Mobilität der Zukunft
Magnetschwebebahn für Nürnberg: Wie realistisch ist das?
NÜRNBERG (pm/nf) – Die Stadt Nürnberg will die Realisierung einer Magnetschwebebahn in Nürnbergs Süden in einem mehrphasigen Verfahren prüfen. Das weitere Vorgehen war Thema in der Sitzung des Stadtrats. In einem ersten Schritt gibt die Stadt nun ein Gutachten zur technischen Machbarkeit samt Trassengrobplanung sowie zur Nutzen-Kosten-Voranalyse in Auftrag.
Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König sagt hierzu: „Die jetzt angestoßene Prüfung einer Referenzstrecke ist eine Riesenchance für die Entwicklung der Mobilität der Zukunft in unserer Stadt. Die Verbindung zwischen Technischer Universität, Messe und dem Klinikum Nürnberg Süd mit einer Magnetschwebebahn wäre eine bedeutende Verbesserung des Verkehrsangebots auf dieser Strecke.“
In der Regierungserklärung vom 5. Dezember 2023 hatte Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder das Ziel angekündigt, eine Magnetschwebebahn im „Transport System Bögl“ (TSB) in Nürnberg zwischen der neuen Universität in Lichtenreuth – hier: Haltestelle Bauernfeindstraße –, der Messe und dem Klinikum Süd anzustreben. Der Freistaat Bayern hat für die Vorprüfungen eine Förderung von 90 Prozent sowie ein koordiniertes, phasenweises Vorgehen zugesagt. Forderung der Stadt Nürnberg ist zudem, dass der städtische Eigenanteil für Planung, Bau und Betrieb einer Magnetschwebebahn keinesfalls höher liegen darf als die Kosten der beschlossenen Straßenbahn auf dieser Trasse.
In der ersten Phase des geplanten Vorgehens vergibt die Stadt ein Gutachten zur technischen Machbarkeit und zur Nutzen-Kosten-Voranalyse. Es soll bis zum Sommer Aussagen zu Fahrgastverlusten am Umsteigeknoten, eine Trassengrobplanung analog der Straßenbahnlinie, Aussagen zum Betriebskonzept, zur Wartung sowie zu den Kosten und dem verkehrlichen wie volkswirtschaftlichen Nutzen (NKU) bündeln. Nach Abschluss des Gutachtens wird im Fall eines positiven Ergebnisses dem Stadtrat eine mögliche Phase 2 „Planfeststellung und detaillierte NKU“ sowie eine daran gegebenenfalls anschließende Phase 3 „Realisierung und Betrieb“ vorgelegt.
Weil die Stadt Nürnberg Aufgabenträger des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) ist, wäre sie auch Träger einer Nahverkehrsmagnetschwebebahn.
Daniel F. Ulrich, Planungs- und Baureferent der Stadt Nürnberg sieht die Magnetschwebebahn als Chance: „Nürnberg zeigt mit diesem Vorgehen erneut seine Bereitschaft, neue Techniken zu implementieren und die Erfolgsgeschichte der Bahn- und Industriemetropole weiter fortzuschreiben. Unabhängig vom Ausgang der Gutachten ist das ein Signal an die Wirtschaft, dass sich die Stadt auch großen Herausforderungen stellt!“
Die bereits bestehenden Planungen, insbesondere die Vorarbeiten für die Planfeststellung zur Verlängerung der Straßenbahn Lichtenreuth – Klinikum Süd, werden durch die Untersuchungen nicht berührt.
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