Bahnhofsmission Nürnberg erweitert Angebot
Neue Schließfächer für wohnungslose Menschen

Oberbürgermeister Marcus König, Leiterin der Stadtmission Anita Dorsch, Sozialreferentin Elisabeth Ries und Kai Stähler, Vorstandsvorsitzender der Stadtmission, bei der Vorstellung der Spinde. | Foto: (Wolfgang Gillitzer / Stadt Nürnberg
  • Oberbürgermeister Marcus König, Leiterin der Stadtmission Anita Dorsch, Sozialreferentin Elisabeth Ries und Kai Stähler, Vorstandsvorsitzender der Stadtmission, bei der Vorstellung der Spinde.
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NÜRNBERG (pm/nf) – Für Menschen ohne festen Wohnsitz ist die Lagerung persönlicher Gegenstände eine tägliche Herausforderung.

Um diesem Bedarf zu begegnen, haben die Bahnhofsmission (in Trägerschaft von IN VIA Nürnberg e. V. und Stadtmission Nürnberg e. V.) und das Nürnberger Amt für Existenzsicherung und soziale Integration (Sozialamt) das Angebot an Spinden für Obdachlose in Nürnberg erweitert. Seit Anfang des Jahres stehen in der Bahnhofsmission im Nürnberger Hauptbahnhof zusätzliche Schließfächer zur Verfügung. 

Das Team der Bahnhofsmission übernimmt die Bewirtschaftung der Anlage, die aus 13 Schließfächern für großes und kleines Gepäck besteht. Gepäck kann Montag von 10 bis 14 Uhr und Dienstag bis Freitag jeweils von 10 bis 19 Uhr aufgegeben werden. Die Abholung ist zu den jeweiligen Öffnungszeiten von Montag bis Sonntag möglich. Gepäck kann maximal sieben Tage aufbewahrt werden. Ein Schlüssel oder Code kann nicht verloren gehen, da die Buchung eines Spinds vor Ort durch die Angabe von Personendaten erfolgt. Die Nutzung der Anlage ist kostenlos. „Bei uns suchen jeden Tag im Schnitt 70 Menschen Hilfe. Darunter sind viele obdachlose Menschen, die uns fragen, ob sie bei uns etwas unterstellen können. Daher freue ich mich sehr über die neuen Spinde. Das ist eine ganz praktische und lebensnahe Lösung für die Betroffenen“, merkt Anita Dorsch, Leiterin der Bahnhofsmission Nürnberg, an.

Oberbürgermeister Marcus König betont: „Der Nürnberger Hauptbahnhof ist einer der zentralen Verkehrsknotenpunkte in Bayern und gleichzeitig die Visitenkarte unserer Stadt. Die Sicherheit der mehr als 200 000 Menschen, die hier täglich durchkommen, und der Menschen, die hier arbeiten, hat oberste Priorität. Die Bahnhofsmission ist hier, um mit ihren engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Reisenden in Notlagen zu helfen. Für Obdachlose ist sie wichtige Anlaufstelle und mit den Spinden wurde das Unterstützungsangebot noch erweitert. Ich danke der Bahnhofsmission und allen Mitarbeitenden für ihren wichtigen Dienst für die Menschen.“

Das Sozialamt Nürnberg hat das Angebot an Schließfächern in neu geschaffenen Einrichtungen (beispielsweise Notschlafstellen) bereits entsprechend dem Bedarf ausgebaut. Diese Maßnahmen sind Teil eines umfassenden Ansatzes zur Unterstützung wohnungsloser Menschen. Die Anregung zum weiteren Ausbau geht auf einen Antrag aus den Reihen des Stadtrats zurück.

Sozialreferentin Elisabeth Ries führt aus: „Wir wollen, gemeinsam mit den Trägern, mit vielen pragmatischen Lösungsansätzen die Lebensumstände von wohnungslosen Menschen in Nürnberg verbessern. Es macht Obdachlosigkeit in der Öffentlichkeit sichtbar, wenn man ständig alle notwendigen Dinge bei sich tragen muss. Auch ist der Verschleiß durch Witterung enorm und es ist körperlich belastend, gerade für Frauen. Durch die neuen Schließfächer ist es möglich, sein Eigentum sicher und trocken zu lagern. Das ist ein wichtiger Schritt zu mehr Mobilität und Selbstbestimmung.“

Kai Stähler, Vorstandsvorsitzender der Stadtmission Nürnberg, freut sich über das gemeinsam mit der Stadt realisierte Angebot für Menschen ohne Obdach und betont: „Die Anschaffung dieser Schließfächer war wichtig, um auch denjenigen die Möglichkeit zu geben, ihr Eigentum sicher zu verstauen, die nicht in Notschlafstellen oder anderen Einrichtungen in Nürnberg unterkommen, sondern tatsächlich zum größten Teil auf der Straße leben.“

Erika Högl, Geschäftsführerin von IN VIA Nürnberg e. V., dem katholischen Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit, schließt: „Dieses Angebot ist gerade auch für wohnungslose Frauen interessant, denn das ständige Herumtragen aller persönlichen Gegenstände ist körperlich belastend und ein Sicherheitsrisiko.“

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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