Kosten insgesamt 237,7 Millionen Euro
So geht es mit der Erneuerung der drei Hafenbrücken weiter

Visualisierung der Hafenbrücke über den Main-Donau-Kanal. | Foto: Fotografie und Visualisierung: Christian Höhn / Stadt Nürnberg
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NÜRNBERG (pm/nf) - Die Vorbereitung des Neubaus der Nürnberger Hafenbrücken geht in die nächste Phase: Im Juni 2021 will der Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg (Sör) die Unterlagen für die Planfeststellung bei der Regierung von Mittelfranken inklusive der Umweltverträglichkeitsstudie für die Brücke Frankenschnellweg einreichen. Derzeit werden die Unterlagen fertiggestellt. Bürgermeister und Erster Sör-Werkleiter Christian Vogel hat am Freitag, 30. April 2021, gemeinsam mit Sör-Projektleiter Bernhard Homering den aktuellen Stand, neue Visualisierungen und die nächsten Schritte bis zum Baubeginn im Frühjahr 2022 vorgestellt.

Die drei Hafenbrücken Frankenschnellweg und Hafenstraße über den Main-Donau-Kanal und die Südwesttangente stehen zur Erneuerung an. Die jetzt vorliegende vertiefte Entwurfsplanung berücksichtigt neue Erkenntnisse, erforderliche Änderungen und Korrekturen, die maßgeblichen Einfluss auf den baulichen Umfang und die damit verbundenen Kosten und Termine haben: So wurden Verbesserungen für die Anbindung des Hafens, Verbesserungen für die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer und dabei insbesondere für den Radverkehr, Fördermöglichkeiten, Kostenteilungen mit der Bundeswasserstraßenverwaltung sowie zahlreiche technische und umwelttechnische Nachweise herausgearbeitet.

Die Brücke Frankenschnellweg wird künftig durch eine optimierte Verkehrsführung um eine Fahrspur pro Richtungsfahrbahn verschmälert. Sie wird in gleicher Lage als Stahlverbundbrücke mit einer Gesamtlänge von rund 320 Metern errichtet und in der Mitte je Fahrtrichtung geteilt. Durch eine Optimierung der Bauablaufplanung entfällt der ursprünglich vorgesehene Bau von Behelfsbrücken, der Verkehr wird während der Baumaßnahme über jeweils eine Brückenhälfte geführt. Bürgermeister Christian Vogel betont: „Mit der Vorgehensweise, dass die eine Brückenseite saniert wird und über die andere der Verkehr läuft, haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht, zuletzt bei der Sanierung der Adenauerbrücke, aktuell bei der Dr.-Gustav-Heinemann-Brücke. Diese Verkehrsführung wurde von den Bürgerinnen und Bürgern gut angenommen.“

Der Zustand der Bestandsbrücke Frankenschnellweg hat sich weiter verschlechtert, ebenso wie der Zustand des Überführungsbauwerks vom Frankenschnellweg zur Südwesttangente. Deshalb wurde auch die Sanierung des Überführungsbauwerks in das Projekt aufgenommen, sie wird 2022 im Vorgriff auf die Erneuerung der Hafenbrücke Frankenschnellweg erfolgen. Der Bau der Brücke selbst ist dann nach erteiltem Planfeststellungsbeschluss ab 2023 vorgesehen. Die Bauzeit beträgt voraussichtlich vier Jahre.

Bei den zwei Brücken Hafenstraße sind die Planungen aufgrund ihrer Lage und der dortigen Kreuzungssituationen deutlich komplexer. Der bisherige Knotenpunkt ist nicht mehr leistungsfähig genug für das Verkehrsaufkommen. Deshalb wird der Knoten völlig neu aufgebaut: Die Autobahn A73 und die Südwesttangente werden künftig über vier statt wie bisher über zwei Rampen an die Hafenstraße angeschlossen. Dadurch soll der Verkehr künftig unproblematischer laufen, die Leistungsfähigkeit der Strecke vor allem für den Verkehr in Richtung Hafen wird deutlich erhöht. Auch die zusätzlich ins Projekt aufgenommene Weiterführung der sechsspurigen Verkehrsführung vom Ende der Autobahn A73 bis zum Abzweig zum Frankenschnellweg verbessert die Verkehrssituation. Mit dem Knotenumbau sind auf beiden Seiten der Brücke komfortable, weitgehend höhenfreie Radwege geplant. Zudem wird mit dem Brückenneubau die Durchfahrtshöhe für die Schifffahrt auf dem Main- Donau-Kanal erhöht, sodass ein Absenken der Fahrerkabine nicht mehr notwendig ist.

„Neben diesen erheblichen verkehrlichen Verbesserungen wurde für die Gestaltung der Brücken eine optisch besondere und architektonisch wie technisch anspruchsvolle Stahlkonstruktion gewählt, um hier am Eingangstor zur Innenstadt ein markantes Zeichen zu setzen“, erläutert Bernhard Homering. Der Sör-Planer ergänzt: „Auch bei den Brücken Hafenstraße konnten wir die bauzeitliche Verkehrsführung über Behelfsbrücken optimieren. So muss die Behelfsbrücke nur noch für eine Fahrtrichtung und damit deutlich schmäler ausgeführt werden. Die andere Fahrtrichtung kann zunächst über die Bestandsbauwerke und dann über die neu errichteten Brücken laufen.“ Ursprünglich waren auch hier für die Bauzeit Behelfsbrücken für beide Fahrtrichtungen vorgesehen.

Der Bau der Behelfsbrücke soll im kommenden Frühjahr beginnen. Die eigentlichen Brückenbauarbeiten im Bereich der Hafenstraße sollen dann wie bei der Brücke Frankenschnellweg ab 2023 begonnen und innerhalb von vier Jahren beendet werden.

Die insgesamt ermittelten Kosten betragen bei einem planmäßigen Baubeginn im Jahr 2023 rund 237,7 Millionen Euro. Aufgrund der zahlreichen verkehrlichen Verbesserungen werden erhebliche Zuwendungen von Bund und Freistaat in einer Größenordnung von rund 111,1 Millionen Euro erwartet. Damit bleibt der von der Stadt Nürnberg zu übernehmende Finanzierungsanteil mit 126,6 Millionen Euro noch unter den im Rahmen der Projektstudie ermittelten Kosten.

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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