Mister Norisring ist tot

Trauer um Bürgermedaillenträger Gernot Leistner

NÜRNBERG (pm/nf) - Wie erst jetzt bekannt wurde, ist am Mittwoch, 29. September 2021, der Motorsportler und Bürgermedaillenträger der Stadt Nürnberg, Gernot Leistner, im Alter von 87 Jahren verstorben. „Dem langjährigen Leiter des Norisringrennens verdankt Nürnberg weltweites Ansehen. Gernot Leistner hat durch sein außerordentliches Engagement als Rennleiter dafür gesorgt, dass Nürnberg zur Nummer 1 für Sprintrennen von Sportwagen in Europa aufstieg. Die Stadt wird ‚Mister Norisring‘ stets ein ehrendes Gedenken bewahren“, sagt Oberbürgermeister Marcus König.

Gernot Leistner wurde am 7. Mai 1934 in Oeslau bei Coburg geboren. Seit seiner Jugend war er auf das Engste mit dem Motorsport verbunden. Mit 17 Jahren gewann Gernot Leistner bei der oberpfälzischen Herbstfahrt auf einer 125er Ardie seine erste Goldmedaille. Bis 1955 war Leistner Versuchs- und Werksfahrer bei Ardie, danach bei NSU, Zündapp, DKW und Hercules. 1957 startete er als Motorradfahrer im Team der Deutschen Nationalmannschaft der Geländefahrer und wurde Weltmeister bei den Internationalen Sixdays in der damaligen CSSR. Ab 1960 fuhr Leistner Autorallyes und gewann dabei unter anderem 16 Goldmedaillen, neun Klassensiege sowie drei Gesamtsiege.

Von 1962 bis 2007 war Gernot Leistner Rennleiter beim DTM-Rennen auf dem Norisring. Fünf Jahrzehnte lang war er für die Motorsportveranstaltung mit seinem Team vom Motorsport-Club Nürnberg e.V. (MCN) verantwortlich und prägte den Ruf der Sporthochburg Nürnberg. Den MCN leitete er ab 1978 als 1. Vorsitzender, 1984 wurde er Ehrenmitglied und Träger des Goldenen Ehrenrings des MCN. Von 1990 bis 2005 war Leistner zudem Sportleiter des ADAC Nordbayern und fungierte als langjähriges Mitglied im FIA-Berufungsgericht in Paris. Wegen seiner außergewöhnlichen Verdienste um den Motorsport erhielt Gernot Leistner 1997 von Bundespräsident Roman Herzog das Bundesverdienstkreuz am Bande. Die Stadt Nürnberg verlieh ihm 2006 die Bürgermedaille.