Internationaler Frauentag 2022
ÖPNV ohne Frauen – einfach undenkbar!

 Ramona Schimpf ist die jüngste und Heidemarie Weber (v.l.) die dienstälteste Busfahrerin der VAG. | Foto: VAG
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  • Ramona Schimpf ist die jüngste und Heidemarie Weber (v.l.) die dienstälteste Busfahrerin der VAG.
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NÜRNBERG (pm/nf) - Der 8. März ist Internationaler Frauentag und wird seit 100 Jahren gefeiert. Jährlich wird an diesem Tag weltweit für Gleichstellung und gegen Diskriminierung von Frauen demonstriert. Denn: Gleichberechtigung ist auch im Jahr 2022 noch keine Selbstverständlichkeit. Bei der VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg ist das anders.

Frauen bei der VAG

Bei der VAG arbeiten Frauen in allen Unternehmensbereichen. Rund zwölf Prozent der Mitarbeitenden sind Frauen. „Drei Viertel unserer Tätigkeiten erfordern eine technische Qualifikation oder sind im Fahrbetrieb angesiedelt. Das sind in Deutschland nach wie vor Männerdomänen“, erklärt Dr. Gabriele Jahn, Leiterin des VAG-Personalbereichs. „Künftig möchten wir daher verstärkt Angebote bieten, damit Frauen die VAG als attraktiven Arbeitgeber entdecken und sich die Aufgaben dort zutrauen“, so Jahn. Schließlich brauche die VAG in den kommenden Jahren viele gute und motivierte Mitarbeitende, um die Verkehrswende in Nürnberg voranzubringen. Und mehr Vielfalt im eigenen Team helfe dabei, die unterschiedlichen Mobilitätsbedürfnisse besser zu verstehen. So seien beispielsweise rund 64 Prozent der VAG-Abo-Kunden weiblich.

Und was hat die VAG den Frauen zu bieten? „Lohngleichheit, Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie eine gute Work- Life-Balance“, nennt die Personalchefin als wichtigste Stichpunkte. „Wir bieten die Möglichkeit, in Teilzeit zu arbeiten oder Auszeiten zu nehmen, sei es für die Betreuung von Kindern oder von zu pflegenden Angehörigen. Auch eine eigene Kinderkrippe, ein Kindergarten sowie Ferienbetreuung für Kinder unserer Mitarbeiter erleichtern den Arbeitsalltag.“

Busfahrer ein Männerberuf?

Insbesondere bei den Busfahrern und bei den technischen Ausbildungsberufen wird die VAG in den kommenden Jahren viele Stellen zu besetzen haben. Doch wie fühlt es sich an, als Frau in einer Männerdomäne zu arbeiten? Heidemarie Weber ist mit 22 Jahren Berufserfahrung die dienstälteste Busfahrerin bei der VAG. Ramona Schimpf befindet sich im dritten Lehrjahr zur Fachkraft im Fahrbetrieb und hat erst kürzlich ihre Fahrberechtigung für den Bus erworben. Generationsübergreifend sind sie sich einig: „Zimperlich darf man in dem Beruf nicht sein, denn man bekommt es auch heute noch, vor allem bei den Fahrgästen, mit Männern zu tun, die Frauen nicht so ernst nehmen. Aber die Allermeisten respektieren uns. Ob Fahrlehrer oder Schlosser in der Betriebswerkstatt – alle sind absolut hilfsbereit, wenn man bei technischen Fragen nicht weiter weiß. Und das ist keine Frage des Geschlechts. Auch unsere männlichen Kollegen brauchen gelegentlich Unterstützung. Schließlich fahren wir die unterschiedlichsten Fahrzeugtypen, die auch innerhalb einer Schicht wechseln können. Es macht aber auch richtig Spaß, diese großen Fahrzeuge durch die Stadt zu manövrieren. Und die VAG ist ein sicherer Arbeitgeber, was in den heutigen Zeiten viel wert ist.“ Die beiden haben sich anlässlich des Internationalen Frauentags getroffen und vor laufender Kamera ausgetauscht - siehe Video. 

Ein Blick in die Geschichte

Ramona Schimpf und Heidemarie Weber sind VAG-Frauen der Gegenwart. Doch die Frauen spielen im Nürnberger Nahverkehr schon lange eine bedeutsame Rolle. So ersetzten sie während des Ersten und Zweiten Weltkriegs die Männer, die zum Kriegsdienst eingezogen wurden. Wo es möglich war, übernahmen Frauen das Steuer und arbeiteten als Schaffnerinnen, bis die Männer zurückkamen beziehungsweise die Schaffnertätigkeit in den 1970er Jahren in Nürnberg abgeschafft wurde. 1982 war dann Premiere für die erste offizielle Busfahrerin bei der VAG. Seit 1989 bildet die VAG Straßenbahnfahrerinnen aus, seit 1990 auch U-Bahn-Fahrerinnen.

Aber nicht nur die Aufgaben, die Frauen im ÖPNV übernommen haben, veränderten sich. Auch die rechtliche Situation erlebte einen tiefgreifenden Wandel. 1977 schaffte die Bundesrepublik beispielsweise das Leitbild der Hausfrauenehe im Bürgerlichen Gesetzbuch ab. Bis dahin durfte eine verheiratete Frau in Westdeutschland nur dann berufstätig sein, wenn das „mit ihren Pflichten in Ehe und Familie vereinbar“ war – und darüber entschied ihr Ehemann. So freut sich die VAG heute über jede selbstbewusste Frau in ihrem Team. Und damit es noch mehr werden, verteilt sie am Internationalen Frauentag in ihrem KundenCenter am Nürnberger Hauptbahnhof an alle Kundinnen einen Blumengruß und stellt sich ihnen als Arbeitgeber vor. Mehr dazu unter www.vag.de/frauen

 Ramona Schimpf ist die jüngste und Heidemarie Weber (v.l.) die dienstälteste Busfahrerin der VAG. | Foto: VAG
 Ramona Schimpf (r.) ist die jüngste und Heidemarie Weber die dienstälteste Busfahrerin der VAG. | Foto: VAG
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Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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