Insgesamt 84 Standorte gibt es für solche Pflanzkübel
Mobiles Grün für den westlichen Lorenzer Platz
NÜRNBERG (pm/nf) - Der Lorenzer Platz soll grüner werden. Deshalb haben Oberbürgermeister Marcus König, Christian Vogel, Bürgermeister und Erster Werkleiter des Servicebetriebs Öffentlicher Raum Nürnberg (Sör), Planungs- und Baureferent Daniel F. Ulrich sowie Daniela Bock, Vorsitzende des Vereins Grünclusiv e.V., und Gerhard Zäh, Präsident des Verbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern e.V. (VGL Bayern) auf dem Platz vor dem Hauptportal der Lorenzkirche zwölf Kübelbäume aufgestellt. Die Standorte wurden nach stadtgestalterischen und denkmalfachlichen Aspekten sorgsam ausgewählt, die Aufstellung der Bäume erfolgte durch Sör.
Acht dieser mobilen Bäume wurden von Grünclusiv gespendet, sie stammen vom Karl-Pschigode-Platz. Es handelt sich dabei um Feld- Ahorne, die jetzt am Lorenzer Platz in neuen, größeren Kübeln mehr Raum haben. Vier weitere Bäume – je eine Silberlinde, Mehlbeere, Vogelkirsche und Robinie – wurden vom VGL Bayern in Zusammenarbeit mit den Firmen H. Lorberg Baumschulerzeugnisse sowie Nordgrün Nürnberg Garten- und Landschaftsbau gespendet. Um die positive Wirkung der Bäume zu verstärken und den Lorenzer Platz weiter aufzuwerten, wurden zwischen den Kübelbäumen Bänke aufgestellt, die zum Verweilen einladen.
Mobile Bäume werden von Sör seit rund fünf Jahren immer häufiger verwendet. Insgesamt gibt es jetzt 84 Standorte mit mobilen Bäumen in Nürnberg. Sie schließen die Lücke zwischen den dicht bebauten, aber oft zu wenig begrünten Quartieren der Innenstadt und den meist sehr lockeren und grünen Außenbereichen. In der Kernstadt gibt es wenige freie Flächen, aber viele Nutzungsanforderungen und damit auch viele Nutzungskonflikte zwischen Parkplätzen, Straßen, Fahrradwegen, Gehwegen, Handel und Gastronomie. Daneben belegen regelmäßig Veranstaltungen Flächen, vom Wochenmarkt bis zum Altstadtfest. Mobile Bäume bieten in diesem Umfeld eine Chance für mehr Grün, auch dort, wo die Nutzungskonflikte in Form von Ver- und Entsorgungsleitungen bis in den unterirdischen Straßenraum reichen.
Oberbürgermeister König betont: „In den stark verdichteten Innenstadtbezirken Nürnbergs gibt es nur wenige Straßenbäume. Aber um dem Klimawandel zu begegnen, brauchen wir unbedingt mehr Bäume, ihren Schatten, ihre Verdunstungskühle und nicht zuletzt ihren Sauerstoff. Deshalb freut es mich sehr, dass wir hier in einem gut funktionierenden Zusammenspiel verschiedener Stellen gleich zwölf Bäume aufstellen können, die mit den sich verändernden klimatischen Bedingungen zurechtkommen. Mein herzlicher Dank geht an Grünclusiv und den VGL Bayern für diese Baumspende.“
Bürgermeister Vogel ergänzt: „Die Planung von normalen, erdgebundenen Baumstandorten ist relativ aufwändig und braucht Zeit, manchmal müssten für eine Pflanzung sogar Versorgungsleitungen umgelegt werden. Ein neuer Straßenbaum kann deshalb oft nur dann gepflanzt werden, wenn größere Straßenumbaumaßnahmen anstehen. Dafür erobern jetzt unsere mobilen Bäume den städtischen Raum und setzen ein Zeichen: Sie drängen in die Fußgängerzone, die oftmals nur schnell durchlaufen wird, und machen aus dieser Laufstrecke einen Ort mit Aufenthaltsqualität.“
Verbandspräsident Zäh erinnert: „Bereits im September 2020 schuf das Projekt „Lorenz grün...mitten in der Stadt“ temporäre Grünflächen rund um die Lorenzkirche. Die damalige Aktion, die von der Evangelisch- Lutherischen Kirchengemeinde St. Lorenz in Zusammenarbeit mit Grünclusiv umgesetzt und vom VGL Bayern gefördert wurde, stieß bei den Nürnbergerinnen und Nürnbergern auf große Zustimmung. Wir freuen uns sehr, dass diese positive Resonanz nicht zuletzt dazu beigetragen hat, den westlichen Lorenzer Platz nun mit den Stadtbäumen in Pflanzkübeln dauerhafter zu begrünen.“
Auch Daniela Bock erinnert: „Bei der Aktion LorenzGRÜN im letzten September, initiiert von der Lorenzer Gemeinde, hatten wir schon einmal unsere Kübelbäume zur Verfügung gestellt. Alle Besucher und auch die Marktleute hatten so Gelegenheit, die Wirkung zu erleben. Wir freuen uns, dass das Echo so positiv war und übergeben daher die Bäume dauerhaft an diesen Ort.“
Für Planungs- und Baureferent Daniel F. Ulrich sind die Kübelbäume hilfreich: „Wenn wie am Lorenzer Platz im Untergrund die U-Bahn ,richtige’ Bäume unmöglich macht, dann können mobile Bäume den stadträumlichen Eindruck verbessern. Sie kontrastieren angenehm mit der steinernen Altstadt und verstellen doch nicht den Blick auf das Wesentliche. Am Ende sind uns diese temporären Pflanzen Ansporn, auch an komplexen Standorten mehr ,echte’ Bäume zu wagen.“
Mitte Mai wird der nördliche Platz an der Lorenzkirche mit einem weiteren grünen Ensemble ergänzt. Auf einer Fläche von 100 Quadratmetern werden dort drei bepflanzte Absetz-Mulden und Pflanzbeete platziert. Dadurch entsteht eine Art Platz im Platz. Bei den mobilen Grün-Modulen handelt es sich um ein Pilotprojekt im Rahmen der City Werkstatt Nürnberg, das unter aktiver Einbindung der Anliegerinnen und Anlieger entstanden ist.
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