Neue App & Bürger-Infoportal zur Verkehrsüberwachung
,,Knöllchen" werden jetzt digital!
NÜRNBERG (pm/nf) - Das Erfassen und Begleichen von Strafzetteln im Straßenverkehr wird erleichtert: Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat in Nürnberg das 'digitale Knöllchen' vorgestellt. Die Bayerische Polizei wird künftig landesweit Verkehrsordnungswidrigkeiten auch mit einer speziellen App auf dienstlichen Smartphones erfassen können (sogenannte 'mOwi-App').
Beispielsweise bei Parkverstößen wird dann eine Benachrichtigung mit einem QR-Code am Fahrzeug angebracht. Über die Benachrichtigung können Betroffene auf einem neuen Bürger-Infoportal die Verkehrsordnungswidrigkeit einsehen und bezahlen. Die Nutzung des Bürger-Infoportals ist freiwillig. Die Verwarnung wird auch per Post zugestellt. "Das ist nicht nur eine erhebliche Zeitersparnis für unsere Polizistinnen und Polizisten, sondern auch eine Vereinfachung für die Betroffenen", erklärte Herrmann.
Der Innenminister machte deutlich, dass es bei der Verkehrsüberwachung nicht um möglichst hohe Einnahmen geht. ,,Ohne intensive Kontrollen und spürbare Sanktionen würden sich viel zu viele nicht an die Verkehrsregeln halten", argumentierte Herrmann. "Das wäre ein großes Problem für die Verkehrssicherheit." Der Minister appellierte an alle Verkehrsteilnehmer: "Halten Sie sich unbedingt an die Verkehrsregeln! Es wäre gut, wenn die Polizei möglichst wenig zur mOwi-App greifen müsste."
Die mOwi-App wurde von der Bayerischen Polizei selbst entwickelt, da es keine vergleichbare Anwendung auf dem Markt gibt. Sie ist Bestandteil der Digitalisierungsoffensive 'Mobile Police'. Wie Herrmann erläuterte, hat die Münchner Polizei die mOwi-App und das Bürger-Infoportal seit Juni 2021 intensiv getestet und rund 80.000 Fälle erfasst. "Nachdem der Pilotversuch erfolgreich war, haben wir uns für den landesweiten Einsatz entschieden." Bis Januar 2022 werden alle bayerischen Polizeidienststellen die App nutzen können. "Selbstverständlich gelten bei der mOwi-App und dem Bürger-Infoportal höchste Anforderungen an die Datensicherheit und den Datenschutz", betonte der Innenminister. Rund 650.000 Euro habe der Freistaat in beide Anwendungen investiert.
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