Der Jungbulle hat den Nürnberger Tiergarten verlassen
Panzernashorn Sanjay ist jetzt ein Schotte!

Panzernashorn Sanjay läuft in seine Transportkiste.  | Foto: Helmut Mägdefrau/Tiergarten Nürnberg
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NÜRNBERG (pm/nf) - Alles Gute, Sanjay! Das am 1. März 2017 im Tiergarten Nürnberg geborene Panzernashorn hat jetzt seine fränkische Heimat in Richtung Edinburgh (Schottland) verlassen und ist dort mittlerweile auch gut angekommen.

Die zunehmenden Auseinandersetzungen des Jungbullen mit der Mutter, die üblicherweise im Alter von rund zwei Jahren beginnen, machten eine Abreise erforderlich. Im Rahmen des Europäischen Arterhaltungsprogramms (EEP) fiel Ende Februar die Entscheidung für Edinburgh als zukünftiges Zuhause für Sanjay.

Die enge Zusammenarbeit innerhalb des Europäischen Zooverbands (EAZA) bringt regelmäßige Tiertransporte zwischen dem Vereinigten Königreich und Kontinentaleuropa mit sich. Die Unsicherheit, die mit dem unklaren Brexit verbunden ist, führte dazu, dass alle betroffenen Zoos kurzfristig anstehende Transporte noch vor Ende März 2019 durchführen mussten. So war schnelles Organisieren erforderlich. Dazu gehörten die Zustimmung durch die Artkommission des EEP für Panzernashörner, das Ausleihen einer passenden Transportkiste, tiermedizinische Untersuchungen wie Tuberkulose-Test und parasitologische und bakteriologische Kotuntersuchungen, die Anforderung eines Transportunternehmens und Vorbereitung des Nashorns für die Fahrt nach Schottland.

Am Montagnachmittag, 18. März 2019, wurde die 1,7 Tonnen schwere Transportkiste samt dem inzwischen 985 Kilogramm schweren Nashorn von zwei Gabelstablern in einen Lastwagen gehoben. Die beiden Stapler balancierten die Kiste aus, damit sie das Tier nicht durch Bewegungen zum Schwanken bringen konnte. Die Wilhelma Stuttgart hat dem Tiergarten Nürnberg dankenswerterweise eine geeignete Kiste leihweise überlassen. Eine holländische Tiertransportfirma hatte noch einen Termin frei. Die Nürnberger Tierpfleger hatten so ein gutes Verhältnis zu ihrem Schützling, dass Sanjay ohne langwieriges Training auf Anhieb aus dem Stall in die Kiste lief. Zehn Tage lang war Sanjay jeden Tag zu einer Fütterung in der Kiste, damit er sich an die Umgebung für die lange Reise gewöhnen konnte. Darüber hinaus fuhren zwei Tierpfleger beim Transport in einem Begleitauto mit, damit Sanjay unterwegs noch Bezugspersonen hat. Bei Bedarf waren sie da, um ihn mit gewohnten Worten und Streicheleinheiten zu beruhigen.

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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