Kirchentag in Nürnberg
Söder gegen Ablösung der Staatsleistungen für Kirchen

Ministerpräsident Markus Söder (CSU, l) und Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm.  | Foto: Daniel Karmann/dpa
  • Ministerpräsident Markus Söder (CSU, l) und Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm.
  • Foto: Daniel Karmann/dpa
  • hochgeladen von Nicole Fuchsbauer

NÜRNBERG (dpa) - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) lehnt eine Ablösung der Staatsleistungen für die Kirchen in Deutschland ab. «Ich bin gegen diese Pläne», sagte er vor der Eröffnung des 38. Deutschen Evangelischen Kirchentags in Nürnberg. Er sei dagegen, die Kirche aus dem öffentlichen Leben zu verbannen.

Die religionspolitischen Sprecherinnen und Sprecher der SPD-Fraktionen im Bund und den Ländern stellten sich hinter das Vorhaben der Ampel-Koalition. «Wir begrüßen, dass die Kirchen die Ablösung selbst anstreben, um die notwendige Entflechtung der Finanzen zu erreichen», teilten sie mit. Ziel sei es, die überfällige Ablösung der Staatsleistungen innerhalb einer Generation zum Abschluss zu bringen, sagte der Bundestagsabgeordnete Lars Castellucci.

Das Geld ist eine staatliche Gegenleistung für die Enteignung deutscher Kirchen und Klöster Anfang des 19. Jahrhunderts im Rahmen der Säkularisierung. Außer Hamburg und Bremen zahlen deshalb alle Bundesländer eine jährliche Summe an die katholische und die evangelische Kirche. Zuletzt waren es insgesamt rund 550 Millionen Euro pro Jahr.

Im Vorfeld hatte es Kritik daran gegeben, dass der Kirchentag, für den nach Angaben der Veranstalter bis zum Beginn rund 60.000 Tickets verkauft worden waren, auch aus öffentlichen Geldern finanziert wird.

Nach Angaben von Kirchentags-Geschäftsführer Stephan Menzel verfügt der Kirchentag über einen Haushalt von 20,5 Millionen Euro für zwei Jahre. Darin enthalten sind neben 5,6 Millionen Euro von der bayerischen Landeskirche auch 5,5 Millionen Euro vom Freistaat Bayern und 3 Millionen Euro von der Stadt Nürnberg. Dazu kann noch bis zu eine Million Euro an Sachleistungen kommen.

Der Präsident des Kirchentags, Thomas de Maizière, reagierte auf die Kritik, indem er für die öffentlichen Zuwendungen dankte. «Das ist großzügig» und er halte es auch für wichtig, sagte er. «Aber es ist nicht selbstverständlich.»

Rund 2000 Veranstaltungen sind im Rahmen des Kirchentags geplant - vor allem in Nürnberg, aber auch in der Nachbarstadt Fürth. «Jetzt ist die Zeit», lautet die Losung des großen Glaubenstreffens, sie stammt aus dem Evangelium nach Markus.

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

Webseite von Nicole Fuchsbauer
Nicole Fuchsbauer auf Facebook
Nicole Fuchsbauer auf Instagram
Nicole Fuchsbauer auf X (vormals Twitter)
following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

27 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.