Nürnbergs OB Marcus König: Jahrhundert-Projekt auf den Weg gebracht
Technische Universität Nürnberg nimmt Gestalt an
NÜRNBERG/MÜNCHEN (pm/nf) - Die Planungen für die neue Technische Universität (TU) Nürnberg werden konkreter. Nach dem Beschluss des Ministerrats zur Gründung der neuen Universität im Jahr 2017 und einem mehrmonatigen Planungsprozess, an dem insgesamt vier interdisziplinäre Planungsteams aus ganz Europa teilgenommen haben, hat heute eine Entscheidungskommission aus Vertretern von Freistaat, Stadt Nürnberg und der neuen Universität den Siegerentwurf für die Struktur- und Rahmenplanung des neuen Campus im Süden von Nürnberg gekürt. Bayerns Bauministerin Kerstin Schreyer, Wissenschaftsminister Bernd Sibler, Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König und der Gründungspräsident der TU Prof. Dr. Hans Jürgen Prömel gaben bekannt, dass die Entscheidung auf das Team von Ferdinand Heide Architekten / TOPOS fiel.
Die Technische Universität Nürnberg ist die erste Neugründung einer staatlichen Universität in Bayern seit 1978. Mit einem konsequenten interdisziplinären Ansatz, einem innovativen Fächerspektrum, neuen Lehrmethoden und einer zukunftsweisenden Organisationsstruktur soll sie Modellcharakter in der Hochschullandschaft Bayerns entwickeln. Bauministerin Kerstin Schreyer freut sich, dass sich dieser Ansatz bereits in den ersten Planungen für den neuen Campus widerspiegelt: „Die Konzeption der neuen Universität verspricht Forschung und Lehre auf Spitzenniveau. Deshalb wollen wir von Anfang an auch für ein optimales Umfeld für die Studierenden, Lehrenden und Beschäftigten sorgen. Mit unserem Auswahlprozess für die Struktur- und Rahmenplanung haben wir die Grundlage gelegt, dass hier ein lebendiger Campus entsteht, bei dem die Menschen, die hier studieren und arbeiten werden, im Mittelpunkt stehen.“
Wissenschaftsminister Sibler: betont: „Mit der TU Nürnberg eröffnet sich uns die einmalige Möglichkeit, Universität von Grund auf neu zu denken.
Mit dem Gelände an der Brunecker Straße haben wir das ideale Areal, auf dem wir den Raum und die Infrastruktur passgenau und zugeschnitten auf das Profil unserer zehnten staatlichen Universität gestalten können. Mit der heutigen Entscheidung ist ein weiterer Meilenstein für den fortschreitenden Aufbau der Technischen Universität Nürnberg gesetzt. Dieser moderne, in die umliegenden Stadtviertel vernetzte Campus wird unserer Hochschulfamilie alles bieten, um Lernen, Lehren und Leben zu verbinden. Ich bin sehr stolz auf dieses Großprojekt, das weit über die bayerische Hochschullandschaft hinausstrahlt.“
Oberbürgermeister Marcus König: „Die Technische Universität ist ein Jahrhundertprojekt für Nürnberg. Mit der TUN, mit den Studierenden und den Wissenschaftlern aus aller Welt, kommen zukunftsweisendes Wissen, Innovation und noch mehr Internationalität in unsere Stadt. Forschung und Wirtschaft werden sich noch viel enger vernetzen. Nürnberg wird durch die Neugründung der Universität in den nächsten zwei Jahrzehnten einen gewaltigen Sprung nach vorne machen. Diese Universität wird eine neue Marke auf der nationalen und internationalen Wissenschaftskarte und ein großer Impuls für einen ganz neuen Stadtteil im Süden Nürnbergs.“
Gründungspräsident Prof. Dr. Prömel: „Der ausgewählte Entwurf bietet eine hervorragende Basis, das ambitionierte Konzept der TU Nürnberg zu realisieren: Eine Campusuniversität aufzubauen mit kurzen Wegen und einer hervorragenden Infrastruktur, in der Forschung und Lehre auf höchstem Niveau stattfinden werden.“
Wirtschafts- und Wissenschaftsreferent Dr. Michael Fraas: „Mich überzeugt die funktionale Verzahnung mit dem Nürnberger Innovations-Ökosystem. Hier werden Wissenschaft, Wirtschaft und Stadtgesellschaft auf einem urbanen Campus miteinander verknüpft. So entsteht ein Ort der Interdisziplinarität, Begegnung und Kooperation – ein Leuchtturm für den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Metropolregion Nürnberg.“
Planungs- und Baureferent Daniel F. Ulrich unterstreicht: „Wir wollten die technische Universität von Anfang an als ‚urbane Hochschule‘, das ist gelungen. Die kleinteiligen Gebäude in einer klaren Struktur, der von allen Entwürfen höchste Grünanteil, dazu die Möglichkeit der Bebauung in funktionierenden Schritten und eine kluge Mischung von Studieren, Arbeiten, Wohnen und Grün auf dem Areal machen die heute prämierte
Idee zum perfekten Ansatz!"
Der Campus der neuen Universität wird Teil eines insgesamt knapp 90 Hektar großen neuen Stadtviertels im Nürnberger Süden auf dem Gelände des ehemaligen Südbahnhofs. Auf dem bislang unzugänglichen Areal sollen neben der Universität weitere Forschungseinrichtungen sowie Wohnraum für bis zu 6.500 Menschen entstehen. Als Grundlage für die städtebauliche und freiraumplanerische Neuordnung der bisherigen Brachfläche erarbeiteten in den vergangenen Monaten vier interdisziplinäre Planungsteams aus ganz Europa im Dialog mit einer hochrangig besetzten Empfehlungskommission Vorschläge für eine Struktur- und Rahmenplanung für das Gelände der Universität.
Die Entscheidungskommission unter der Moderation von Professor Ulli Seher war heute gefordert, aus den Entwürfen denjenigen auszuwählen, der für die TUN die besten Voraussetzungen für einen identitätsstiftenden und entwicklungsfähigen urbanen Campus ausweist. Die Kommission lobte den durchgängig sehr hohen Durcharbeitungsgrad und die hohe Qualität aller Arbeiten. Dabei wurden Themen wie Mobilität, Klimaneutralität, Nachhaltigkeit, Energie, Natur-und Artenschutz sowie stadträumliche Aspekte integrativ betrachtet und diskutiert.
Der einstimmig ausgewählte Entwurf vom Planungsteam Ferdinand Heide Architekten / TOPOS überzeugte die Kommission mit seinem prägnanten, einfachen Bild: Das Team schlägt eine Struktur vor, in der sich die Baufelder der Departments um eine grüne Mitte gruppieren. Mit dem Bild eines Tisches, an dem alle Departments gleichberechtigt Platz finden und der den identitätsstiftenden Mittelpunkt des Campus formuliert, wird die übergeordnete Idee beschrieben.
Das zentrale Leitbild einer vernetzten Universität wird hervorragend in der gesetzten Struktur zum Ausdruck gebracht. Der Entwurf schließt logisch an das benachbarte Wohngebiet an und entwickelt für die Universität einen stabilen zukunftsfähigen Städtebau im Sinne der europäischen Stadt. So entsteht eine kleinteilige sehr urbane Universität, in welcher vielfältige räumliche Situationen ein belebtes Quartier erwarten lassen.
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