Neue Technik im CINECITTA‘: Kinoerlebnis für Menschen mit und ohne Hör- und Sehbeeinträchtigung möglich
Menschen mit Hör- oder Sehbeeinträchtigung sind ab sofort im CINECITTA‘ nicht mehr auf bestimmte Sitzplätze oder eine bestimmte Filmauswahl angewiesen – ein System funktioniert für alle Filme
NÜRNBERG (pm/nf) - Das CINECITTA‘ ist das erste und einzige Großkino, das in allen Sälen das Sennheiser CinemaConnect System installiert hat. Diese Technik ermöglicht nicht nur die Inklusion von Menschen mit Hör- und Sehbeeinträchtigung, sondern kann zukünftig auch die kulturelle Teilhabe von Menschen mit Migrationshintergrund fördern. Denn jetzt können beispielsweise in einem Saal zusätzliche Fremdsprachenfassungen zur deutschen Synchronversion oder auch deutsche Synchronfassungen mit der Originalversion ergänzt werden. Außerdem stehen die Apps Greta und Starks zur Verfügung, die erforderliche Zusatzinformationen wie Untertitel oder Audiodeskriptionen via Internet verfügbar machen und die CinemaConnect-App ergänzt.
Menschen mit Hörbeeinträchtigung bzw. Träger von Hörhilfen (z.B. Hörgerät, Cochlea-Implantat) erhalten über die Smartphone-App Zugriff auf zusätzliche Tonspuren für Hörunterstützung und verstärken den Ton des Films. Das Hörerlebnis lässt sich so individuell stark verbessern. Menschen mit Hörbeeinträchtigung sitzen im CINECITTA‘ in jeder gewünschten Vorstellung. Die Filmauswahl ist uneingeschränkt und die Sitzplätze sind, da unabhängig von Induktionsschleifen, frei wählbar. So können Freunde und Familien zusammensitzen, wo sie möchten und den Film sehen, den sie selbst aussuchen. Kopfhörer können selbst mitgebracht oder in Zukunft im Kino geliehen werden. Gehörlose haben die Möglichkeit, sich Untertitel ganz bequem auf dem Smartphone anzeigen zu lassen. Um das Lesen von Untertiteln während des Filmes angenehmer zu machen, werden in Kürze Halterungen bereitgestellt.
Für Menschen mit Sehbeeinträchtigung können Audiodeskriptionen über Kopfhörer wiedergegeben werden. Vor allem im Hinblick auf Menschen mit beeinträchtigtem Sehvermögen wurde besonders darauf geachtet, dass sich die App einfach bedienen lässt.
Zusätzliche Sprachfassungen in allen Sälen und Vorstellungen (wenn zukünftig verfügbar): Befinden sich auf der vom Verleih angelieferten Film-Festplatte zusätzliche Orginalton- und/oder Fremdsprachen-Fassungen, wäre in Zukunft denkbar, dass im selben Kinosaal die einen Hörverstärkung, Untertitel oder Audiodeskription nutzen, während andere die reguläre (synchronisierte) Sprachfassung, die Originalversion und z.B. die türkische oder russische Sprachversion auswählen.
Auf der Homepage www.cinecitta.de lässt sich das Kinoprogramm ganz einfach nach der jeweiligen Anforderung filtern. Der Gast weiß somit schnell, welche Unterstützung für den jeweiligen Film verfügbar ist. Auch die direkten Links zu den kostenlosen Apps Sennheiser CinemaConnect, Greta und Starks sind hier hinterlegt.
Für Kinobetreiber Wolfram Weber war die sechsstellige Investition in die neue Technik ein konsequenter Schritt: „Als größtes Kino der Region und Gästen mit den unterschiedlichsten Anforderungen versuchen wir stets, die Bedürfnisse unserer Kunden bestmöglich zu beantworten. Inklusion findet im Kinoalltag statt und sollte möglichst ohne zusätzlichen Aufwand für Menschen mit Beeinträchtigung und dem größtmöglichen Maß an Normalität, Selbständigkeit und Selbstverständlichkeit gemeinsam mit regulären Kinobesuchern stattfinden. Wir denken, dass wir mit Sennheiser CinemaConnect unser Angebot sehr gut ergänzen.“
Autor:Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg |
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