Rechte und Pflichten eines Hofnarren: Das Geschäft mit dem Humor

Oliver Tissot zu Gast im PresseClub Nürnberg, moderiert von Gabriele Koenig, Vize-Vorsitzende des PresseClubs. | Foto: PresseClub Nürnberg
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Oliver Tissot zu Gast im PresseClub Nürnberg

NÜRNBERG (nd/nf) - Einer breiten Masse ist Dr. Oliver Tissot durch seine Auftritte in Veitshöchheim bei der Fastnacht in Franken bekannt geworden. Doch sein Kerngeschäft ist das eines „Hofnarren". Was man als solcher für Rechte und Pflichten hat, was man sich erlauben kann und was nicht, darüber sprach der „Wortakrobat" und „Lachverständige" als Gast im PresseClub Nürnberg. Motto des Abends: „Entertainment - das Geschäft mit dem Humor".

Rund 150 Auftritte hat der promovierte Soziologe Tissot jährlich. Gebucht wird er vor allem von Unternehmen - für die Gala, die Manager-Sitzung oder zu Vertragsverhandlungen. Sein Auftrag: den Menschen den Spiegel vorzuhalten. Er spricht an, was andere nicht zu sagen wagen. Er ist das Ventil, das den Druck ablässt. Und damit das gelingt, nutzt er den Humor. Dabei ist es nicht sein Ziel, jemanden zu verletzen. Vielmehr will er gemeinsam mit den Betroffenen lachen - auf Augenhöhe. Nur diese Art des Lachens reinige die Stimmung, lockere sie auf und helfe dabei, Konflikte zu bereinigen. Zumindest könnten sich die Beteiligten nach einer gemeinsamen Lach-Sitzung anschließend meist wieder offen in die Augen schauen und über festgefahrene Positionen neu diskutieren.

Und weil jede Firma mit einem anderen Problem hadere, sei jeder Auftritt maßgeschneidert und ein Unikat. Deswegen hat Tissot auch kein festes Programm, das er allabendlich auf den Kleinkunstbühnen des Landes präsentieren könnte. Seine Stärke ist seine Spontanität - und mittlerweile seine Erfahrung. „Doch so unterschiedlich Firmen auch sind, es gibt Dinge, die sind überall ähnlich. Beispielsweise, dass es zwischen Marketing und Vertrieb häufig Meinungsverschiedenheiten gibt", sagte Tissot, der Schnellsprecher und Schnelldenker.

Moderiert wurde der Abend von Gabriele Koenig, Vize-Vorsitzende des PresseClubs. Sie wollte unter anderem wissen, was Tissot von einigen fränkischen Berufskollegen hält. Zum Beispiel von „Heißmann & Rassau"? „Vor ihrer Lebensleistung gehe ich in die Knie", sagte er. Eine „Wohltat" sei es zudem, wenn Matthias Egersdörfer als nahezu einziger im Tatort richtig schön fränkisch spreche. Sein Bühnenprogramm aber sei Tissot zufolge eher etwas „für die Hartgesottenen.Er bevorzuge die poetische Seite des Schauspielers und Komikers. Und Lizzy Aumeier? „Die mag ich sehr. Sie ist ein echter Exportschlager, brüllend komisch und mitunter so derb, das würde sich kein Mann trauen." Und was ist sein ganz persönliches Vorbild? Tissot muss nicht lange überlegen: „Heinz Erhardt. Den finde ich genial."

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Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg

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