Neues Projekt gegen Raser

Gefahrenpunkte sollen künftig besser lokalisiert und Geschwindigkeitskontrollen noch weiter optimiert werden, um die Zahl der Verkehrstoten auf Bayerns Straßen zu senken. Foto: © Sven Grundmann - Fotolia
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BAYERN / REGION (pm) - Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann hat grünes Licht für ein neues Projekt gegen Raser gegeben.


Der Zweckverband Kommunale Verkehrssicherheit Oberland wird dabei zusammen mit dem Polizeipräsidium Oberbayern Süd ein Pilotprojekt erarbeiten, bei dem Verkehrsunfallstatistiken der Polizei mit Verkehrsüberwachungsdaten verknüpft werden. „Das hilft uns, bei der Verkehrsüberwachung noch gezielter die Gefahrenpunkte in den Fokus zu nehmen“, so Herrmann. Dabei komme ein neues Analysesystem des Zweckverbands Kommunale Verkehrssicherheit Oberland zum Einsatz. Die Software ermögliche noch präzisere Aussagen, wo und wann am meisten gerast werde und wo daher vermehrt mit Unfällen gerechnet werden müsse. Herrmann ist zuversichtlich, dass sich das Projekt positiv auf die Verkehrssicherheit und auch auf die Akzeptanz der Verkehrsüberwachung auswirken wird.

Kontrollen optimieren

Nach derzeitigem Stand wird das Pilotprojekt im Sommer starten – dazu soll zunächst ein Konzept ausgearbeitet werden, das beispielsweise die Zusammenarbeit von Polizei und Zweckverband regelt und an welchen Strecken das Projekt durchgeführt werden soll. In einem weiteren Schritt sollen dann die Daten der polizeilichen Unfallstatistik und der kommunalen Verkehrsüberwachung miteinander verknüpft werden. Zusätzlich ist geplant, auch Daten der Verkehrsmessdaten aus speziellen Verkehrserfassungsgeräten mit einzubeziehen. Diese Informationen kann die neuentwickelte Software des Zweckverbands genauer analysieren und spezielle Gefahrenpunkte ausweisen. „Dort werden wir dann die Geschwindigkeitskontrollen optimieren“, so Herrmann weiter. „Dabei behalten wir die Auswirkungen auf das Geschwindigkeitsniveau und die Unfallsituation genau im Auge.“

In Bayern sind neben der Polizei auch die Gemeinden für die Geschwindigkeitsüberwachung zuständig; in Abstimmung werden Geschwindigkeitsmessungen auch an Örtlichkeiten durchgeführt, die sonst nur unzureichend überwacht werden könnten. „Die Arbeitsteilung zwischen kommunaler Verkehrsüberwachung und der Polizei hat sich bewährt“, machte Herrmann deutlich. „Die kommunale Verkehrsüberwachung ist ein fester Bestandteil im Verkehrssicherheitsprogramm 2020 ‚Bayern mobil – sicher ans Ziel‘.“ Denn zu hohe Geschwindigkeit sei gerade bei schweren Verkehrsunfällen Unfallsursache Nummer eins. „Vielen Autofahrern ist das deutlich erhöhte Unfallrisiko oftmals leider nicht bewusst“, so der Minister. „Dort, wo die Einsicht fehlt, müssen wir mit konsequenten Geschwindigkeitskontrollen nachhelfen.“

Das bayerische Verkehrssicherheitsprogramm 2020 „Bayern mobil – sicher ans Ziel“ verfolgt das Ziel, die Verkehrsunfälle auf Bayerns Straßen bis zum Jahr 2020 deutlich zu reduzieren und die Zahl der Verkehrstoten auf unter 550 zu senken. Weitere Informationen zu den umfangreichen Maßnahmen des bayerischen Verkehrssicherheitsprogramms gibt‘s im Internet:

www.sichermobil.bayern.de

Bittere Bilanz: Allein von Januar bis einschließlich November 2014 starben auf Bayerns Straßen aufgrund zu hoher Geschwindigkeit 173 Menschen (2013: 188). Insgesamt 8.323 Personen (2013: 9.678) wurden zum Teil schwer verletzt.

Autor:

Uwe Müller aus Nürnberg

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