Kampf gegen Hacker-Attacken! Altes Nürnberger Postscheckamt wird Fort Knox für Bayerns Computer-Daten
NÜRNBERG (mask) – 40.000 Hacker-Angriffe zielen jeden Tag auf unsere Daten im bayerischen Behördennetz! Damit sensible und vertrauliche Steuer-Unterlagen, Gesundheitsdaten und Justiz-Akten auch weiterhin geschützt bleiben, richtet Finanzminister Dr. Markus Söder (CSU) jetzt in Nürnberg ein neues Landesamt für Sicherheit in der Informationstechnik ein. Das alte Postscheckamt an der Keßlerstraße wird Fort Knox für Computer-Daten!
Bis 2020 werden rund 200 IT-Sicherheitsspezialisten auf 4000 Quadratmetern Fläche einziehen. „Damit kann vorausschauend und effizient auf die immer neuen Cyberangriffe und Kriminalität im Internet reagiert werden. Gleichzeitig wird das neue Landesamt Kommunen und Bürger aktiv beraten und unterstützen“, so Söder. Denn: ,,Wir spüren: die Menge, Intensität und Qualität der Angriffe wird stärker." Offizielle Gründung des Landesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (LSI) ist im Herbst, ein Aufbaustab im Heimatministerium arbeitet bereits auf Hochtouren. Söder: ,,Das wird etwas Neues, Einmaliges. Aber auch etwas Notwendiges. Wir erleben die Kehrseite der digitalen Freiheit."
Kernaufgabe des LSI wird der Schutz und die Gefahrenabwehr für die staatlichen IT-Systeme ,,BayernServer" und ,,BayernNetz" sein. „Über 99 Prozent der Angriffe prallen vollautomatisch an unseren Sicherheitsmaßnahmen ab, der Rest wird durch unsere Experten gelöst“, so Söder. Seit mehr als zehn Jahren gibt es dafür eine eigene Anti-Hacker-Einheit (,,BayernCERT") mit Standorten in Würzburg und Bad Neustadt/Saale, die ins LSI aufgenommen wird. „Die Bürger müssen darauf vertrauen können, dass ihre Daten bei uns sicher sind“, so Söder. Gleichzeitig wird das LSI mit IT-Forensik und Profiling-Teams neue Bedrohungen analysieren, Gegenmaßnahmen entwickeln.
Wie eine Festung
Söder: „Mit dem alten Postscheckamt in der Keßlerstraße 1 haben wir eine hervorragende Festung gefunden." Nicht nur aufgrund seiner zentralen Lage, sondern, weil sich hier die hohen Sicherheitsanforderungen verwirklichen lassen, erläuterte der Minister. So wird es in dem Gebäude eine geschlossene Einheit für das LSI mit Zugangskontrolle geben. Darin wiederum sind mehrere, mit unterschiedlichen Sicherheitsschranken geschützte, Sicherheitsbereiche. Söder: ,,Im Hochsicherheitsbereich befindet sich ein Labor für technische und IT-forensische Analysen. Wir versuchen stets den Hackern einen Schritt voraus zu sein. Wir wollen die eigenen Kompetenzen stetig ausbauen und nicht nur auf den Einkauf von externem Know-How angewiesen sein“, so der Minister weiter.
Die neue Festung mietet der Freistaat übrigens an. Söder: ,,Die Miete liegt im unteren Bereich dessen, was es in Nürnberg kostet."
Autor:Peter Maskow aus Nürnberg |
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