Dr. Michael Fraas: Ich bin in Langwasser aufgewachsen!
So lief die Karstadt-Rettung ab!

Selfie mit Oberbürgermeister Marcus König.  | Foto: Dr. Michael Fraas
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  • Selfie mit Oberbürgermeister Marcus König.
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NÜRNBERG (mf/nf) - Die Rettung der beiden Karstadt-Filialen, an der Lorenzkirche und in Langwasser, hielt die Stadt, die Beschäftigten und die Kunden für einige Wochen auf Trab. Der Schock, dass beide Galeria Karstadt Kaufhof-Warenhäuser schließen sollten, saß tief. Und zuerst sah es nicht so aus, als ob das Stemmen gegen die Entscheidung eines international tätigen Großkonzerns überhaupt Sinn macht. Doch es kam anders, Nürnbergs Wirtschaftsreferent Dr. Michael Fraas erzählt, wie es ihm in dieser Situation ergangen ist und wie die überraschende Rettung doch noch zustande kam. 

Im Einsatz für die Rettung von Karstadt in Langwasser.  | Foto: Dr. Michael Fraas
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,,Dass wir es geschafft haben, ist sensationell! Ich wohne im Nürnberger Süden und bin in Langwasser aufgewachsen. In den letzten Wochen kamen viele Menschen aus Langwasser auf mich zu und haben gesagt: Ihr müsst Karstadt in Nürnberg retten! Daher war mir vor zwei Wochen, nach Bekanntgabe der Rettung der Karstadt-Filiale Lorenzkirche, klar, dass wir mit voller Kraft auch für Langwasser weiterkämpfen müssen. Mancher wurde in den letzten Tagen schon skeptisch, ob es noch was wird. Man hat uns ganz schön auf die Folter gespannt, aber Oberbürgermeister Marcus König und ich haben zu keinem Zeitpunkt die Hoffnung und den Kampf aufgegeben!" Fraas weiter: ,,Am Ende war es eine tolle Gemeinschaftsleistung - wir als Stadt, die Beschäftigten, Betriebsrat, Gewerkschaften, Landespolitik (insbesondere Landtagsvizepräsident Karl Freller) bis hin zur Nürnberger Bevölkerung. Alle haben wir an einem Strang gezogen und jeder auf seine Weise gearbeitet."
Ein einfaches ,,weiter so" könne es aber nicht geben. Für Wirtschaftsreferent Fraas sind jetzt zwei Dinge wichtig, seine Strategie:
• Die Verbundenheit mit dem stationären Einzelhandel, die die Menschen während der Karstadt-Diskussion gezeigt haben, muss dauerhaft bleiben. Der stationäre Einzelhandel hat nur dann eine Chance, wenn die Menschen dort einkaufen und bereit sind, auch etwas mehr zu bezahlen als durch einen Click im Internet.
• Karstadt muss seine Häuser weiterentwickeln und zum Kaufhaus der Zukunft machen. Eine motiviertes Mitarbeiter-Team gibt es ja, wie wir in den letzten Wochen gesehen haben. Aber es muss auch in die Filialen investiert werden.

Wie geht es jetzt konkret weiter?

Dr. Michael Fraas: ,,Wir als Stadt sind uns des stationären Einzelhandels bewusst, nicht nur bei Karstadt (wo wir jetzt an der Filiale Lorenzkirche das U-Bahn-Zwischengeschoss schöner machen wollen). Stationärer Handel macht eine Stadt lebenswert, sorgt für urbane Qualität und bringt auch Menschen zusammen. Im letzten Herbst haben wir im Stadtrat eine Zukunftsstrategie ,Handelsstandort Nürnberg 2030' beschlossen. Dabei steht der Kunde und damit die „Customer Journey“ im Vordergrund. Zur Umsetzung arbeiten wir gemeinsam mit Handel, Congress- und Tourismuszentrale und IHK an einer City Offensive für den Handel. Fokus ist zunächst die Altstadt, soll aber auf weitere Einkaufsquartieren ausgedehnt werden."

Die Zukunft des Handelsstandortes Nürnberg bis 2030: Jetzt werden die Weichen gestellt!
Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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