Neue Leitung für Dokuzentrum und Memorium
NÜRNBERG (pm/nf) - Der Historiker Florian Dierl wird neuer Leiter der Abteilung „Erinnerungskultur“ innerhalb des städtischen Museumsverbunds. Dies hat der Personal- und Organisationsausschuss in seiner Sitzung am heutigen Dienstag, 27. Mai 2014, beschlossen.
Der Ausschuss folgte damit dem einstimmigen Votum eines hochkarätig und sachkundig besetzten Auswahlgremiums aus Vertreterinnen und Vertretern der Stadtratsfraktionen, des Kuratoriums Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, von Bund und Land sowie der Verwaltung. Aus einem starken Bewerberfeld konnte sich der derzeit in Berlin lebende 44-jährige Wissenschaftler als Nachfolger des scheidenden Leiters Hans-Christian Täubrich durchsetzen.
In der Abteilung „Erinnerungskultur“ der städtischen Museen sind das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände und das Memorium Nürnberger Prozesse zusammengefasst. Es bildet zudem die Schnittstelle zur Internationalen Akademie Nürnberger Prinzipien.
Florian Dierl ist am 30. Mai 1969 in Selb geboren. Nach Abitur und Zivildienst studierte er an den Universitäten in Frankfurt am Main und Bamberg Neuere und Neueste Geschichte, Alte Geschichte und Politikwissenschaft. Das Studium schloss er 1996 mit dem Magister Artium (M.A.) Danach widmete er sich der Forschung und der Gestaltung verschiedener Ausstellungen im Themenfeld der NS-Geschichte. Seit 15 Jahren arbeitet er wissenschaftlich und pädagogisch. Eine Reihe von akademischen Lehrveranstaltungen und Seminaren weist ihn als erfahrenen Vermittler politisch-historischer Inhalte aus.
Von 1999 bis 2003 kuratierte er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hamburger Institut für Sozialforschung / Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur die Ausstellung „Verbrechen der Wehrmacht, Dimensionen des Vernichtungskrieges 1941-1944“. Danach war er langjähriger Mitarbeiter der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz, Berlin. Dort kuratierte er die Ausstellung „Die Wannsee-Konferenz und der Völkermord an den europäischen Juden“. Im Deutschen Historischen Museum in Berlin verantwortete er die Ausstellung „Ordnung und Vernichtung. Die Polizei des NS-Staates“ (2011). Derzeit ist er Mitarbeiter des Geschichtsbüros Culture an More in Berlin und Lehrbeauftragter am bologna.lab der Humboldt-Universität Berlin.
Nach Einschätzung des Auswahlgremiums bringt Dierl nicht nur Erfahrung und Kompetenz, sondern auch den „Blick von außen“ an seine neue Wirkungsstätte mit. Nicht zuletzt aufgrund seiner einschlägigen Forschungen, unter anderem auch zu den „Nürnberger Prozessen“ und ihren Nachwirkungen, sei mit Florian Dierl ein ausgewiesener Fachmann gewonnen worden.
Florian Dierl wird seine neue Aufgabe voraussichtlich am 1. August 2014 antreten.
Autor:Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg |
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