Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Restaurierung: Ein weiteres Fenster für die Lorenzkirche!
NÜRNBERG (ppm/nf) - Seit 2005 unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in der St. Lorenzkirche in Nürnberg die Instandsetzungsarbeiten, insbesondere die aufwendige Restaurierung der wertvollen spätgotischen und renaissancezeitlichen Fenster sowie der Joche des Langhauses.
In diesem Jahr stellt die private Denkmalschutzstiftung dank zahlreicher zweckgebundener Spenden sowie der Lotterie GlücksSpirale weitere 30.000 Euro bereit. Sie dienen der Instandsetzung des sogenannten Volckamerfensters im Chorhaupt. Diese beinhaltet Naturstein-, Glaser- und Schlosser- und Glasrestaurierungsarbeiten. Aber auch die Außenschutzverglasung.
St. Lorenz ist im Hinblick auf die Weiterentwicklung der Fensterschutzverglasung führend in Deutschland. Sie stellt für gewöhnlich ein besonders heikles Thema dar, um die alten Glasscheiben nicht zu gefährden. In St. Lorenz wird sie daher auf höchstem technischem Niveau hergestellt. Schon beim Knorrfenster wurde die Schutzverglasung als VSG-Glas mundgeblasen geschaffen, ein Verfahren, das auch für das Volckamerfenster vorgesehen ist. Gerade bei den riesigen Fenstergrößen ist das Verfahren überaus eindrucksvoll.
Aber auch die Arbeiten an den Glasscheiben selbst sind beeindruckend. Insbesondere die über Jahrhunderte gewachsenen Verkrustungen aus Staub, Kittresten und Korrosionsprodukten gefährden die Malereien der Fenster. Sie machen die detaillierten Zeichnungen unkenntlich und aufgrund zu hoher Spannungen und starker Sprödigkeit platzen sie leichter ab und reißen dabei umfangreiche Malschichtpakete mit. Fast alle Chorfenster sitzen noch vor den Außenschutzverglasungen ohne Hinterlüftung auf Quereisen.
Die elf Glasmalereifenster des Ostchores sind ebenfalls mit Michael Wolgemut sowie Albrecht Dürer, Peter Hemmel, Veit dem Älteren und den Meistern der Familie Hirsvogel verbunden. Das mittlere Chorhauptfenster stiftete 1476 Kaiser Friedrich III., bei den Fenstern rechts und links handelt es sich um Stiftungen zweier Lorenz-Pfarrer, Konrad Konhofer und Peter Knorr. Die weiteren Fenster sind Stiftungen Nürnberger Patrizierfamilien.
Die reiche Ausstattung der Kirche zeugt von der Bedeutung Nürnbergs als Zentrum der bildenden Kunst im 15. Jahrhundert. Erwähnenswert sind unter anderem auch das Sakramentshaus von Adam Kraft, der Engelsgruß von Veit Stoß, die Leuchter von Peter Vischer, die Tafelbildwerke von Michael Wolgemut und seinen Schülern.
St. Lorenz gehört zu den über 530 Objekten, die die private DSD dank ihrer Förderer, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale allein in Bayern fördern konnte.
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