"Investmentmarkt ist quasi tot"
Insolvenz: Gerch will alle Projekte fortführen

isualisierung des Projektes ,,The Q". Der Umbau des ehemaligen Quelle-Gebäudes.  | Foto:  © kister scheithauer gross Architekten und Stadtplaner
2Bilder
  • isualisierung des Projektes ,,The Q". Der Umbau des ehemaligen Quelle-Gebäudes.
  • Foto: © kister scheithauer gross Architekten und Stadtplaner
  • hochgeladen von Nicole Fuchsbauer

DÜSSELDORF/NÜRNBERG (dpa/nf) - Der zahlungsunfähige Immobilienentwickler Gerch hofft, im Zuge des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung seine milliardenschwere Projektpipeline retten zu können. «Wir sind überzeugt, mit ein bisschen Besonnenheit aller Projektbeteiligten lässt sich ein Großteil der Projekte - vielleicht auch alle - gut zu Ende führen», sagte Vorstandschef Mathias Düsterdick.

Mathias Düsterdick, Vorstandsvorsitzender der Gerchgroup AG Düsseldorf, wirbt um Besonnenheit.  | Foto:  Arne Dedert/dpa
  • Mathias Düsterdick, Vorstandsvorsitzender der Gerchgroup AG Düsseldorf, wirbt um Besonnenheit.
  • Foto: Arne Dedert/dpa
  • hochgeladen von Nicole Fuchsbauer

Der auf Büroimmobilien und Quartiersentwicklung spezialisierte Projektentwickler hatte in der vergangenen Woche einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Gerch hat nach eigenen Angaben neun Projekte mit einem Gesamtvolumen von rund vier Milliarden Euro in seinem Portfolio. Dazu gehören großflächige Quartiersentwicklungen wie das INquartier in Ingolstadt, aber auch innerstädtische Immobilien wie das Laurenz Carré an der Kölner Domplatte und das Hochhausprojekt Praesidium in Frankfurt.

Die Insolvenz betrifft bisher nicht die Projektgesellschaften, sondern nur die vier Dach-Gesellschaften der Unternehmensgruppe. Beim Laurenz-Carrè in Köln sind die Bauarbeiten Düsterdick zufolge mittlerweile dennoch gestoppt. Bei anderen Projekten wie der Umnutzung der ehemaligen Quelle-Zentrale The Q in Nürnberg gingen die Arbeiten dagegen weiter, hieß es.

Bei den großen Quartiersentwicklungen in Ingolstadt und Augsburg sei die Situation eine andere, sagte Düsterdick. Hier sei man noch dabei, Baurecht zu schaffen, und es stünden noch keine Baumaßnahmen an. Dennoch gebe es auch bei diesen Projekten Herausforderungen. «Auch hier müssen wir sicher mit den Projektbeteiligten und den Finanzierern sprechen, um zu gucken, wie stellt man für die kommenden Monate, für die kommenden Jahre die Liquidität sicher?»

Auslöser für die Krise bei Gerch seien die durch die hohe Inflation und die steigenden Zinsen ausgelösten Verwerfungen auf dem Immobilienmarkt gewesen, sagte Düsterdick. «Es wollte keiner mehr kaufen. Der Investmentmarkt ist quasi tot.» Als dann noch die erwartete Zahlung eines Investors in Höhe von mehr als 100 Millionen Euro ausgeblieben sei, habe dies einen Dominoeffekt ausgelöst, der am Ende zum Insolvenzantrag geführt habe.

Neuer Hochschul-Campus auf Schöllergelände
OB-Kandidat Thorsten Brehm: ,,Mein Traum ist, dass 2024 hier die Mitarbeiter einziehen!"
isualisierung des Projektes ,,The Q". Der Umbau des ehemaligen Quelle-Gebäudes.  | Foto:  © kister scheithauer gross Architekten und Stadtplaner
Mathias Düsterdick, Vorstandsvorsitzender der Gerchgroup AG Düsseldorf, wirbt um Besonnenheit.  | Foto:  Arne Dedert/dpa
Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

Webseite von Nicole Fuchsbauer
Nicole Fuchsbauer auf Facebook
Nicole Fuchsbauer auf Instagram
Nicole Fuchsbauer auf X (vormals Twitter)
following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

27 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.