Sänger Smudo bewirbt das System
Nürnberg nutzt künftig die Luca-App
NÜRNBERG (pm/nf) - Die Stadt Nürnberg nutzt in Zukunft die Luca-App, um die Kontaktnachverfolgung noch zu verfeinern und Personen leichter die Möglichkeit zu bieten, bei einer Lockerung des Corona-Lockdowns geöffnete Geschäfte, Gastronomiebetriebe oder Kulturveranstaltungen wieder aufsuchen zu können. Fanta-4-Rapper Smudo, der sich mit seiner Band seit Dezember 2020 bei der Entwicklung des Systems mit einbringt, hat die App bereits in diversen Talk-Shows vorgestellt.
Die App ermöglicht beim Ein- und Auschecken eine digitale Registrierung, es muss also kein Zettel mehr ausgefüllt werden. Auch private Treffen können mit der App nachverfolgt werden. Im Falle einer Infektion garantiert die App eine sichere und verschlüsselte digitale Meldekette an das Gesundheitsamt. Enthalten ist eine Kontaktnachverfolgung. So können auch Infektionscluster besser ermittelt werden. Nürnberg nutzt als erste Stadt in Bayern die Luca-App.
Die Stadt Nürnberg hat am Montag, 22. März 2021, einen Kooperationsvertrag mit den Anbietern der Luca-App abgeschlossen. Die App kann ab sofort von Bürgerinnen und Bürgern installiert werden. Betreiber aus dem Stadtkreis Nürnberg werden zeitnah durch den Anbieter der Luca-App freigeschaltet. Nach dieser Freischaltung wird das Gesundheitsamt in der Lage sein, die von den Indexfällen freigegebenen Daten für die Kontaktnachverfolgung auszuwerten.
I,,ch freue mich: Nürnberg nutzt als eine der ersten Kommunen in Bayern die Luca-App. So können wir die Kontaktnachverfolgung einen weiteren großen Schritt voranbringen. Dies ist – neben dem Impfen und Testen – ein weiterer wichtiger Baustein in unserer Corona-Strategie. Die Nutzung der App vereinfacht bei Einhaltung aller Corona-Hygienevorgaben eine schrittweise Rückkehr in ein normaleres Leben in der Stadt“, sagt Oberbürgermeister Marcus König. „In kürzester Zeit ist es den städtischen IT-Experten zusammen mit den App-Entwicklern gelungen, eine Schnittstelle zum Gesundheitsamt zu schaffen.“
Wie funktioniert die App?
Die Nutzerinnen und Nutzer registrieren sich in der App mit ihren Kontaktdaten. Beim Besuch beispielsweise von Gaststätten, einem Frisör oder einer Veranstaltung erfolgt ein digitales Ein- und Auschecken. Mit dem Einchecken wird ein „Fingerabdruck“ der Begegnungen innerhalb der Lokalität erstellt. Das Auschecken erfolgt entweder in der App oder automatisch, wenn man sich vom Ort des Check-Ins entfernt. Diese optionale Funktion („Geo-Fencing“) können Betreiber aktivieren und erfolgt mittels Standortbestimmung bei den Nutzern.
„Eine lückenlose Nachverfolgung und Unterbrechung von Infektionsketten ist eine wichtige Grundvoraussetzung für mögliche Öffnungsschritte. Die Digitalisierung der Kontaktnachverfolgung bietet Erleichterungen im Prozessablauf, die sich in verbesserter Kontrolle der Infektionen oder möglichen Lockerungen spiegeln könnten“, sagt Gesundheitsreferentin Britta Walthelm.
Das Einchecken geschieht durch das Scannen eines Barcodes (QR- Code) mit der Handykamera. Die App speichert dann den Kontakt. Im Infektionsfall fordert das Gesundheitsamt vom Gastgeber oder dem Veranstalter die Check-Ins und kann die Kontaktpersonen informieren. Die Nutzerinnen und Nutzer können mit dem Gesundheitsamt ihre jeweilige Besuchshistorie teilen. Dies erleichtert die Cluster-Erkennung. Die Daten werden verschlüsselt und anonymisiert an das Gesundheitsamt weitergegeben. Nur das Gesundheitsamt hat Zugriff auf die Identität der Personen.
Die Luca-App ist bereits in Rostock, auf Sylt, Amrum, Föhr, Husum, im Salzlandkreis und in Jena im Einsatz. Mecklenburg-Vorpommern wird sie in Kürze landesweit einführen, da der Pilotversuch in Rostock erfolgreich war. In Thüringen ist nach Abschluss der Testphase in Jena ein Einsatz in allen 22 Gesundheitsämtern geplant. In Baden-Württemberg läuft ein Pilotprojekt in drei Gesundheitsämtern.
„Die Luca-App vereinfacht nicht nur die Registrierung, sondern erleichtert im Falle einer Infektion auch die Kontaktnachverfolgung. Sie ist damit ein wichtiger Baustein, um nach dem Lockdown wieder Öffnungen bei größtmöglichem Schutz zu gewährleisten. Die App hat sich in anderen deutschen Kommunen bereits bewährt. Wenn sie nun in Nürnberg zur Anwendung kommt, wollen wir das durch unsere Hochschulen wissenschaftlich begleiten lassen“, sagt Dr. Michael Fraas, Wirtschafts- und Wissenschaftsreferent der Stadt Nürnberg.
Die Stadt Nürnberg nutzt bereits verschiedene digitale Möglichkeiten. Bereits im Sommer 2020 wurde eine eigene Datenbank entwickelt. Die Webseite des Gesundheitsamts bietet schon seit Monaten das sogenannte „eFeedback“, eine Symptom-Abfrage bei Infizierten. Und die Kontaktnachverfolgung erfolgt digital, über einen Web-Fragebogen mit der Möglichkeit der digitalen Meldung von Kontakten.
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