Zulauf von Hilfesuchenden übersteigt Aufnahmekapazitäten seit langem
Ökumenische Wärmestube muss Zugang begrenzen
NÜRNBERG (pm/nf) - Ab 23. September können Hilfesuchende nur noch einmal täglich, jeweils am Vormittag oder am Nachmittag die Nürnberger Wärmestube besuchen. So soll trotz extremen Andrangs die Sicherheit in der Notstätte für Wohnungslose gewährleistet bleiben. Auch für die pädagogische Betreuung jedes Einzelnen gibt es so wieder mehr Spielraum.
Die Ökumenische Wärmestube in Nürnberg öffnet immer vormittags von 09.30 Uhr bis 12.45 Uhr sowie nachmittags von 13.45 bis 17.00 Uhr. Maximal 70 Personen werden dann jeweils gleichzeitig in die Tagesstätte eingelassen, jedem Hilfesuchenden wird nur einmal täglich Zutritt gewährt. In jeder Öffnungsperiode wird ein warmes Mittagessen ausgegeben. Außerdem bekommen Vormittagsgäste ab 09.30 Uhr Frühstück, nachmittags wird ab 16.15 Uhr Abendbrot angeboten.
Zugangsregelungen stellen den Betrieb sicher
Nachdem die Besucherzahlen in der Ökumenischen Wärmestube in den letzten Jahren permanent gestiegen sind, das Haus an der Köhnstraße 3 aber nur Platz für maximal 80 Menschen bietet, sind die Grenzen des Machbaren nun erreicht. Die Betreiber der Ökumenischen Wärmestube, Stadtmission Nürnberg und Caritas Nürnberg, wollen den Zulauf zu der Tagesstätte durch die neuen Zugangsregelungen ordnen und entspannen. Ziel ist es weiterhin alle Hilfesuchenden gut zu versorgen und wieder mehr Spielraum für persönliche Betreuung und Beratung zu schaffen. Durch die neuen Zugangsregelungen und verlängerten Öffnungszeiten sollen zudem wichtige Sicherheitsaspekte (u.a. Brandschutz, reduziertes Konfliktpotential unter den Besuchern) für alle Gäste und Mitarbeitenden ausnahmslos gewährleistet werden. Auch soll die verfügbare Infrastruktur in der Wärmestube (Sitzgelegenheiten, Waschmaschinen, Duschen, Toiletten) wieder reibungsfreier genutzt werden können.
Zahl der Hilfesuchenden permanent gestiegen
Bis zu 300 Mahlzeiten gingen in der Ökumenischen Wärmestube zuletzt täglich über den Tresen. Seit 2010 ist die Besucherzahl in der Tagesstätte um fast 40 Prozent gestiegen und damit auch das Konfliktpotential in den engen Räumen. Ausgelegt ist die Wärmestube für etwa 70 bis 80 Gäste. Besonders belastend war die Situation zuletzt in den Wintermonaten, wenn mehr Menschen in die Notstätte strömten, die Terrasse am Gebäude aber nicht als Aufenthalts- und Verzehrbereich genutzt werden konnte.
Angebot der Wärmestube soll ergänzt werden
Die neue Regelung gilt zunächst für die Schlechtwetterphase 2019/20. Denn in den Sommermonaten können wieder mehr Menschen in die Ökumenische Wärmestube eingelassen werden, da der Hofbereich mitgenutzt werden kann. Angesichts der gestiegenen Zahlen wohnungsloser und hilfesuchender Menschen in Nürnberg, sind sich die Stadt Nürnberg, die Caritas Nürnberg und die Stadtmission Nürnberg einig, dass es eine zweite Tageseinrichtung für obdachlose Menschen in der Stadt braucht. Bisher konnten die Pläne dazu aber nicht umgesetzt werden, weil die Stadt Nürnberg dafür noch keine geeignete Immobilie in Innenstadtnähe gefunden hat.
Hintergrund:
Die Ökumenische Wärmestube in Nürnberg gibt es seit 1. Januar 1984 und wird seither vom Caritasverband Nürnberg und der Stadtmission Nürnberg getragen. Die Stadt Nürnberg finanziert die Betriebskosten der Einrichtung zu großen Teilen.
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