Kampf um Frauenrechte: Diskussion mit Politikerinnen am Internationalen Frauentag

Frauke Petry und ihr Kind: Die Geschäftsführerin Frauke Petry posiert in ihrem Betrieb mit ihrem Sohn Tobias. Was so idyllisch aussieht, ist in Wirklichkeit knallhartes Wirtschaftsleben. Frauke Petry, Verfechterin einer Frauenquote in der Wirtschaft, wurde zwar schon mit dem Gründerinnenpreis ausgezeichnet, ,,aber die Arbeitswelt ist doch weiterhin männlich geprägt, sagt sie. ,,Einen männlichen Unternehmer fragt die Bank nie, wie er seine Kinder betreut. Mich fragt sie das aber", ärgert sie sich.
  • Frauke Petry und ihr Kind: Die Geschäftsführerin Frauke Petry posiert in ihrem Betrieb mit ihrem Sohn Tobias. Was so idyllisch aussieht, ist in Wirklichkeit knallhartes Wirtschaftsleben. Frauke Petry, Verfechterin einer Frauenquote in der Wirtschaft, wurde zwar schon mit dem Gründerinnenpreis ausgezeichnet, ,,aber die Arbeitswelt ist doch weiterhin männlich geprägt, sagt sie. ,,Einen männlichen Unternehmer fragt die Bank nie, wie er seine Kinder betreut. Mich fragt sie das aber", ärgert sie sich.
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NÜRNBERG - Der Internationale Frauentag am 8. März steht für den mehr als ein Jahrhundert währenden Kampf um Frauenrechte. Im Superwahljahr 2013 nutzen die Frauenbeauftragte der Stadt Nürnberg, Ida Hiller, und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) diesen Tag, um mit frauenpolitischen Expertinnen der Parteien auf Landesebene über die Forderungen an eine gerechte Gleichstellungspolitik zu diskutieren.

Die Podiumsdiskussion am Freitag, 8. März, mit den Landtagsabgeordneten Gudrun Brendel-Fischer (CSU), Dr. Simone Strohmayr (SPD), Eva Gottstein (Freie Wähler), Christine Stahl (Bündnis 90/Die Grünen), Brigitte Meyer (FDP) sowie mit Laura Schimmel (Die Linke) beginnt um 18 Uhr in der Villa Leon, Philipp-Koerber-Weg 1. Die Veranstaltung moderiert Barbara Klamt von der Evangelischen Jugendsozialarbeit in Bayern, der Eintritt ist frei. Im Anschluss gibt es Musik von „Choko-Latte“ und – gegen Bezahlung – ein türkisches Büffet vom Çayhaus.

„Die Befunde zur sozialen Gleichstellung der Geschlechter in unserer Gesellschaft verweisen auf einen eklatanten Handlungsbedarf“, sagt Ida Hiller. Bereits in ihrem Gutachten zum Ersten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung, der vor zwei Jahren vorgelegt wurde, habe die Sachverständigenkommission an vielen Stellen der Regierungspolitik deutliche Widersprüche und Defizite ausgemacht und mit einer Reihe von Handlungsempfehlungen in verschiedenen Politikbereichen eine konsistente, an den Lebensläufen der Frauen und Männer orientierten Gleichstellungspolitik angemahnt. „Ganz oben stehen die Abschaffung der sogenannten Minijobs. Die zunehmend prekären Teilzeitbeschäftigungsverhältnisse vor allem für Frauen ermöglichen keine eigenständige materielle Existenzsicherung“, sagt Stephan Doll, Vorsitzender des DGB Region Mittelfranken. Die Einführung von gesetzlichen Mindestlöhnen sei längst überfällig; nach Ansicht der Frauenbeauftragten müsse auch der geschlechtsspezifische Einkommensunterschied dringend abgebaut werden, der in der Bundesrepublik „skandalöse“ 22 Prozent betrage und auf strukturelle Ungleichheiten und Benachteiligungen von Frauen auf dem Erwerbsarbeitsmarkt verweise. Ein Indiz für die Diskriminierung von Frauen sei ihr viel diskutierter, aber unveränderter Ausschluss von Führungs- und Entscheidungsfunktionen insbesondere in der Privatwirtschaft. „Auch die letzten Rentenreformen zur Senkung des Rentenniveaus, der Verlängerung der Lebensarbeitszeit und der Anrechnung von Kindererziehungszeiten bedürfen dringender Korrekturen, um die besonders den Frauen drohende Altersarmut zu verhindern“, erklärt Ida Hiller. Um die Erfordernisse von Familien- und Berufsarbeit für Eltern vereinbaren zu können, sei zudem der zügige Ausbau von Kindertagesstätten und Ganztagesschulen dringend erforderlich. Die erzwungene „rush-hour“ für Berufseinstieg, Karriere und Familiengründung in den Biografien von Frauen und Männern müsse mithilfe von entsprechenden (gesetzlichen und betrieblichen) Angeboten für unterschiedliche Lebensphasen und -ereignisse entzerrt werden. Nicht zuletzt sei für den Öffentlichen Dienst in seiner Vorbildfunktion für mehr Geschlechtergerechtigkeit und den Abbau von Geschlechterstereotypen die Novellierung des Bayerischen Landesgleichstellungsgesetzes überfällig.

Autor:

Archiv MarktSpiegel aus Nürnberg

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