Grüne Lunge Fürths ist im Umbruch
So bleibt der Stadtwald frisch und grün

Oberbürgermeister Thomas Jung informierte sich bei Stadtförster Martin Straußberger, wie die grüne Lunge Fürths in ihrer Vielfalt erhalten bleibt und weiterentwickelt werden kann.

 | Foto: © Stadt Fürth, Gaßner
  • Oberbürgermeister Thomas Jung informierte sich bei Stadtförster Martin Straußberger, wie die grüne Lunge Fürths in ihrer Vielfalt erhalten bleibt und weiterentwickelt werden kann.

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FÜRTH – Der Stadtwald gilt als grüne Lunge Fürths, aber auch vor ihm macht der Klimawandel nicht Halt. Gerade unter dem trockenen Sommer 2022 hat der alte Baumbestand gelitten. Wie es um das 560 Hektar große Areal aktuell bestellt ist, davon überzeugte sich Oberbürgermeister Thomas Jung bei einem kleinen Rundgang mit Stadtförster Martin Straußberger. Dabei wurde deutlich: Der Stadtwald befindet sich im Umbruch.

Während früher das Verhältnis von Laub- und Nadelbäumen 60 zu 40 betrug, sind es perspektivisch 90 zu zehn. Dabei regelt die Natur vieles selbst. Im Schatten von 120 Jahre alten Kiefern mit teils kahlen Baumkronen gedeihen etwa junge Eichen, die allerdings nicht von Menschenhand gepflanzt wurden, sondern aus Eicheln wachsen, die Eichelhäher als Wintervorrat versteckt haben. “Man kann an diesem Beispiel sehen, wie stark die Natur selbst ist”, so der OB. Um die Jungbäume zu schützen, müsse der Rehwildbestand allerdings auf ein waldverträgliches Niveau gebracht und gehalten werden, ergänzt Straußberger.

An einer anderen Stelle wiederum ersetzte das Stadtförsterei-Team einen 120 Jahre alten Fichtenbestand, der teilweise von Borkenkäfern befallen war, mit Esskastanien, die höheren Temperaturen und Trockenheit besser trotzen, säte Eicheln und pflanzte Kirschbaumsetzlinge oder andere Baumarten, die den Anforderungen des Klimawandels besser standhalten können.

Auch wenn die riesige Fläche im Fürther Westen vor allem dem Erholungszweck dient, kommt der Naturschutz nicht zu kurz. Daher werden nicht alle Kiefern und Fichten, die nicht mehr zu retten sind, gefällt, sondern viele bleiben als Totholz erhalten und bilden somit einen wichtigen Rückzugspunkt für Vögel und Insekten.

Konsequent verfolgt die Stadt bereits seit Jahren den Umbau vom “Steckerlaswald” zu einem klimatoleranten Mischwald. “Es wurden tausende neue Bäume gepflanzt und darüber hinaus haben wir in den vergangenen zehn Jahren den Waldanteil um zehn weitere Hektar vergrößert”, freut sich Jung. Und damit ist noch nicht Schluss: Weitere Waldstücke, die bisher von Privatpersonen bewirtschaftet wurden, sollen angekauft werden und somit Fürths grüne Lunge flächenmäßig weiter wachsen.

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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