7. Dialogforum zur Stadt-Umland-Bahn
Mit der Straßenbahn auf Besichtigungstour
NÜRNBERG/REGION (pm/nf) - Der Zweckverband Stadt-Umland-Bahn (ZV StUB) lud kürzlich zu einem mobilen Dialogforum nach Nürnberg ein. Die rund 70 Teilnehmenden fuhren mit einer angemieteten Straßenbahn durchs Stadtgebiet und besichtigten gemeinsam mit Vertretern der VAG unterschiedliche Haltestellenanlagen.Während das Raumordnungsverfahren noch läuft, läutet der Zweckverband Stadt-Umland-Bahn bereits die nächste Dialogphase zur Planung der Stadt-Umland-Bahn ein.
„Nach der landesplanerischen Beurteilung, also dem Abschluss des Raumordnungsverfahrens, wollen wir mit den Erkenntnissen hieraus Anfang 2020 in die detailliertere Planung einsteigen. Dann geht es unter anderem um die konkrete Gleisführung und die genaue Lage sowie Gestaltung der Straßenbahnhaltestellen. Aus diesem Grund wollen wir bereits jetzt gemeinsam die verschiedenen Arten von Haltestellen näher kennenlernen und mehr insbesondere zum Thema Barrierefreiheit erfahren“, erläuterte Dr. German Hacker, Verbandsvorsitzender des Zweckverbands Stadt-Umland-Bahn und Erster Bürgermeister der Stadt Herzogenaurach. Nürnbergs Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly ergänzte: „Seit 140 Jahren gibt es die Straßenbahn in Nürnberg. Wir konnten bereits viel Erfahrung in puncto Straßenbahnbetrieb sammeln. Neben Haltestellen nach den modernsten Standards zeigen wir Haltepunkte in engen Straßen, in denen ganz andere Rahmenbedingungen für den Bau vorlagen. Die Teilnehmenden erhalten heute einen Einblick in die Praxis.“ Neben den drei Stadtoberhäuptern aus Herzogenaurach, Erlangen und Nürnberg sowie festen Mitgliedern des StUB-Dialogforums hatten sich auch interessierte Bürgerinnen und Bürger zum mobilen Dialogforum angemeldet.
Erster Halt: Am Wegfeld
Startpunkt für die Besichtigungstour war die Haltestelle „Am Wegfeld“, die nördlichste Haltestelle des Nürnberger Straßenbahnnetzes und der Anknüpfungspunkt für die Stadt-Umland-Bahn in Richtung Erlangen. John Borchers, Leiter des Geschäftsbereichs Planung, und Konrad Schmidt, Leiter des Geschäftsbereichs Fahrweg, von der VAG informierten die Teilnehmenden zunächst über die Konzeption der Haltestelle „Am Wegfeld“. Durch die Verknüpfung von Bus und Straßenbahn an einem Haltepunkt kann der Fahrgast direkt von Tür zu Tür umsteigen. Neben der komplett barrierefreien Gestaltung wurde eine Park- & Ride-Anlage und ein Bike- & Ride- Platz in unmittelbarer Nähe eingeplant. „Auch wir benötigen entlang der StUB-Strecke Abstellmöglichkeiten für Kraftfahrzeuge und Fahrräder. Erlangen ist eine Fahrradstadt. Vor allem in der Erlanger Innenstadt ist eine Bike- & Ride-Anlage wichtig, um einen Umstieg auf den öffentlichen Nahverkehr möglich und attraktiv zu machen“, betonte Erlangens Oberbürgermeister Dr. Florian Janik.
Verschiedene Haltestellen im Blick
Mit einer Straßenbahn ging es dann weiter zum Plärrer, einem der zentralen Knotenpunkte von Bus, Straßenbahn und U-Bahn in Nürnberg. Des Weiteren wurden die Haltestellen „Landgrabenstraße“, „Holzgartenstraße“, „Heynestraße“ und „Doku-Zentrum“ besichtigt. Die Straßenbahnexperten erklärten den Interessierten dabei die unterschiedlichen Haltestellentypen – von Haltestellen im Straßenraum über Haltestelleninseln bis hin zu Kap-Haltestellen, deren Bordstein bis zum Straßenbahngleis vorgezogen ist.
Endhalt: Historisches Straßenbahndepot St. Peter
Die Sonderfahrt endete am historischen Straßenbahndepot St. Peter. Bei einer Führung durch die Ausstellung erfuhren die Teilnehmenden mehr über die Entwicklung der Straßenbahn – von der ersten Pferdestraßenbahn bis hin zum modernen Niederflurwagen. Zudem berichtete Daniel Große-Verspohl, Geschäftsleiter des ZV StUB, in einem Vortrag über den aktuellen Sachstand der Planungen: „Derzeit läuft zwar das Raumordnungsverfahren, wir sind aber nicht untätig. So untersuchen wir bereits mögliche Optimierungspotenziale der Vorzugstrasse insbesondere mit Blick auf den Umwelt- und Naturschutz. Ebenso werden wir die Rückmeldungen zum Raumordnungsverfahren, die uns seitens der Regierung von Mittelfranken weitergeleitet werden, genau prüfen. Ende 2019 rechnen wir mit dem Abschluss des Raumordnungsverfahrens. In den dann folgenden Schritten der Planung werden wir die Bürgerinnen und Bürger wieder aktiv einbinden.“
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