Friedhofschaffner auf den Platz vor der Trauerhalle transportiert. Ein Frie
dhofsordner begleitet die Zeremonie.
Anschließend geht die Trauergemeinde hinter dem auf dem Bahrwagen stehenden und von den Friedhofsschaffnern gezogenen Sarg gemeinsam an das Grab.
Es erfolgt eine Segnung und die Friedhofsschaffner versenken den Sarg, das Grab wird provisorisch gesichert und die Friedhofsschaffner entfernen sich. Der Ordner verweilt noch am Grab, bis die Trauergäste sich vom Verstorbenen verabschiedet haben.
Aus Gründen der Arbeitssicherheit darf weder der Sarg durch Angehörige zum Grab getragen noch das Grab durch die Angehörigen (teilweise) geschlossen werden. Daher werden den Angehörigen durch die Friedhofsverwaltung keine Schaufeln zur Verfügung gestellt.
Durch die Friedhofsschaffner wird im Laufe des Tages die Schalung gezogen, das Grab geschlossen und der Grabhügel erstellt.
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