Vorwürfe werden laut
Kritik an Kulturhauptstadtvergabe beschäftigt Länder
NÜRNBERG (dpa/lby) - Nach Kritik an der Vergabe des Kulturhauptstadt-Titels an Chemnitz werden sich nun die Länder damit befassen. Er werde das Thema am Donnerstag bei der Schalte der Kultur- und der Kultusministerkonferenz auf die Tagesordnung setzen, sagte Bayerns Kunstminister Bernd Sibler (CSU) als Vorsitzender der Kulturministerkonferenz am Mittwoch auf Anfrage. «Alle Bewerberstädte haben ein transparentes Verfahren verdient. Und die Siegerstadt Chemnitz hat ein Recht darauf, ihren Titel ohne jeden Zweifel zu tragen.»
Medien hatten zuvor über Vorwürfe gegen die Vergabe des Titels an Chemnitz berichtet, wonach diese unter fragwürdigen Umständen zustande gekommen sein soll. Als europäische Kulturhauptstadt 2025 hatten sich neben Chemnitz auch Nürnberg, Hannover, Magdeburg und Hildesheim beworben. Die Europäische Union vergibt diesen Titel immer zeitgleich an zwei Städte aus zwei Mitgliedsländern. Damit verbunden ist eine Millionenförderung für Kulturprojekte.
Die Stadt Nürnberg forderte von der Kulturstiftung der Länder, die Vorwürfe aufzuklären. «Die Beantwortung der Frage nach Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit der Jurorinnen und Juroren ist angesichts der Tatsache, dass Personen in Personalunion als Juror und Projektbeiträger im Bewerbungsbuch des Titelträgers vertreten sind, von besonderer Bedeutung», teilte die Stadt mit.
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