Reibungslose Betreuung von Transitflüchtlingen

Bamberg erhält keine weitere Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber mehr - MdB Andreas Schwarz: „Damit bekommt Bamberg mehr Planungssicherheit"

NÜRNBERG/BAMBERG (pm/nf) - Die Betreuung von Transitflüchtlingen wird unvermindert fortgesetzt: Am gestrigen Dienstag, 22. September 2015, ist gegen 20 Uhr auf dem Sondergleis 301 des Bahnhofs Frankenstadion ein Sonderzug aus Passau mit 405 Flüchtlingen angekommen. Sie wurden mit zwei Bussen der Verkehrs-AG (VAG) abgeholt und in die Zeltunterkünfte im Stadionbad gebracht. Insgesamt hielten sich damit zu diesem Zeitpunkt rund 600 Personen in der Notunterkunft auf.

Inzwischen wurde angekündigt, dass heute Vormittag rund 250 Personen das Camp wieder verlassen und mit Bussen der Bundeswehr nach Lichtenfels und nach Bremen transportiert werden. Danach kann die Stadt der staatlichen Koordinierungsstelle wieder eine freie Kapazität von Plätzen melden.

Nach einer Kurzinformation durch einen Dolmetscher und einer sanitätsdienstlichen Erstsichtung konnten die Flüchtlinge gestern Abend den Sonderzug rasch verlassen. Der Transport zur Unterkunft war gegen 21.20 Uhr abgeschlossen. Nach einer medizinischen Sichtung, Versorgung mit Hygieneartikeln und Bettzeug wurden ihnen ihre Notquartiere zugewiesen. Anschließend wurden sie noch verpflegt.

Insgesamt 44 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren, der Berufsfeuerwehr und der Hilfsorganisationen führten den Einsatz durch. Unterstützt wurden sie dabei durch Mitarbeiter der VAG, des Gesundheitsamts, der Bahn sowie der Bundes- und Landespolizei. In der Unterkunft halfen ehrenamtlich tätige Dolmetscher und Sozialarbeiter.

Zwischenzeitlich gab das Bayerische Innenministerium bekannt, dass Bamberg keine weitere Großeinrichtung für Asylbewerber erhält. Entsprechende Pläne sind vom Tisch. Das hat das Bundesinnenministerium der Bayerischen Staatsregierung heute auf Initiative von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann und Bayerns Sozialministerin Emilia Müller zugesagt, die darüber Staatsministerin Melanie Huml und Oberbürgermeister Andreas Starke informiert haben. ,,Der Bund wird künftig seine eigenen Liegenschaften nur dann für die Unterbringung von Asylbewerbern zur Verfügung stellen, wenn Bayern auch zustimmt", so Herrmann.

Sozialministerin Müller betonte: ,,Der Freistaat Bayern betreibt in Bamberg bereits eine Ankunfts- und Rückführungseinrichtung mit bis zu 1.500 Plätzen. Weitere 5.000 Plätze würde die Solidarität Bambergs überstrapazieren." Auf dem Gelände der früheren Warner Barracks gehe es jetzt nach Ansicht von Innen- und Bauminister Herrmann vor allem darum, so rasch wie möglich viel Wohnraum für die gesamte Bevölkerung zu schaffen.

Der Freistaat Bayern betreibt in Bamberg seit 15. September 2015 bereits eine Ankunfts- und Rückführungseinrichtung speziell für Asylbewerber ohne Bleibeperspektive. Sie bietet Unterkunft für maximal 1.500 Menschen. Um die Stadt Bamberg nicht zu überfordern, hatte der Freistaat den Bund gebeten, seine Pläne zur Eröffnung einer weiteren Aufnahmeeinrichtung in Bamberg nicht weiter zu verfolgen.

MdB Andreas Schwarz: „Mit dieser Entscheidung bekommt Bamberg mehr Planungssicherheit. Damit können wir uns auf die bereits hier lebenden Flüchtlinge konzentrieren. Dies ist ein wichtiges Zeichen, dass sich der Bund um eine gleichmäßige Verteilung der Flüchtlinge innerhalb Deutschlands und zwischen den Kommunen bemüht. Ein Prinzip, das für ganz Europa gelten muss." Die Bamberger Verantwortlichen, die Kommunen in der Region und die unzähligen Ehrenamtlichen leisten vor Ort hervorragende Arbeit, lobte Schwarz. „Die vorhandene Skepsis in Teilen der Bevölkerung bezüglich 5000 weiterer Flüchtlinge müssen wir ernst nehmen und gleichzeitig abbauen. Ich bin mir sicher, dass die Region auch in Zukunft ihren Anteil dazu beiträgt, dass notleidenden Menschen geholfen wird, so wie ich es bisher auch in meinem Wahlkreis erleben durfte.“

Autor:

Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg

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