Pressekonferenz im Polizeipräsidium Mittelfranken
Polizei schnappt gefährlichen Erpresser!

Pressekonferenz mit Polizeipräsident Roman Fertinger (3.v.l.), Pressesprecherin Elke Schönwald (v.l.), Leiterin des Kriminalfachdezernates 2/Kriminaloberrätin Martina Sebald und OStA Philip Engl, stellv. Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth (r.).  | Foto: Polizeipräsidium Mittelfranken/Screenshot/nf
  • Pressekonferenz mit Polizeipräsident Roman Fertinger (3.v.l.), Pressesprecherin Elke Schönwald (v.l.), Leiterin des Kriminalfachdezernates 2/Kriminaloberrätin Martina Sebald und OStA Philip Engl, stellv. Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth (r.).
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NÜRNBERG (nf) - Seit Dezember 2019 gingen mehrere Erpresserschreiben bei einem Personaldienstleistungsunternehmen mit Sitz in Mittelfranken ein. Polizeipräsident Roman Fertinger: ,,Uns ist gelungen, einen Erpresser, der bundesweit agiert hat, dingfest zu machen. Per E-Mail und auf dem Postweg gingen bei den Firmen Erpresserschreiben ein. Der Täter drohte mit schweren gesundheitlichen Folgen, gar der Tötung von Mitarbeitern. Gefordert wurde eine hohe Summe an Bitcoins. Zum Zeitpunkt des Bekanntwerdens der Forderungen war ein erstes Ultimatum bereits abgelaufen. Auch war zum Teil eine Substanz beigefügt, die die Gefährlichkeit des Täters unterstreichen sollte."

 In enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth konnte nun von den Ermittlern der Nürnberger Kriminalpolizei ein dringend tatverdächtiger 42-jähriger Mann in Niedersachsen festgenommen werden. Bei den intensiv geführten Ermittlungen des zuständigen Fachkommissariats der Nürnberger Kriminalpolizei konnten Zusammenhänge mit vier weiteren gleich gelagerten Erpressungen festgestellt werden. Betroffen waren insgesamt fünf verschiedene Firmen in Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen.
Insgesamt gab es zwischen Dezember 2019 und Februar 2020 drei Wellen von Erpresserschreiben, die teilweise in Norddeutschland abgestempelt waren.  Durch die akribische Arbeit der Ermittler konnte der Aufenthaltsort des Tatverdächtigen schließlich im Heidekreis lokalisiert werden.

In Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landeskriminalamt wurde eine Vielzahl von kriminaltechnischen Untersuchungen und Analysen durchgeführt. Die Untersuchung der einigen Schreiben beigefügten Substanz ergab, dass der Stoff alleine nicht explosionsfähig ist, aber als Grundstoff zur Herstellung von Explosivmitteln geeignet ist.

Aufgrund eines durch die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth beantragten Durchsuchungsbeschlusses konnten am 16. April 2020 Nürnberger Kriminalbeamte mit Unterstützung der Ermittler aus Soltau und Hannover die mutmaßliche Wohnung des 42-jährigen Mannes, der dort nicht amtlich gemeldet war, durchsuchen. Dabei wurde umfangreiches Beweismaterial u.a. eine scharfe Schusswaffe, Tarnkleidung, gefälschte Ausweise und Urkunden, chemische Substanzen, die zur Herstellung eines zündfähigen Gemisches verwendet werden können sowie umfangreiche Computer-Hardware aufgefunden. Der dringend Tatverdächtige wurde anschließend nach Nürnberg gebracht. In seiner polizeilichen Vernehmung räumte er die Tatvorwürfe hinsichtlich der Erpressungen der fünf Personaldienstleistungsunternehmen ein.

Aufgrund der Vielzahl der Indizien wurde von der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth ein Haftbefehl gegen den Tatverdächtigen beantragt und vom Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Nürnberg-Fürth am 17. April 2020 erlassen. Der 42-jährige Beschuldigte sitzt seither in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen dauern an.

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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