Endspurt im Zulassungsprozess
Mitte Oktober wird der neue U3-Bahnhof Großreuth eröffnet!
NÜRNBERG (pm/nf) - Das Ziel ist für die VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg schon in Sichtweite: Am 15. Oktober wird die Stadt Nürnberg den neuen U3-Bahnhof Großreuth bei Schweinau eröffnen und dann auch offiziell an die VAG übergeben. Der Betrieb wird noch am selben Tag aufgenommen.
Für die VAG und Projektleiter Manfred Schönleben kommt jetzt die letzte und entscheidende Phase, der Lohn für all die Arbeit zuvor. Es gilt, die Genehmigung für den automatischen Betrieb auf dem neuen Abschnitt zu bekommen.Manfred Schönleben ist bei der VAG seit 1996 im Bereich Zugsicherung U-Bahn tätig. Seit 2014 ist er Projektleiter für die Zugsicherungsanlagen und in Personalunion Projektkoordinator der VAG für die Neubautrasse bis Großreuth. In dieser Funktion ist er sowohl für die Koordination der verschiedenen Gewerke innerhalb der VAG als auch für die enge Abstimmung mit dem U-Bahn-Bauamt der Stadt Nürnberg verantwortlich.
Von Februar bis Ende Juli standen Test- und Erprobungsfahrten auf dem Arbeitsprogramm. Für Manfred Schönleben und einige seiner Teamkollegen bedeutete das, dass die Nacht zum Tag wurde. Denn die Fahrten zwischen dem bestehenden U-Bahnhof Gustav-Adolf-Straße – dem bisherigen Endpunkt der U3 – und dem neuen U-Bahnhof Großreuth fanden grundsätzlich erst ab 21.00 Uhr bis zum Betriebsbeginn um 4.30 Uhr am nächsten Morgen statt.Mit im Team war hier lange Zeit Siemens, Lieferant für die Zugsicherungs- und die Automatisierungstechnik. Wie für die vorherigen Neubaustrecken war das Unternehmen auch dieses Mal wieder dafür zuständig, dass das Streckenprofil der Neubautrasse in der Software der Züge exakt abgebildet ist. Den Beleg dafür sowie für das optimale Zusammenspiel zwischen Leitstelle, Strecke und Zügen lieferten dann die Erprobungsfahrten. Anders als bei den Testfahrten waren die Züge hier schon vollautomatisch unterwegs.
„Alles mündet letztlich in die Abnahme- und Zulassungsunterlagen, diese in ein Gesamtgutachten, das dann in den Antrag auf Zulassung mündet. Dieser wird der technischen Aufsichtsbehörde bei der Regierung von Mittelfranken vorgelegt und dann heißt es abwarten, bis die endgültige Prüfung abgeschlossen ist“, erläutert Manfred Schönleben In der Phase der Erstellung des Gesamtgutachtens befindet sich das Projekt aktuell. Anfang Oktober, so Schönlebens Einschätzung, dürfte die Genehmigung für den Fahrgastbetrieb kommen. Dann heißt der neue Endbahnhof der U3 Großreuth bei Schweinau.
Wissenswertes über die neue Strecke
Die Bauarbeiten von der Gustav-Adolf-Straße, dem aktuellen Endbahnhof der U3, und für den neuen End-Bahnhof Großreuth haben im Oktober 2014 begonnen und wurden vom U-Bahn-Bauamt projektbegleitend betreut. Der neue U3- Bahnhof bindet den Stadtteil Großreuth bei Schweinau mit seinen bestehenden, aber auch den neuen Wohn- und Gewerbegebieten erheblich besser an das gesamte ÖPNV-An- gebot an. Wie die gesamte U3 wird auch der neue U-Bahnhof Großreuth von automatischen Zügen angefahren. Die U3 war 2008 die erste automatisierte U-Bahn-Linie Deutschlands. Sie ist es mit der U-Bahn-Linie U2, die 2010 ebenfalls auf vollautomatischen Betrieb umgestellt worden ist, noch immer. Von Großreuth aus sind die Fahrgäste in knapp sechs bzw. acht Minuten an den zentralen Umsteigeknotenpunkten Plärrer und Hauptbahnhof und in circa 17 Minuten am Klinikum Nürnberg Nord.
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