Neue Formate
Staatstheater Nürnberg reagiert kreativ auf Corona-Krise
NÜRNBERG (dpa/lby) - Das Nürnberger Staatstheater begegnet der Corona-Pandemie in den nächsten Monaten künstlerisch. Bayerns größtes Mehrspartenhaus wird in der neuen Spielzeit Werke zeigen, die sich mit Katastrophen, Verlust und Isolation beschäftigen. ,,Jede Sparte findet eine Antwort auf die Krise", sagte Intendant Jens-Daniel Herzog am Donnerstag.,,Theater lebt von Nähe und nicht von Distanz." Doch Normalität sei zurzeit nicht möglich. Darauf reagiert das Staatstheater auch mit neuen Formaten, die ab sofort in einem Sonder-Sommerprogramm zu sehen sind: Es wird begehbare Vorstellungen, Open-Air-Konzerte und Performances geben.
Statt wie üblich einen Plan für die gesamte Spielzeit zu präsentieren, teilt das Staatstheater diesen diesmal in vier Teile, um flexibel auf die sich ständig verändernden Rahmenbedingungen reagieren zu können. Im Herbst wird das Schauspielensemble bei einem ,,Theaterparcours" in vielen kleinen Szenen auf die Krise und das künftige Miteinander blicken. Die Spielzeit eröffnet allerdings ein Klassiker, der auch aktuelle Bezüge hat: Jan Philipp Gloger inszeniert ,,Das Erdbeben von Chili" nach Heinrich von Kleists Novelle, in der eine Katastrophe die neue Ordnung außer Kraft setzt.
Mit Claudio Monteverdis ,,L'Orfeo" bringt das Staatstheater ab Oktober eine der ältesten Opern überhaupt auf die Bühne. ,,Orfeo ist eine direkte Antwort auf die Verlusterfahrungen zurzeit", sagte Herzog, der auch Operndirektor am Staatstheater ist. Mit Isolation, Distanz und Ängsten beschäftigt sich das Ballett in der Choreographie ,,Über den Wolf", die an das musikalische Märchen von ,,Peter und der Wolf" angelehnt ist.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.